Vorbild: Zum Vorbild möchte ich auf den Text von Volker H. in seinem First Look für diesen Bausatz verweisen.
Bausatz: Bei dem Bausatz von AIRFIX handelt es sich um einen neuen Bausatz der HAWKER "Hurricane" MkI , frühe erste Serienversion. Er zeichnet sich durch versenkte Gravuren und ein hoch detailliertes Cockpit aus. Im Widerspruch dazu, kann man die Kabine leider nur geschlossen darstellen, so dass man von den schönen Details nicht mehr viel sieht. Ebenso detailliert kommt der Hauptfahrwerksschacht daher: Er ist aus 6 Teilen zu verkleben und mit zwei weiteren Teilen zu komplettieren. Leider passen die Teile nicht zu 100%, was dazu führt, dass die Oberseite der Tragfläche mit der Unterseite anschließend nicht mehr richtig passgenau zusammen gesetzt werden kann. Kinder und Jugendliche, welche bei AIRFIX die Hauptzielgruppe ausmachen, dürften hier schnell die Lust am Modellbau verlieren... Der Wettbewerber Revell zeigt uns z.B. mit seiner Sea Hurricane, dass es auch viel einfacher geht, dabei aber trotzdem auch sehr gut aussieht, und somit weitestgehend frustfrei gearbeitet werden kann!!!
Hat man schließlich passgerecht nachgearbeitet, geht es an die Waffen. Hier sind acht Bohrungen in der Tragfläche angeordnet. Ich entschloss mich, zusätzlich Metallröhrchen einzukleben (ALBION ALLOYS). Sieht einfach besser aus. Dem Pilotensitz spendierte ich noch Gurte (EDUARD) Dann ging es, nach erfolgter Farbgebung der Einbauteile, an die Montage der Kabinenteile in den Rumpf. Für das Armaturenbrett (völlig glatt) gibt es ein decal. Für den Propeller, welcher bei mir immer ein drehbares Losteil darstellt, habe ich die Aufnahmebuchse geschlossen und die Propelleraufnahme (1,5 mm Durchmesser Messing) neu aufgebohrt. Cockpitteile, die beiden Rumpfhälften und das hinten sitzende glatte Unterseitenteil passen sehr gut und lassen sich gut verkleben. Die fertige Tragflächensektion lässt sich ebenfalls sehr gut passgenau einkleben.
Die Fahrwerksteile passen gut. Sie sind sehr filigran ausgeführt, weisen aber erheblichen Grat auf. Kinder und Jugendliche dürften hier aber m. E. oft überfordert sein und den Bausatz bei Seite legen. Das dürfte kaum in Interesse von AIRFIX sein! Überhaupt muss an den Bauteilen relativ viel Grat entfernt werden. Man hat das Gefühl, als wäre man ständig am entgraten... Auch halte ich den verwendeten Kunststoff für etwas zu weich.
Farbgebung: Die Enamel Farben sind eine Mischung aus Revell, Testors und Humbrol. Für die Lackierung der Kabine sind die Maskierfolien von EDUARD (CX 390) sehr zu empfehlen. Für die Lackierung des Tarnschemas verwendete ich die neuen Maskierfolien von EDUARD (CX 426 Hurricane camo scheme B), welche nicht nur sehr gut passen, sondern sich auch rückstandsfrei und problemlos wieder entfernen lassen. Diese Folien stellen die exakte Wiedergabe des britischen Tarnschemas dar. Sie sind in ca. 30 Minuten montiert; es ist eine echte Freude und Arbeitshilfe, die ich jedem Modellbauer nur empfehlen kann!
Decaling: Man kann das Modell als RAF-Maschine oder Flugzeug der belgischen Luftwaffe bauen. Ich entschied mich für die britische Maschine, ein Flugzeug der 111ten Squadron, um 1939. Die Roundels und Kennungen sind exakt ausgeführt und lassen sich gut verarbeiten. Vom stenciling kann man das leider nicht sagen. Die stencils sind unkorrekt ausgeführt und unvollständig. Deshalb verwendete ich einen stencilbogen von AVIAEOLOGY (AOD 72S04) aus Kanada, der sowohl vollständig als auch exakt produziert ist und sich sehr gut verarbeiten lässt. Walkwaystreifen ergänzte ich aus Abziehbildmaterial von PHANTASY PRINTSHOP. Gealtert wurde wieder mit DARK WASH von MIG.
Fazit: Ein qualitativ guter, interessanter neuer Bausatz, aus dem sich etwas machen lässt!
Anfängern unserer Zunft würde ich diesen Bausatz nur bedingt empfehlen.
Ralph Fengler, Berlin (Januar 2016)