De Havilland "Sea Vampire" F.20 - Royal Navy

cyber-hobby - 1/72

Der Bausatz von cyber-hobby ist seit 2013 auf dem Markt und stellt eine Neuentwicklung dar. Er zeichnet sich durch eine sehr gute Oberfläche, versenkte Gravuren und eine sehr gute Passgenauigkeit aus. Rumpf und Tragflächen bilden jeweils ein Ober- und ein Unterteil, welches verklebt werden muss. Das lästige " rund schleifen" und nachgravieren des Rumpfes entfällt hier also. Leider ergeben sich, durch die Art der konstruktiven Verklebung der Tragflächen, zu 50% dicke Tragflächenhinterkanten, was durchaus vermeidbar gewesen wäre. Darüber hinaus sind relativ dünne Landeklappen einzukleben. Insbesondere die beiden langen Landeklappen, stellen das einzige Teil dar, welches schlecht passt und intensiv nachgearbeitet werden muss.

Das Cockpit besteht aus einem Teil. Armaturen sind aufgespritzt. Da es keine Abziehbilder gibt habe ich welche aus der Grabbelkiste zu geschnitten und geklebt. Am aufgespritzten Seitenpanel habe ich winzige Farbpunkte gesetzt. Sieht einfach besser aus. Der Schleudersitz verdient diesen Namen eigentlich nicht. Ich habe ihn durch ein Resinteil von PAVLA ausgetauscht, wo auch Gurte vorhanden sind. Den Steuerknüppel habe ich auch neu angefertigt. Eine Pilotenfigur ist nicht vorhanden. Man kann das Flugzeug in der Position am Boden stehend oder in Flugposition mit eingefahrenem Fahrwerk darstellen. Für letztere Variante sind entsprechende Fahrwerksklappen alternativ vorhanden. Für die Maskierung der Kabine gibt es Folien von EDUARD , welche ich verwendet habe.

In die Rumpfteile sind mehrere "Schalenteile", einschließlich Fahrwerksschacht vorn, einzukleben. Beschädigungsfrei habe ich diese Teile von innen verklebt. Die Gravuren wurden so nicht durch Kleber beschädigt. Nach dem Verkleben der Baugruppen wie Rumpf, Tragflächen oder Reservetanks muss relativ wenig gespachtelt, bzw. nachgearbeitet werden. Die beiden Rumpf-/ Tragflächenschalen passen sehr gut und sind sehr gut graviert. Ausbuchtungen für 4 Kanonen sind vorhanden, aber keine Bohrungen, bzw. Waffen (4 × 20 -mm - Maschinenkanonen Hispano - Suiza Mk.V) . Ich habe deshalb kleinste Rohre von ALBION ALLOYS eingezogen - sieht einfach besser aus!
Damit das Modell nicht hecklastig wird, ist im vorderen Bereich Gewicht einzubringen. Ich habe 9 Gramm Metall eingeklebt und mit Spachtelmasse eingeschwemmt. So gibt es die Bauanleitung an - vorbildlich!

Die beiden Holme müssen nicht aus zwei Teilen, wie bei der T.11 von Airfix zusammengeklebt werden. Lediglich ein Spitzenteil ist jeweils anzukleben. Höhenleitwerksfläche und Holme passen sehr gut zueinander. Die Nacharbeit an diesen Verklebungen ist unerheblich. Die Reservetanks bestehen aus zwei "Rundteilen", anders, als wie man das sonst gewohnt ist. Das lästige "rund schleifen" dieser Teile entfällt somit. Für die Befestigung der Reservetanks, hat der Hersteller recht große "Nippel" an den Unterflügelstationen vorgesehen, was natürlich vorteilhaft ist. Auf das Verwenden von Metallstiften kann hier verzichtet werden. Fahrwerksteile und Klappen passen auch sehr gut.

Unterhalb, wo die Schiebehaube sitzen soll, sind zwei schmale Stege auf dem Rumpf aufgespritzt, wo die Schiebehaube aufgeklebt werden soll. Leider sind diese Stege zu schmal angeordnet, sodass an den Rändern Material aufgebracht werden muss, um einen glatten Abschluss zu erreichen. Ich habe Rundmaterial aus Guss Ästen gezogen und dann beidseitig flach geschliffen, anschließend, nach entsprechender Maskierung der Rumpfstellen, sauber verklebt und anschließend fein verspachtelt, bzw. verschliffen. So bekommt man den angestrebten glatten Übergang Außenseite Schiebehaube - Schiene.

Für die Lackierung der Oberseite verwendete ich den Farbton Dark Sea Grey von Humbrol , für die Unterseite hellblau, als Sky, von Revell, alles Enamel! Leider fehlen die Farbangaben für einige Details. Nach Internetrecherche lackierte ich den Fanghaken z.B. in Silber, das Hakenstück in Gunmetal. Den Kabinenraum innen lackierte ich Anthrazit.
Man kann das Modell in drei Bemalungsvarianten der Royal Navy bauen, die sich aber im Prinzip nur in den Kennungen unterscheiden. Dazu gibt es einen exakt gedruckten Decalbogen (ca. 6 x 6 cm), der sich sehr gut verarbeiten lässt. Leider enthält er nur das Allernotwendigste. Das Stenciling ist praktisch nicht vorhanden. Ich besorgte mir noch einen Vampire T.11 Bogen von Airfix und habe diese, wo sinnvoll, übernommen. So ergibt sich eine deutlich optische Detailaufwertung des Modells. Gealtert wurde mit dark wash von MIG.

Fazit: Ein sehr schöner Bausatz, aus dem sich, sehr zügig, mit relativ wenig Nacharbeit, ein sehr gutes Modell bauen lässt. Anfängern unserer Zunft würde ich diesen Bausatz auch empfehlen, wobei man sich an die Schritte in der Bauanleitung halten sollte.

Ralph Fengler, Berlin (März 2019)