Fokker Dr. I 152/17 vom Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen

merit No. 62403 Spritzguss mit Fotoätzteilen - 1/24

Vorbild: Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen wurde am 2. Mai 1892 in Breslau geboren. Seit Ende Mai 1915 war er zum Flugzeugbeobachter ausgebildet. Im Dezember 1915 bestand er seine Pilotenprüfung. In der Jasta 2 erzielte er am 17. September 1916 seinen ersten Luftsieg.

Am 12. Januar 1917 erhielt er den höchsten preußischen Orden "Pour le Mérite". Am 24. Juni wurde er Kommandeur des Jagdgeschwader Nr. 1. Bis zum 20. April 1918 erzielte er 80 Abschüsse. Dafür benutzte er in der Mehrzahl Albatros - Flugzeuge. In einem auffällig rot bemalten Fokker Dr. I fand er am 21. April 1918 den Tod.

Bau: Nachdem dieses Jahr vor Telford diverse Projekte in 1/72 nicht so richtig vorwärts gingen, musste der neue Merit-Bausatz der Fokker Dr. I in 1/24 für einen Bau aus der Kiste herhalten. Da es noch keine weiteren Decals in diesem Maßstab gibt und die Decals von Merit gewisse Schwächen haben, blieb nur die 152/17 von Richhofen übrig.

Der Bau des Cockpits bzw. Führerraums ging leicht von der Hand. Bei der Holzmaserung experimentierte ich ein wenig und war schnell zufrieden. Das Rumpfgerüst lässt sich gut zusammenbauen und alles passt ordentlich. Bei einigen Stellen muss man allerdings überlegen mit welchem Farbton es zu bemalen ist. Einzig den Sitzgurt fügte ich hinzu. Dieser entstand aus einem HGW-Set für die P-47D! Ich orientierte mich zum Aussehen an Fotos und an einer 32er eduard-Bauanleitung.

Die Bemalung der kleinen Ledertaschen an der rechten Rumpfseite hat mir regelrecht Spaß gemacht. Für die Instrumente gibt es einzelne Decals. Nach dem Zusammenkleben der beiden Rumpfhälften bleibt von der Detailpracht leider nicht mehr viel zu sehen. Das Seitenruder bleibt beweglich.

Der Zusammenbau des kleinen Umlaufmotors ist eine Fleißarbeit. Hier müssen u.a. die Zylinderköpfe und die Stößelstangen einzeln angeklebt werden. Bemalt wurde mit ModelMaster metalizzer und dann wurden die Konturen mittels schwarzer Farbbrühe hervorgehoben. Wenn man alles richtig macht, dann passt der Motor als Einheit auch in den Rumpf. Ich lackierte allerdings Rumpf und Motorhaube einzeln. Letztere in Vallejo ModelAir RLM 23 rot und den Rumpf sowie die restliche Maschine in Xtracrylix RLM 65 (Unterseiten) und RLM 02 (Wer sich über die Farbtöne wundert: Diese waren einfach bei mir vorhanden!).

Die Tragflächen passten gut zusammen und ließen sich nach dem Lackieren auch gut auf den Rumpf montieren. Einzig die obere Fläche hatte sich beim Bau verzogen. Hier muss man offensichtlich die Paßstifte entfernen und dann beide Hälften zusammenkleben. Das ließ sich auch nicht mehr abstellen…

Das "Highlight" des Bausatzes sind die gestromten Decals. Mit Daco-Weichmacher rot ließen sie sich in Form bringen. Leider nützt das nicht viel wenn sie nicht passen. An der kleinen Fläche zwischen den Rädern war zum Glück zu viel Material vorhanden. Die für die untere Tragfläche waren nicht tief genug. Am oberen Rumpfbug musste ich improvisieren. Dafür gab es keine und auf dem Rumpfrücken waren sie zu schmahl! Mit viel Weichmacher brachte ich alles in Form.

In den Trockenzeiten baute ich die beiden 08/15 MGs zusammen. Leider gibt es da nicht so viel zu bauen… Ich probierte beim fotogeätzten Kühlmantel probierte ich Uschi's Brünierung aus. Ich arbeitete noch bisschen mit Farbe (Humbrol 53) nach. Der Kühlmantel wird auf den zu dicken Lauf aufgeklebt. Das ist zu einfach, denn hier kann man beim Original durchschauen… Einen Abzug sucht man auch vergeblich. Da der Dr. I aus der Kiste gebaut wurde, blieb es bei einer ordentlichen Bemalung.

Die Anschlagpunkte für die Steuerseile sind aus Fotoätzteilen vorhanden. Ich bohrte vor der Lackierung im Heck sechs Löcher für die Steuerseile. Diese wollte ich aus Stahldraht anfertigen. Aus Zeitgründen unterlies ich das.

Der zweite Decalbogen besitzt deutlich dünnere Decals. Diese sind beim Aufbringen sehr weich und verziehen sich leicht. Dafür reagieren sie auch sehr gut auf Weichmacher und ziehen sich gut in die Strukturen.

Mit schwarzer Farbbrühe wurden einige Strukturen hervorgehoben. Das seidenmatte Schlussfinish entstand mit Hilfe von metalizzer Versiegelung.

Fazit: Eigentlich ist der Bau recht problemlos. Zurückblickend hätte die Panne mit der oberen Tragfläche vermieden werden können. Die farblich und größenmäßig nicht passenden "gestromten" Decals kann man alternativ durch eigene Bemalung ersetzen oder auf passende Decals warten.

Literaturauswahl:

Fokker Dr. I Triplane - A World War One Legend, Paul Leaman, Classic Publication 2003, ISBN 1-903223-28-8; The Blue Max Airmen Vol. 5 - Manfred von Richthofen, Lance J. Bronnenkant, Aeronaut Books 2014, ISBN 978-1-935881-29-2; Fokker Dr. I Jagdstaffeln, Greg VanWyngarden, Albatros Productions 2007, ISBN 1-902207-69-6.

Volker Helms, Godern (November 2015)