Vorbild: Die Spitfire Mk.XVI ist eine aus der Mk.IX weiterentwickelte Variante für Einsätze in geringen Höhen. Das hauptsächlich für Bodenangriffe eingesetzte Muster wurde dafür mir einer speziellen Lizenzversion des Merlin-Triebwerks, welches von der Firma Packard in den USA gebaut wurde, ausgerüstet. Ein weiteres Merkmal war die neu eingeführte Vollsichthaube, welche eine verbesserte Rundumsicht ermöglichte. Anfang des Jahres 1945 in Dienst gestellt, kam Sie gerade noch rechtzeitig zur Endphase des Zweiten Weltkrieges. Die Gesamtproduktion belief sich auf insgesamt 1054 Exemplare.
Zum Modell: Als ich den Bausatz bekam, hoffte ich eine Wiederauflage der Firma ICM vorzufinden. Dem war leider nicht so! Statt dessen entpuppte sich das Ganze als ein Comeback des alten Occidental-Kits. Er machte auf den ersten Blick trotz seiner durchschnittlichen Detaillierung einen guten Eindruck, enttäuschte aber beim Zusammenbau immer mehr durch seine mäßige Passgenauigkeit. “Highlights” sind die beiden Höhenleitwerke, die in leicht unterschiedlicher Position anbracht werden sollen sowie eine völlig fehlende positive V-Stellung der Tragflächen!
Die Korrektur dieser Tragflächen war dann auch am aufwendigsten. Nach behutsamen Biegen, Materialwegnahme im Übergangsbereich Rumpf /Tragfläche und viel Einsatz von Sekundenkleber war diese Hürde überwunden. Teile des Leitwerks und die Cockpittür wurden ausgesägt. Hier fand ich doch tatsächlich Metallteile in der Form! Trotzdem lohnt sich der Aufwand für ein realistischeres Aussehen des Modells. Das Gurtzeug wurde wieder selbst gebastelt.
Die Maschine ist ansonsten “aus dem Kasten” gebaut. Für die Farben benutzte ich Enamel-Produkte von Humbrol. Das Washing erfolgte mit stark verdünnter Acryl-Farbe von Gunze, Reifendreck und Auspuffverschmutzung wurden mit Hilfe von MIG-Pigmentfarbe dargestellt. Versiegelt wurde das Ganze mit Klarlack von Modell Masters.
Die beiliegenden Decals erlauben den Bau von insgesamt vier Versionen, darunter zwei britische, eine französische und eine belgische Maschine. Ich entschied mich für eine Version der Royal Air Force. Eine Spitfire der No 349th Squadron (Belgisch), stationiert in Fassberg gegen Ende 1945. Die Decals haben wie üblich bei Italeri eine gute Qualität und lassen sich leicht aufbringen.
Insgesamt ein ansprechendes Modell, vorausgesetzt man steckt etwas mehr Aufwand in den Bau als es die Montageanleitung verlangt.
Belohnt wird man mit einer eher seltenen Version dieses legendären Jagdflugzeuges, welche ich persönlich zur den Schönsten zähle.
Marco Doehring, Berlin (November 2011)