De Havilland "Sea Vixen" FAW. 1 - Royal Navy

Cyber Hobby - 1/72

Das Flugzeug gehörte zur Fleet Air Arm und war um 1962 auf dem Flugzeugträger HMS Centaur stationiert. Es gehörte zum 899. NAS (Naval Air Squadron).

Der Bausatz von cyber hobby ist seit 2012 auf dem Markt und stellt eine Neuentwicklung dar. Er zeichnet sich durch eine sehr gute Oberfläche, versenkte Gravuren und eine sehr gute Passgenauigkeit aus. Rumpf und Tragflächen bilden jeweils ein Ober- und ein Unterteil, welches verklebt werden muss. Das lästige "rund schleifen" und nachgravieren des Rumpfes entfällt hier also. Man kann das Modell mit hoch geklappten oder ausgeklappten Tragflächen bauen. Ich habe mich für letztere Variante entschieden. Die Klappen an den Tragflächen und dem Seitenleitwerk sind separate Teile. Diese passen alle sehr gut. Ich habe sie getrennt lackiert, mit Abziehbildern versehen, gealtert und erst dann montiert.

Das Cockpit besteht aus mehreren Teilen. Armaturen sind in Form von Decals vorhanden. Die Schleudersitze sind etwas einfach gehalten. Ich habe sie deshalb durch zwei Resinsitze, Pilot (PAVLA S72072, Martin Baker Mk.4 - DSA) und Navigator (PAVLA (S72073, Martin Baker Mk.4 - DSA) ersetzt, wo auch Gurte vorhanden sind. Die Sitze müssen aber in der Höhe etwas gekürzt werden, sonst stoßen sie an die Kabinenteile. Man kann das Flugzeug in der Position am Boden stehend oder in Flugposition mit eingefahrenem Fahrwerk darstellen. Ein Ständer ist für diese Bauvariante nicht vorhanden. Für letztere Variante sind entsprechende Fahrwerksklappen alternativ vorhanden. Die Kabine besteht aus vier Teilen und passt auch sehr gut. Für die Maskierung der Kabine gibt es Folien von EDUARD (CX319) , welche ich verwendet habe.

Nach dem Verkleben der Baugruppe Rumpf sind einige Spachtelarbeiten an den seitlichen Klebefugen erforderlich. Als Spitze verwendete ich ein Resinteil von QICKBOOST (QB 72 379), welches sehr gut passt und das Original besser wiedergibt. Damit das Modell nicht hecklastig ist, ist im vorderen Bereich Gewicht einzubringen. Ich habe 9 Gramm Metall eingeklebt und mit Spachtelmasse eingeschwemmt. So gibt es die Bauanleitung an - vorbildlich! Die beiden Rumpf-/ Tragflächenschalen passen sehr gut und sind sehr gut graviert. Auf der Oberseite der Tragfläche sind je Seite je ein Grenzschichtzaun einzukleben. welcher auch sehr gut passt. Mit entsprechender sauberer Abklebung der Schlitze auf der Tragflächenoberseite und Verwendung von Sekundenkleber, kann man diese Teile sehr gut und sauber einkleben. Hier entsteht in den Schlitzen eine Verklebung, welche auch dauerhaft hält! Nach der Verklebung ist an diesen Teilen so gut wie keine Nacharbeit erforderlich. In die Rumpfteile sind mehrere "Schalenteile", einschließlich Fahrwerksschacht vorn, einzukleben. Beschädigungsfrei habe ich diese Teile von innen verklebt. Die Gravuren wurden so nicht durch Kleber beschädigt. Fahrwerksteile und Klappen passen auch sehr gut.

Die beiden Holme müssen nicht aus zwei Teilen, wie bei der Vampire T.11 von AIRFIX, zusammengeklebt werden, was natürlich von Vorteil ist. Höhenleitwerksfläche und Holme passen sehr gut zueinander. Die Nacharbeit an diesen Verklebungen ist unerheblich. Die Reservetanks bestehen aus zwei Hälften, wie man das von anderen Bausätzen kennt. Für die Befestigung der Reservetanks, hat der Hersteller recht große "Nippel" an den Unterflügelstationen vorgesehen, was natürlich vorteilhaft ist. Auf das Verwenden von Metallstiften kann hier verzichtet werden. An den Tragflächen, Raketenkassetten und Reservetanks muss relativ wenig gespachtelt, bzw. nachgearbeitet werden. Die Pitotrohre ersetzte ich durch filigrane Metallteile von MASTER (AM-72-080) aus Polen, welche sehr gut passen - sieht einfach besser aus!.

Für die Lackierung der Oberseite verwendete ich den Farbton Dark Sea Grey von Humbrol, für die Unterseite weiß, von Revell, alles Enamel! Leider fehlen die Farbangaben für einige Details. Nach Internetrecherche lackierte ich den Fanghaken z.B. in Silber, das Hakenstück in Gunmetal. Den Kabinenraum innen lackierte ich Anthrazit. Gealtert wurde mit dark wash von MIG. Man kann das Modell in mehreren Bemalungsvarianten der Royal Navy bauen, die sich aber im Prinzip nur in den Kennungen und Staffelabzeichen unterscheiden. Der exakt gedruckte Abziehbilderbogen (Cartograph) lässt sich sehr gut verarbeiten und enthält auch das umfangreiche stenciling.

Fazit: Ein sehr schöner Bausatz, aus dem sich ein sehr gutes Modell bauen lässt. Anfängern unserer Zunft würde ich diesen Bausatz auch empfehlen, wobei man sich an die Schritte in der Bauanleitung halten sollte.

Ralph Fengler, Berlin (August 2020)