Vorbild: Eines der weltweit am meisten verwendeten Trainingsflugzeuge für Piloten war die North American T - 6 Texan. Ein Vorläufermodell dieser Maschine war die NA-64. Äußerlich unterschied sie sich von der T-6 in erster Linie durch ein starres Fahrwerk. Neben den Streitkräften der USA und Kanada, wurde der Typ auch in größerer Stückzahl nach Frankreich exportiert. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Frankreich, wurden viele NA-64 erbeutet und, entsprechend umlackiert, deutschen Militärflugschulen zugewiesen. Ein zweiter Bausatz von RS-Models beinhaltet die decalvarianten Frankreich und Deutsche Luftwaffe. Noch mehr Informationen zum Vorbild gibt es im First Look von Jürgen W.
Modell: Das hier gezeigte Modell stellt ein Flugzeug der Royal Canadian Air Force dar. Man findet dieses Flugzeug im Internet bei WIKIPEDIA. Die Bemalungsvariante diente RS-Models als ein Vorbild für seinen Bausatz. Das am Originalflugzeug montierte Radargerät entspricht nicht dem Original Vorbild und ist auch nicht im Bausatz als Teil vorhanden. Ich habe es deshalb bewusst nicht extra angefertigt, bzw. weg gelassen. Das Flugzeug wird wahrscheinlich gegenwärtig von einem Warbirdpiloten in Kanada geflogen.
Der Bausatzvon RS-Models ist von recht guter Qualität. Das Modell ist stimmig und die Hauptbaugruppen passen gut. Lediglich die Gravuren sind etwas flach geraten. Ich habe sie deshalb komplett nachgraviert. Das ging recht gut von statten, auch, weil der Kunststoff relativ weich ist. Das Cockpit muss aus zahlreichen Teilen zusammengesetzt werden, was eine recht fummelige Angelegenheit ist. Das fertig gebaute und lackierte Cockpit passt aber sehr gut in den Rumpf. Für die Armaturenbretter gibt es kleine Aufkleber, welche man scharfkantig ausschneiden muss. Nach dem lackieren des Cockpits, wirken diese wie perfekte decals: Man ist angenehm überrascht! Die Sitze sind etwas einfach gehalten. Ich habe sie deshalb durch T-6 Resinsitze von PAVLA ersetzt, wo auch Gurte vorhanden sind. Im Rumpf habe ich kleine Rundmaterialstücke eingeklebt, worauf diese Sitze dann geklebt wurden.
Für das starre Fahrwerk gibt es zwei unterschiedliche Varianten. Eine wandert in die Restekiste...
Sehr gut ist die Abspritzung der Kabine. Sie passt auch sehr gut auf den Rumpf. Zur Lackierung verwendete ich die Maskierfolien von PEEWIT aus Tschechien, welche an der Kabine exakt passen und sich rückstandsfrei wieder entfernen lassen. Der Einsatz dieser Folien ist sehr zu empfehlen, da hier 28 Fenster maskiert werden müssen Leider sind die Folien für die Tragflächenlampen um ca. 2 mm zu kurz ausgefallen, also nicht wirklich brauchbar. Hier habe ich mir Folien aus TAMIYA tape angefertigt.
Für dem Motor gibt es zwei unterschiedliche Abgasanlagen, kurz und lang. Ich entschied mich für die lange Variante. Das Abgasrohr habe ich am Ende aufgebohrt. Das dünne Querstück, am Ende angeordnet, habe ich entfernt und durch Messingdraht ersetzt. Hier ist auch etwas Anpassarbeit, verbunden mit Geduld, erforderlich. Dann sind da noch zwei kleine Teile über der Abgasanlage an zu bringen, welche ich neu angefertigt und mit Messingdraht befestigt habe. Lackiert vor der Montage...
Auf dem Rumpfrücken hat das Originalflugzeug auch noch eine Art "Lampe", welche im Bausatz nicht enthalten ist. Ich habe dieses Teil deshalb neu angefertigt. Leider ist der Propeller falsch. Er gehört, mit hoher Wahrscheinlichkeit, zur NA-16, einem ganz frühen Modell dieser Reihe. Ich habe den Propeller deshalb neu aufgebaut, unter Verwendung der Propellerblätter. Er ist übrigens etwas länger (Propellernabe) als der Propeller der späteren T-6...
Bei der Montage des Motorblockes, der Motorverkleidung und der Abgasanlage im Motorraum muss man langsam und systematisch vorgehen, sonst gibt es Probleme. Hier muss man schauen, wo ist was, wie, an zu kleben! Den Abgasanlagenringstutzen innen, immer um ca. 1mm kürzen und testen, ob es passt. Eine knifflige Angelegenheit, die etwas nervt, aber zum Erfolg führt. Den Antennenmast habe ich neu angefertigt, also gezogen und mit Messingdraht 0,6 mm Durchmesser verstärkt. Das Pitotrohr habe ich in ähnlicher Weise neu angefertigt.
Die Lackierung erfolgte mit Enamelfarben von Humbrol, Testors und Revell. Der Farbton gelb ist trainer yellow (24) von Humbrol. Im Original ist das Flugzeug auch matt lackiert. Die Alterung erfolgte mit dark wash von MIG. Der Decalbogen gestattet die Darstellung von zwei kanadischen Flugzeugen. Leider gibt es keine stencils. Diese habe ich aus der Grabbelkiste heraus gesucht. Belebt das Modell ungemein, sieht einfach besser aus....
Fazit: RS-Models liefert hier einen Bausatz von guter Qualität, aus dem sich etwas machen lässt. Auf Grund der Fummeligkeit des Cockpit- und Motorbaus, würde ich ihn Anfängern unserer Zunft nicht unbedingt empfehlen.
Ralph Fengler, Berlin (Juli 2018)