Vorbild: Aufgrund der ständig zunehmenden Luftangriffe der alliierten Bomberverbände und der unzureichenden Luftabwehr durch deutsche Höhenjäger, die den Bomberpulk mit seinem nahezu undurchdringlichen Abwehrfeuer nicht aufreiben oder zum Abdrehen bewegen konnten, legte "Blohm und Voss" Chef-Designer und technischer Leiter Richard Vogt dem RLM seine neue kreative Idee vor.
Es sollte effiziente Treffer aushalten und größtmöglichen Schaden anrichten, da die Bomberbesatzung ausschließlich auf die Motoren der angreifenden Jäger schossen, die ein gutes Ziel schon bei über 1000 m boten.
Erschaffen wurde ein nicht motorisierter Kampfgleiter, der von einem Piloten geführt wurde. Das Cockpit ist im ganzen gepanzert. Die Frontscheibe sogar mit 120mm. Der hintere Teil wurde sparsamst aus Holz gefertigt. Durch die liegende Position des Piloten bot der Gleiter eine kleine Angriffsfläche. Die Bewaffnung bestand aus 2x 30mm MK 108 mit jeweils 70 Schuss, die ich selber in den Flügelwurzeln vermute, aber keine Anhaltspunkte oder Bildmaterial dafür fand. Geplant waren auch Aufhängungen für Schrapnellbomben. Fakt ist: Dieser "Pulkzerstörer" hat das Kriegsgeschehen nicht bis überhaupt nicht beeinflusst.
Modell: Der 45-teilige Bausatz liegt in einem stabilen Pappkarton mit einem anschaulichem Deckelbild. Alle Teile sind in einzelnen Baugruppen in Folie eingeschweißt. Der Bauplan selber ist kurz, knapp und ausreichend und mit einer 2-farbigen Malvorlage. Der Decalbogen beschränkt sich auf das nötigste, wobei ich selbst den Hinweis AUF-ZU einem anderen Bogen entnehmen musste. Platz dafür wäre noch gewesen !!
Der fast blasenfreie Bausatz lässt sich gut bauen, bis auf die Spalten, die sich beim Ausrichten der Flügel auftun. Nix für sparsame, da passt ordentlich was rein. Das Cockpit ist spartanisch, aber das macht nix, denn durch die Resinscheiben ist eh nicht mehr viel zu sehen. Ich selber verwendete nur die Frontscheibe und zog von innen über die Seiten eine Schicht CLEAR-FIX. Auch die Bauteile Nr.10 ließ ich weg und ersetzte diese durch Kanülen, was dem Deckelbild näher kommt und auch eine kleine Erleichterung ist, wenn man aus Draht( der nicht beiliegt) das Gestell für den Rollwagen erstellt.
Fazit: Ein tolles, nicht alltägliches Modell! Nur der Anschaffungspreis lässt im kleinen Geldbeutel wieder viel Platz...
Mike Hennig, Berlin (April 2009)