Die Tarnflecken sind mit Humbrolfarben aufgebracht, Kompressordruck 0,4 bar und Aztek-Spritzpistole.
Vorbild: Die Freccia war als Ersatz für die Cr.32 aus dem Hause Fiat gedacht. Am 26.2.1937 war der Erstflug und es stellte sich bald heraus daß die Maschine untermotorisiert war. Das Triebwerk A74RC38 ist eine direkte Kopie des amerikanischen Pratt und Whitney R-1830. Ähnlich wie die Fiat Cr.42 war auch die Freccia mit nur 2 MG´s im Kaliber 12,7mm ausgerüstet. Der Prototyp hatte noch ein geschlossenes Cockpit, später kehrte man jedoch zu einer offenen Variante zurück nachdem man die Erfahrungen der Piloten ausgewertet hat.
Dem Sternmotor sieht man den Umbau an, kein Vergleich zum Originalbausatzteil (Halbrelief).
Eingesetzt wurde die Fiat G.50, bis auf Russland, an allen Fronten und wurde auch von Verbündeten wie Finnland und Kroatien eingesetzt. Man kann sagen, dass die Finnen wahrscheinlich mit diesem Flugzeugmuster am erfolgreichsten umgingen. Auch Deutschland hat in seinen Flugschulen einige im Dienst gehabt. Die letzten Exemplare sind 1947 in Finnland ausgemustert worden. Insgesamt war es ein mäßiger Entwurf der in seiner militärischen Laufbahn kaum modifiziert bzw. verbessert wurde.
Abnutzungen und Verschleiß sind auf ein Minimum reduziert, die Maschine ist fast "fabrikneu".
Das Modell besteht aus wenigen Teilen, und man erkennt schnell, dass man hier noch Potenzial hat das eine oder andere Detail zu ergänzen. Die Teile sind durchweg gut detailliert und die Bauanleitung ist in 9 Bauabschnitten aufgeteilt. Die Decals lassen 3 Markierungsmöglichkeiten zu.
Das Cockpit nachdetailliert, neue Cockpittüren aus Plastikplatte. Die Türen sind auch im Original fast konturlos.
In Bauabschnitt 1 und 2 wird das Cockpit zusammengebaut. Hier wird schnell klar, dass man etwas Extraarbeit investieren sollte. So wurde das Cockpit nach Fotos detailliert, besonders die Cockpitwände vertragen noch einiges an Einzelheiten. Der Sitz bekam Gurte spendiert, auch der Cockpitboden wurde bedacht und mit Evergreen-Profilleisten aufgewertet. Der Einbau des Rumpfrückenteils (B45) ist etwas problematisch. Hier ist der Einsatz von Spachtelmasse nicht zu vermeiden.
Der "neue" Motor. Es war Anpassungsarbeit nötig bis der Motor die richtige Installationstiefe hatte. Als Abstandshalter sind auf dem Hasegawaschott solange Platten aufgeklebt bis das Ergebnis stimmt.
Der Motor, ein wesentliches optisches Merkmal der Freccia, ist komplett ausgetauscht worden. Das Reliefteil welches im Bausatz beiliegt sieht leider nicht sehr überzeugend aus, so habe ich aus dem Bausatz der Fiat Cr.42 von Italeri den Motor genommen, passend geschliefen und eingesetzt. Die Fiat Cr.42 und Fiat G.50 hatten komplett identische Triebwerke, so war ein Austausch nur logisch.
Die Fahrwerksschächte….erst als diese fertig waren habe ich Unterlagen bekommen wie diese wirklich aussehen. Nun ja…immerhin stimmt schon einmal die Tiefe. Das Originalteil besitzt noch nicht einmal die halbe Tiefe! Ein einfahren des Fahrwerks wäre schlichtweg unmöglich!
Der Fahrwerksschacht ist viel zu flach gestaltet. So habe ich diesen Schacht komplett "aufgebohrt" und 2mm in der Tiefe vergrößert. Der weitere Zusammenbau war problemlos.
Lackiert wurde alles in Humbrolfarben. Nachdem die Farben und die Versiegelung mit Testors-Glanzlack getrocknet waren, wählte ich die Decals für eine Maschine die in der Luftschlacht um England beteiligt war. Leider mußte ich feststellen daß die Decals nach mehr als 15 Jahren kaum noch zu verwenden waren. Die Nationalkennzeichen sind im Wasserbad in Einzelteile zerfallen. Und die Geschwaderkennung an den Seiten ist in ca. 10 teilen aufgebracht worden (war vorher einteilig!).
Hier noch einmal das Cockpit, leider ist hier auch das "silvern" der Kennung sichtbar. Eine Nachbehandlung mit Farbe hätte diesen Defekt nur verstärkt.
Auch der Einsatz von Microsol und Microset hat nichts bewirkt. Ich habe den versucht den Silbereffekt nachträglich mit den selbst angemischten Farben zu kaschieren. Leider war auch dies nicht zu bewerkstelligen. Aufgrund der Tarnung die wolkig aufgetragen wurde und auf der Oberfläche ineinander übergeht ist eine Nachbehandlung mit den Farben nicht möglich, da die Tarnverläufe hinter den Zahlen der Kennung Farbzwischenwerte darstellt, und ich die Farben der 3-Farbtarnung nur in den Grundfarben habe. Ein Versuch diese Zwischenwerte anzumischen und so den Silbereffekt zu neutralisieren, machte mir schnell klar dass ich schneller die Farben aufbrauchen würde als den gewünschten Farbzwischenton zu bekommen. Vielleicht fällt mir zu dem Thema in Zukunft noch etwas ein.
Ich habe auch bei anderen Hasegawa-Bausätzen festgestellt daß die Abziehbilder in der Regel nicht die Besten sind. Zum Glück habe ich von Italeri noch einige Abzeichen übrig gehabt und die haben sich ohne Probleme verarbeiten lassen.
Im ganzen betrachtet ist der Bausatz aus der Box einfach zu bauen. Wenn man jedoch die Literatur zu Rate zieht stellt man fest daß der Bausatz recht simpel gestrickt ist. Das aufffälligste ist sicher der Motor der auch an einem 1/72er Bausatz austauschwürdig wäre.
Wer gleich aus der Box bauen will ist wahrscheinlich mit dem Produkt von Flying Maschines besser beraten (kostet aber auch ein bisschen mehr).
Martin Kort, Fürth (Juni 2010) / Fotos M.Klann
Literaturnachweis:
Modelaid International (Ausgabe leider unbekannt, da nur 3-Seiten Ansichtsplan)
Jet und Prop Nr.5 Jahrgang 1999
Jet und Prop Nr.1 Jahrgang 2009
Triebwerk: http://wapedia.mobi/en/Fiat_A.74