Vorbild: Ich glaube über die Mustang zu berichten, wäre schon längst bekanntes wiederholen. Kaum ein anderes Flugzeug auf Seiten der Alliierten, insbesondere der Amerikaner, ist so gut von verschiedenen Autoren recherchiert worden, dass es ein leichte ist, an vernünftiges Fotomaterial heran zu kommen. Weitaus weniger bekannt ist, dass die Mustang nach dem Krieg noch relativ lang im Dienst blieb. Die letzten Länder die die Mustang im operationalen Einsatz hielten waren z.B. die Dominikanische Republik und viele Staaten Zentral- und Südamerikas. Die Amerikaner setzten die P-51D (später in F-51D umbenannt) zuletzt im großem Stile in Korea ein. Die technische Weiterentwicklung machte auch vor der Mustang nicht halt und wurde langsam durch die ersten Jets verdrängt.
Als der Staat Israel seine Unabhängigkeit 1948 ausrief, sahen sich die militärischen Stellen vor der schwierigen Aufgabe eine Luftwaffe fast aus dem Stehgreif heraus aufzubauen. Es existierten schon Flugschulen im Lande die von hebräischen Fluglehrern betreut und verwaltet wurden, jedoch waren dies ausschließlich relativ kleine Flugzeuge wie die Piper Cub oder Hochdecker polnischer Herkunft. Die Mustang stellte dazu einen großen Sprung nach vorne dar. Sie wurde als drittes Hauptkampfmuster nach der Avia S-199 und der Spitfire eingeführt, und erfreute sich großer Beliebtheit bei den Piloten. Die ersten Muster kamen aus aller Welt, teilweise aus ziviler Hand und wurden im heiligen Land aus Resten anderer Maschinen oder Depotersatzteilen fronttauglich gemacht. So weit mir bekannt ist, kam dabei nur die Bubbletop-Variante zum Einsatz.
Modell: Die Tamiya - Modelle sind immer eine gute Wahl für leichte Umbauten. Besonderes Augenmerk möchte auf die Turboladerschächte richten. Sie gehören mit Abstand zu den besten aller Fabrikate, und wer möchte kann natürlich auch diese noch verfeinern. In der Produktion der Mustang änderten sich die Abmessungen der Ölkühler und diese kann man bei geöffneten Turboladerschacht auch noch ganz gut erkennen. Der einzige Ausrutscher (scheint bisher bei allen anderen Modellen gleich zu sein) sind die Fahrwerksschächte. Sie sind in der inneren Geometrie und in ihrer Ausführung zu grob und teilweise falsch dargestellt. Aires bietet hier Ersatz an, jedoch habe ich bei meinen Maschinen keinen Gebrauch gemacht da die Modelle für eine Ausstellung fertig werden sollten und ich die Zurüstsätze nicht mehr rechtzeitig bekam.
Für die F-6D (RF-51D) nahm ich die handelsübliche Mustang 8th Air Force und baute als einzigen Zusatz meinen entwickelten Zurüstsatz (Siehe dazu HIER) mit drei Kameras ein. Des Weiteren hatte ich noch einen Satz von Eduards hervorragend vorlackierten Cockpitsets aus Photoätzteilen parat. Er fügt sich sehr gut ein und gibt die Farben sehr gut wieder. Die Lackierung besteht aus British Middlestone und British Dark green auf der Oberseite und hellgrau (RLM76) auf der Unterseite. Die Maschine wurde nach Lackierung der Tarnbemalung oberflächenversiegelt und danach mit stark verdünnten Ölfarben behandelt. Leider waren die Versiegelungen nicht so durchgetrocknet oder standhaft wie ich es mir gewünscht habe und an einigen Stellen löste die Ölfarbe die Enamel-Farben auf. Um das zu kaschieren wurde ausgiebig "trockengemalt". Danach entstand der Eindruck einer ziemlich abgeflogenen Maschine, weit entfernt vom Status "fabrikneu"!
Die 2. Maschine stellt ein Flugzeug dar welches in der Suez-Krise zum Einsatz kam. Was für die Kamera-Ausführung gesagt wurde trifft auch hier zu. Der Anstrich unterscheidet sich vom Patch-Work der ersten Jahre doch erheblich. Die Israelis sind nun übergegangen ihre eigenen Farben zu standardisieren, sei es durch Eigenproduktion oder gezielten Einkauf im Ausland. Man muss wissen dass die Farben unter starker Sonneneinstrahlung relativ schnell ihre Farbwerte verändern. Der einfachste oder am häufigsten beobachtete Effekt ist eine fleckige Ausbleichung der Flugzeugoberflächen. Es ist ziemlich schwierig zu sagen welche Farben denn nun genau sich auf den Maschinen befanden. Ich entschied mich für ein PRU-Blau mit Grünstich und sandbraun/rotbraunen Flächen. Die Unterseite in einem fast reinem Hellgrau.
Als Vorlage diente der Decalsatz von Tauro der eine israelische Maschine anbot. Auch hier kamen Ätzteile von Eduard zum Einsatz. Weiterhinspendierte ich der Maschine Bomben von Hitech (Frankreich) zusammen mit den standardmäßig mitgelieferten Raketen von Tamiya. Auf zeitgenössischen Fotos sind diese Raketen zu erkennen, sie haben jedoch einen leicht anderen Gefechtskopf, aber auch nach Durchsicht der Aires-Raketensätze in 1/48 waren die Tamiya - Einzelteile noch die beste Lösung.
Das ist nun schon meine dritte israelische Mustang, aber es gibt ja noch welche in Naturmetall.....
Quellen:
Martin Kort, Nürnberg / Photos: Volker Helms