Vorbild: Gegen Ende des II. Weltkrieges begann in verschiedenen Ländern die Entwicklung von serienreifen Kampfjets, wofür auch doppelsitzige Trainingsflugzeuge benötigt wurden. Diese Entwicklung führte in den USA u. A. zur Entwicklung der Lockheed T-33 "Shooting Star".
Neben dem Einsatz in den USA bei US Air Force, NAVY und MARINES, wurde das Flugzeug in zahlreiche Länder in aller Welt exportiert. So unter anderem nach Kanada, Brasilien, Bolivien, Japan, Taiwan, Spanien, Frankreich, BRD, Belgien, Niederlande, Dänemark, Norwegen und weitere Länder.
Bei dem hier gebauten Flugzeug handelt es sich um eine Maschine der US Air Force, welche in Alaska stationiert war.
Bausatz: Bei dem Modell handelt es sich um einen neueren Bausatz von PLATZ aus Japan mit versenkten Gravuren. Leider steht der recht hohen Passgenauigkeit des Bausatzes ein sehr "frei" gestaltetes Bild der Gravuren gegenüber. Vergleicht man beispielsweise die Risszeichnungen in der Bauanleitung, welche für das anbringen der decals abgedruckt sind, so stimmen viele Gravuren mit den Risszeichnungen des Bausatzes nicht überein. Einige Gravuren fehlen oder enden im "nirgendwo". Vergleicht man wiederum die Zeichnungen im "dozen set" (siehe Literaturhinweis unten), ergibt sich wieder ein drittes, ganz anderes Gravurenbild. Was ist nun hier als richtig anzusehen? Ich konnte diese Frage nicht beantworten und habe mich deshalb entschlossen, nur die aus meiner Sicht, gröbsten "Gravurschnitzer" zu korrigieren.
Ansonsten geht bei diesem Bausatz die Arbeit gut voran und die Probleme halten sich in Grenzen. Die Lage der Gravuren ist, wie bereits erwähnt, nicht korrekt ausgeführt. Auf der anderen Seite sind die Gravuren aber sauber gefertigt, also auch fein und tief.
Die Cockpitsektion passt sehr gut in die vorgesehenen Aussparungen in der Rumpfsektion. Es gibt decals für die Seitenpaneele, leider nur für die schrägen Oberseiten und die beiden Armaturenbretter. Die Armaturenbretter weisen erhabene und unterschiedliche Strukturen auf. Leider ist beim hinteren Armaturenbrett die Rückseite sehr unsauber abgespritzt und sollte deshalb nachgearbeitet werden. Die Pedale sind ebenfalls angespritzt. Zwei Steuerknüppel sind ebenfalls vorhanden. Leider sind die Griffe der Steuerknüppel sehr eckig und unsymmetrisch abgespritzt. Eine Kleinigkeit, aber man fragt sich unweigerlich: Muss das sein?
Leider wirken die Schleudersitze etwas simpel. Ich habe sie deshalb durch Resinsitze von PAVLA ersetzt. Hier sind auch Gurte aufgespritzt.
Auf der Ober- und Unterseite des Rumpfes ist spachteln, schleifen und nachgravieren erforderlich. Sehr gut passt die Tragflächensektion in den Rumpf.
Auch das Fahrwerk lässt sich nebst Klappen gut montieren. Besonders beim Bugfahrwerk, sollte man sich die Situation am Modell und auf der Bauanleitung sehr genau ansehen. Die vorderen Fahrwerksklappen müssen hier mit einer Art Miniquertraverse verklebt werden. Außerdem ist die Bugfahrwerksstrebe, welche nebst Rad aus 4 Teilen besteht, zu verkleben! Sicher ist ein Foto im "dozen set" auf Seite 12 in dieser Frage als nützlich zu bewerten.
Laut Bauanleitung sollen die auf der Unterseite des Rumpfes angebrachten beiden Airbrakes ausschließlich in geöffneter Stellung dargestellt werden. Ich entschloss mich, die Airbrakes geschlossen anzubringen. Dazu war recht erhebliche Nacharbeit erforderlich, da die Teile, in dieser nicht vorgesehenen Stellung, nicht richtig passen.
Decalbogen: Der Decalbogen von PLATZ, welcher sehr umfangreich und von sehr hoher Verarbeitungsqualität ist (gedruckt bei CARTOGRAF in Italien), gestattet die Markierung ausschließlich japanischer Bemalungen. Das stenciling stellt eine Mischung aus englischen und japanischen Beschriftungen dar. So lassen sich etwa 80% der stencils auch für die amerikanische Bemalungsvariante verwenden.
Die US-Hoheitsabzeichen und Kennungen verwendete ich aus dem "dozen set" - Heft aus Tschechien. Dieses Heft gibt es jeweils mit decals in 1/72 und in 1/48. Die decals sind sehr exakt gedruckt und lassen sich sehr gut verarbeiten. In dem Zusammenhang habe ich mir die Mühe gemacht und die Buchstaben für USAF ausgeschnitten. So wird an dieser Stelle die Trägerfolie minimiert...
Farbgebung: Für die Lackierung sind die Maskierfolien von EDUARD (MX 303) sehr zu empfehlen. Die verwendeten Farben sind Enamel von Testors, Revell und Humbrol. Den Orange - Rotfarbton habe ich angemischt, da ich im Handel nichts überzeugendes finden konnte. Testors, beispielsweise, bietet den FS 12197 (International Orange) in Enamel nicht an. Da die Gravuren fein und tief sind, lässt sich das Modell sehr gut altern.
Fazit: Ein sehr schöner Bausatz, sehr zu empfehlen. Die Gravuren lassen die "Nietenzähler" unserer Zunft verzweifeln...
Leider ist der Bausatz in Europa nur bei großen Modellbauanbietern zu bekommen. Inzwischen gibt es diesen Bausatz auch mit einer US-amerikanischen Sonderbemalung als Decalvariante.
Literatur: Ich möchte hier noch zwei neuere Literaturstellen anführen, die da sind
WARPAINT SERIES No. 88 Lockheed T-33A Shooting Star Adrian M. Balch Warpaint Books Ltd. www.warpaint-books.com |
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MARK I. Ltd. dozen set Lockheed T-33 Thunderbird colours & markings M. Ovcacik, K. Susa, P. Stepanek MARK I Ltd ISBN 978-80-86637-25-9 |
Beide Publikationen sind sehr zu empfehlen.
Ralph Fengler, Berlin (Januar 2013)