Nachdem es schon einige Zeit in der Gerüchteküche brodelte, erschien nun bei MPM im vergangenen Jahr eine DC -2. Es handelt sich wohl um das erste Spritzgußmodell dieses wegweisenden Flugzeugtyps. Die Formaplane- und Dekno-Bausauml;tze haben endgültig ausgedient (Vacu und Resin). Im Frühjahr wurde nun die Lufthansaversion nachgelegt.
Dieser MPM Bausatz enthält 65 feine Spritzgußteile, die nur sehr wenig Grat aufweisen. Dazu kommen noch 21 Klarsichtteile. Es liegen dem Bausatz keinerlei Fotoätz- oder Resinteile bei. Die Außendetaillierung hat mich allerdings positiv überrascht. Es ist eine sehr gute "Hülle" vorhanden. Jetzt sind wir gleich beim Schwachpunkt. Die Kabine hat nur in der Pilotenkanzel zwei Sitze. Ansonsten ist nur der Fußboden und die Trennwände wiedergegeben. Die Türen sind nur in den Kunststoff geprägt und so fragt man sich, ob man überhaupt mehr sehen würde. Wer will, der kann immer noch eine C 47 / DC - 3 ausschlachten.
Eine übersichtliche Bauanleitung mit detaillierten Angaben zum Tragflächenwinkel erleichtert den Zusammenbau. Die Tragfläche ist in fünf Bauteile aufgeteilt und die oberen Seiten sind jeweils einteilig. Das erleichtert den Zusammenbau und verhindert Spachtelorgien. Für das Seitenleitwerk und die Rumpfspitze liegen noch Alternativteile bei, auf die die Bauanleitung allerdings nicht eingeht. Bei den Motoren sind nur die Zylinder grob dargestellt. Die Kühlrippen verschwimmen ein wenig. Hier nutzte ich ein Paar R-1820 von Engines & Things. Die Propeller bestehen aus vier Teilen mit drei separaten Blättern. Die genaue Stellung sollte anhand von Fotos ergründet werden. Die Bauanleitung schweigt hierzu. Da ich noch zwei passende Propeller von Aeroclub hatte, wurden sie der Einfachheit halber verbaut. Unbrauchbar fand ich hingegen die Räder, die im zusammengebauten Zustand nur sehr wenig mit dem Original zu tun hatten. Sie wurden durch ein paar Räder von TRUE DETAILS (TD 72021) für die DC-3 ersetzt. Die Bemalung erfolgte mit MODEL MASTER Metalizer und die Schattierung der Oberfläche wurde durch unterschiedliches polieren einiger Felder erreicht. Aus Zeitgründen kann man eine Kleinstbohrmaschine dafür benutzen, jedoch muß es sehr gefühlvoll geschehen, damit der Kunststoff nicht verformt.
Für die Decals hielt ich mich an die Bauanleitung. Die D-AAIB flog bis 1939 bei der CLS als OK-AIB. Die Lufthansa stieg in den Jahren 1940 / 1941 zum größten Nutzer von Douglas Flugzeuge in Europa auf. Sie wurden als Ersatz für die an die Luftwaffe abgegebenen Ju 52 zugeteilt.
Bemalungen:
Fazit: Endlich eine DC - 2 als Spritzgußmodell. Leider ist der Preis in Deutschland sehr hoch (ca. EURO 35,-). Übrigens hat die Luftwaffe 1940 in Schiphol noch sechs weitere intakte Maschinen der KLM erbeutet und mit folgenden Stammkennzeichen versehen NA+LF, NA+LD, SG+KV, PC+EB, PC+EC und NA+LA. Letztere Maschine wurde vom General Christiansen genutzt. Alle Maschinen wurden der Lufthansa übergeben und von der Flugbereitschaft Tempelhof genutzt. Sie erhielten dafür wieder zivile Kennzeichen. Die NA+LA ging übrigens schon am 9.8.1940 in Lämmershagen verloren.
Literatur:
Volker Helms, Godern