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Lockheed P-80 C Shooting Star

Monogram - 1/48

Vorbild: Die P-80 war Amerikas erster in Großserie hergestellter Düsenjäger. Obwohl bereits 1943 der Erstflug stattgefunden hatte, kam das Muster erst nach der japanischen Kapitulation in den Truppendienst. Unter der Bezeichnung F-80 wurde sie dann in größerem Umfang als Jäger im Korea-Krieg eingesetzt. Als sich die Unterlegenheit gegenüber der moderneren MiG-15 immer mehr abzeichnete, wurde Sie allmählich durch die F-86 Sabre verdrängt und schließlich noch als Jagdbomber eingesetzt. Die Trainervariante T-33 gilt als eines der erfolgreichsten und langlebigsten Flugzeugmuster aller Zeiten. Piloten der US-Air Force lernten noch bis in die 1980er-Jahre auf diesem Typ.

Zum Modell: Die Shooting Star von Monogram ist ein echter Oldie. Auf meinem Exemplar ist die Jahreszahl “1967” eingraviert. Für dieses Alter besitzt der Bausatz eine beachtliche Detaillierung und macht -typisch Monogram - auch in Sachen Maßstabstreue eine gute Figur. Lediglich die positiven Gravuren verraten hier das Alter. Ich erhielt bereits 1991 die meines Wissens letzte Wiederauflage dieses Modells. Obwohl noch der Name Monogram auf der Packung stand, handelte es sich bereits um ein von Revell vertriebenes Produkt.

Ein “Korea-Krieger” sollte es werden. Da das so aus dem Kasten nicht zu verwirklichen war- es gab nur 2 Versionen der Kunstflugstaffel “Skyblazers“ - landete der Bausatz für viele, viele Jahre auf dem Dachboden.

Dann entdeckte ich auf einen Schlag gleich 3 interessante Produkte auf dem sogenannten Aftermarket.

  1. Abgeflachte Resin-Reifen von True Details mit ”spätem” Vorderrad
  2. Ein Resin-Cockpit von Black Box mit Schleudersitz für die C-Version
  3. Ein Decalsatz von Aeromaster für 4 Maschinen aus dem Korea-Krieg

Zusammen mit der Entscheidung das Modell neu zu gravieren machte ich mich an dieses zeitaufwendige Projekt, mit dem Ziel diesen Oldie nach allen Regeln der Kunst aufzuwerten.

“Die Spachtelmasse war sein bester Freund” Nach diesem Motto braucht man viel Geduld für die zahlreichen Übergänge, die Spaltmaße aufzeigen. Hier merkt man dann doch das Alter. Das genaue Einpassen des Resin-Cockpits ist ebenso zeitaufwendig.

Monogram bietet an, den hinteren Rumpf getrennt vom Rest des Modells zu bauen, um das offene Radial-Triebwerk zeigen zu können. Auf die Option habe ich allerdings ebenso verzichtet wie auf die geöffnete Wartungsklappe für die Maschinengewehre im Bug. Da die Maschine hecklastig ist, brauchte ich einfach den Platz für das Anglerblei als Gegengewicht. Ich entschied mich, die zusätzlichen Lufteinlässe auf dem Rumpfrücken geöffnet darzustellen, wie man es auf Bildern immer wieder sehen kann. Dafür mussten die Öffnungen aufgesägt werden um Sie dann durch selbst angefertigte Teile zu ersetzen. Außerdem sägte ich das Höhenleitwerk ab, um es dann angewinkelt darstellen zu können. Brems- und Landeklappen lassen sich generell geöffnet darstellen. Die beiden Pods für die 30mm-Kameras entstanden aus Gießästen.

Für die neue Gravur führte ich die Nadel an der alten, positiven Gravur entlang und entfernte sie später durch wegschleifen. Die Tiefe der neuen Gravur wurde durch Mr.Surfacer 500 von Gunze etwas abgemildert. Dieser stark zusammenschrumpfende Flüssigspachtel eignet sich dafür sehr gut.

Für die Lackierung benutzte ich hauptsächlich die Farbtöne Silber (90), Aluminium (56) und Chrome (191) von Humbrol. Silber wurde hier als Hauptfarbe verwendet. Für einzelne Bereiche des Modells wurde sie teilweise mit Aluminium vermischt. Für andere wiederum nahm ich zur Farbe Chrome noch ein bisschen Grau dazu. Alle mit Silber lackierten Abschnitte wurden nochmals lackiert, in dem ich etwas baltisches Blau (52) dazugab. Alle Bereiche müssen einzeln lackiert, mit Klarlack versiegelt (wichtig!) und dann sauber abgeklebt werden. Hierbei ist keine besondere Kreativität gefragt. Es ist eine reine Fleißarbeit, für die man mit etwas Geduld reich belohnt wird.

Jetzt wird alles noch mal mit glänzendem Klarlack versiegelt, um das Modell einem Washing zu unterziehen. Hier nahm ich stark verdünnte Acryl Farbe von Gunze. Das Washing fiel etwas stärker aus, denn zahlreiche Fotos aus dem Korea-Krieg belegen eine starke Verwitterung. Schmauchspuren und Verschmutzungen an den Reifen erstellte ich mit Pigment-Farbe von Mig. Dann noch einmal alles seitenmatt und matt versiegeln, je nach Bereich. Hier benutzte ich Produkte von Modell Masters.

Die Decals von Aeromaster hielten, was Sie versprachen. Für die blaue “Nase” und das Leitwerksband sowie für den Blendschutz nahm Ich sie allerdings nur als eine Art Lehre und lackierte die Farben auf. Das wirkt authentischer.

Das Modell stellt eine Maschine der 51st Fighter Interceptor Wing, stationiert in Korea dar. Diese Maschine ging am 12.Oktober 1951 verloren. Am Steuer saß 1st. Lt. Richard Borschel, der bei dem Versuch das Flugzeug zu verlassen ums Leben kam.

Am Ende steht ein echter Klassiker in der Vitrine, der vielen neueren Bausätzen die Schau stielt. Und der Aufwand hat sich wieder einmal gelohnt. Schließlich wartet dieser über 40 Jahre alte Kit immer noch auf einen adäquaten Nachfolger in seinem Maßstab!

Marco Doehring, Berlin (November 2011)