Vorbild: Die D.H. 100 entstand ab 1941 speziell für das Goblin Strahltriebwerk. Der erste Prototyp flog am 20. September 1943. Bei ihrem Erscheinen war die Vampire der schnellste britische Jäger. Ab 1946 flog die F Mk. 1 bei den Einsatzverbänden der RAF bis sie Anfang der 1950er Jahre außer Dienst ging. Dem Jagdbomber FB. Mk. 5 von 1948 folgte der zweimotorige Nachtjäger DH. 113. Man verband den Rumpf des Jabo mit einem Cockpit im Stil der Mosquito-Nachtjägers. Auf Basis dieser Version entstand 1950 als private Entwicklung der doppelsitzige Trainer TMk. 11. Bis 1967 nutzte die RAF diesen frühen Trainer. Von über 600 Exemplaren wurden natürlich auch einige an andere ausländische Nutzer der Vampire exportiert.
Der Bausatz von AIRFIX ist seit 2013 auf dem Markt und stellt eine Neuentwicklung dar. Er zeichnet sich durch eine gute Oberfläche, versenkte Gravuren und eine sehr gute Passgenauigkeit aus. Nur wenige Gravuren an der Rumpfunterseite sollten nachgearbeitet werden, bzw. einige Gravuren ergänzt werden (siehe Bemalungsanleitung!). Die Teile des Cockpits sind recht umfangreich. Es gibt ein gutes Armaturenbrett mit Klarsichtteilen für die Zieleinrichtungen, sowie ein schönes Abziehbild. Will man die Pilotenfiguren nicht verwenden, wirken die Sitze etwas simpel. An ihre Stelle traten Resinteile von PAVLA da diese auch Gurte haben. Für die Maskierung der Kabine kamen Folien von EDUARD zum Einsatz.
Nach dem Verkleben der Baugruppen wie Rumpf, Tragflächen oder Reservetanks muss relativ wenig gespachtelt, bzw. nachgearbeitet werden. Die beiden Rumpfschalen passen sehr gut und sind sehr gut graviert. Ausbuchtungen für vier Kanonen sind vorhanden, aber keine Bohrungen, bzw. Waffen. Ich habe deshalb kleinste Rohre von ALBION ALLOYS eingezogen - sieht einfach besser aus!
Damit das Modell nicht hecklastig wird, ist im vorderen Bereich Gewicht einzubringen. Ich habe sieben Gramm Metall eingeklebt und mit Spachtelmasse eingeschwemmt. So gibt es die Bauanleitung an - vorbildlich!
Die beiden vorgefertigten Holme mit Leitwerk lassen sich gut mit den Tragflächenteilen verkleben, ohne dass die Gravuren beschädigt werden. Die Nacharbeit an diesen Verklebungen ist unerheblich. Einziger Kritikpunkt meinerseits: Bevor die beiden Holme mit Höhenleitwerk, als Baugruppe, mit Rumpf und Tragflächen verklebt werden, müssen die beiden Hauptfahrwerksstreben bereits eingeklebt werden. Das ist natürlich nicht gut durchdacht, da die Gefahr des Abbrechens bei weiteren Arbeitsschritten besteht. Ich habe, um diese Gefahr zu reduzieren, mir aus Pappe und Malerklebeband eine Art Schutzhaus (2 Stück) gebaut, was bis zur Lackierung an dem Modell verbleibt.
Für die Befestigung der Reservetanks hat der Hersteller recht große "Nippel" vorgesehen, was natürlich vorteilhaft ist. Auf Metallstifte kann hier verzichtet werden.
Bemalung: Man kann das Modell in zwei britischen Bemalungen bauen. Beide sind sehr attraktiv. Dazu gibt es einen exakt gedruckten Decalbogen (insgesamt 104 Abziehbilder!), der auch umfangreiche Wartungshinweise beinhaltet und sich sehr gut verarbeiten lässt. Mehr kann man hier eigentlich nicht verlangen - sehr gut!
Ich entschied mich für eine rotorange - silberfarbene Maschine mit der Kennung WZ590. Das Flugzeug gehörte zur Flying Training School, Royal Air Force Oakington, Cambridgeshire, England, März 1962.
Fazit: Ein sehr schöner Bausatz, aus dem sich, sehr zügig, mit relativ wenig Nacharbeit, ein sehr gutes Modell bauen lässt. Anfängern unserer Zunft würde ich diesen Bausatz auch empfehlen, wobei man sich an die Schritte in der Bauanleitung halten sollte.
Ralph Fengler , Berlin (Februar 2019)