Original: Die MD-90 stellt die dritte Generation der DC-9-Familie dar und wurde u.a. von SAS, einem der beutendsten Betreiber dieser Musterfamilie Europas, betrieben. Letztendlich konnte die dritte Geneartion der DC-9 (MD-90 / MD-95) nicht an die Erfolge der Vorgängergenerationen anknüpfen. Die Ursachen sind vielfältig. Zum Einen ist es McDonnell Douglas nicht gelungen, SAS als Kunden für die MD-95 zu gewinnen. Zum anderen litt die MD-90 kommerziell darunter, dass sie vorrangig auf die Anforderungen von Delta Airlines zugeschnitten war.
Modell: Das der Maßstab 1/200 früher beliebt im Airlinermodellbau war, ist heute kaum noch vorstellbar. Das liegt u.a. daran, dass der DIE-CAST-Bereich in den letzten Jahren enorm zugenommen hat.
Die Inspiration lag nicht nur im Bau eines Airlinermodells, sondern auch in der Darstellung des gesamten Arrangements drumherum. Es gibt zahlreiche Postkarten und so ist die Wahl auf eine Flugsituation sowie das Landschaftsmotiv gefalllen. Die Vorlage war ein selbst gemachtes Foto während eines Fluges.
Der Zusammenbau war soweit problemlos, hätte auch noch schneller gehen könnnen, wenn ich das Modell "out-of-the-box" gebaut hätte. Veränderungen beim Bau lagen in der Anpassung der Form des Rumpfbugs sowie der Strömungsleitbleche an Bug und Triebwerkspylonen. Die Tragflügel haben ausserdem etwas Profil bekommen und wurden ausgedünnt und die Flapfairings neu angefertigt.
Als Livery habe ich von DrawDecal die SAS-Decals im aktuellen Farbkleid ausgewählt. Ich bin häufig mit den MD-80´s von SAS geflogen und die skandinavische Fluggesellschaft ist (noch) ein bedeutender Betreiber dieses Typs.
Für das SAS-Grau habe ich die Revell-Farbe 371 verwendet, für die Flügel Revell 374. Die Walkways wurden mit Acryl-Weiß von Tamiya umgesetzt. Das hat den Vorteil, dass die Farbsättigung im Modell so ganz einfach überzeugender wirkt. Die Panell-Lines am Rumpf wurden durch Schablonen aufgebracht und mit dem entsprechenden Farbton fixiert. Der Zusammenbau ist ansonsten wie für Airlinermodelle üblich abgelaufen. Alterungen bzw. Verschmutzungen v.a. an der Rumpfunterseite wurden vorbildgetreu berücksichtigt.
Fazit: Der Bausatz ist leider nur bedingt empfehlenswert! Die Passgenauigkeit ist sehr gut und wer mag, kann schnell ein Modell fertigbekommen. Die Form war allerdings in entscheidenen Punkten (siehe oben) fehlerhaft und es hat einiges an Aufwand erfordert, um ein vernünftiges Ergebnis zu erreichen.
>René Kaminski, Berlin (Februar 2013)