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SAAB J.35F Draken, Schwedische Luftwaffe

Hasegawa - 1/72

Vorbild: Für die schwedische Luftwaffe entwickelte der Saab-Konzern einen Abfangjäger, von dem der erste Prototyp 1955 seinen Erstflug absolvierte. Aus dem einsitzigen Flugzeug wurde auch ein Trainer, als Doppelsitzer, entwickelt. Eine weitere Version war ein Aufklärer, mit spezieller Rumpfnase, zur Aufnahme der Kameras. Die Draken wurde auch nach Dänemark, Finnland und Österreich exportiert.

Bei dem hier vorgestellten Flugzeug handelt es sich um die Version SAAB J 35 F Draken, einen einsitzigen Abfangjäger. Die F-Version erkennt man äußerlich an dem unter der Rumpfspitze angeordneten Bauteil...

Bausatz: Bei dem Hasegawa Bausatz handelt es sich um einen Bausatz mit versenkten Gravuren, der aber schon über 10 Jahre alt ist und mehrfach abgespritzt wurde. Leider sind die Gravuren nicht sehr tief, was sich beim späteren Alterungsprozess als mühselig herausstellt. Ich entschloss mich deshalb, die Gravuren weitestgehend komplett nachzuarbeiten, also zu vertiefen. Das war entsprechend zeitaufwendig und mühselig, hat sich aber vom Ergebnis gelohnt. Hasegawa hat diesen Bausatz schon mehrmals mit unterschiedlichen Bemalungsvarianten herausgebracht. Dem Bausatz lagen decals für zwei schwedische Bemalungsvarianten bei.

Wie bekannt, ist dieser Bausatz auch bei Revell erschienen, ebenfalls mit unterschiedlichen Bemalungsvarianten.

An Außenlasten sind zwei Reservetanks an Pylons vorhanden. Zwei Pylons für Raketen existieren ebenfalls, allerdings ohne die entsprechenden Raketen. Ich habe mich deshalb dafür entschieden, das Modell mit zwei frühen „Falcon“ Raketen, plus Raketenschienen, nachzurüsten. Die "Falcon" Raketen stammen von einem amerikanischen "Skorpion" Kampfjet von Revell.

Die Raketen wurden mir von Matthias Erben zur Verfügung gestellt, wofür ich mich an dieser Stelle nochmals bedanken möchte.

Der eigentliche Bausatz hat eine gute Passgenauigkeit. Lediglich der Schleudersitz wirkt etwas simpel und sollte deshalb durch ein PAVLA Resinteil ausgetauscht werden. Dieser PAVLA Schleudersitz ist recht gut nachgebildet, passt aber seitlich nicht richtig in die Cockpitwanne, muss also deshalb, insbesondere an den Seiten, abgearbeitet werden. Das Gleiche gilt für die Innenseiten der Befestigungsstelle in der Cockpitwanne. Hat man das geschafft, lässt sich die Cockpitsektion, also Wanne, Armaturenbrett (3 decals – einmal Armaturenbrett, zweimal für Seitenpaneele), Anbau für Armaturenbrett und Steuerknüppel problemlos und passgenau in die untere Rumpfschale einbauen. Bleibt noch zu erwähnen, dass ein ca. 1,5 mm Luftspalt nach verkleben der oberen Rumpfschale an der Cockpitwanne sichtbar wird und mit etwas Plastiksheet verschlossen werden sollte.

Als nächster Arbeitsgang kommen die Tragflächenendstücken an die Reihe. Leider sind diese Teile auf der Unterseite sehr wellig abgespritzt und müssen deshalb intensiv nachbearbeitet werden. Da hier sehr viele Bohrungen angeordnet sind, sollte man diese Bohrungen durchbohren und anschließend, wenn die Unterseite gespachtelt und nachgeschliffen ist, von der Oberseite wieder durchbohren und die Bohrungen auf der Oberseite der Tragfläche wieder zu spachteln, will heißen „anspachteln“ und natürlich wieder überschleifen! Um ein, für meine Vorstellungen, vernünftiges altern des Modells zu ermöglichen, habe ich die Gravuren, wie schon oben erwähnt, intensiv nachgearbeitet.

Die Fahrwerks- und Kabinenteile passen recht gut. Ebenso die Exhaustteile. Eigentlich ist man überrascht, wie viele kleine Einzelteile auf der Unterseite dieses Modells zu montieren sind...

Fazit: Ein qualitativ guter, interessanter Bausatz, aus dem sich etwas machen lässt!

In jedem Fall stellt der Revell Bausatz die bessere Alternative dar: Er ist, bei mindestens gleicher Abspritzqualität, vom Preis her etwa halb so teuer. Der decalbogen ist viel umfangreicher, enthält das umfangreiche stenciling und ist von deutlich besserer Verarbeitungsqualität. Bestimmte Zusatzteile (PAVLA- Schleudersitz, Raketen) sollte man von anderen Herstellern verwenden.

Ralph Fengler, Berlin (März 2012)