Republic F-84 F Thunderstreak "Mig-Double" - Italeri - 1/48

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Republic F-84 F Thunderstreak "Mig-Double"

Italeri - 1/48

Die F-84 F ist ein Jagdflugzeug, bzw. Jagdbomber aus der Nato-Gründerzeit. Als Weiterentwicklung der noch mit geraden Trägflächen ausgestatteten F-84 Thunderjet findet man sie ab der zweiten Hälfte der Fünfzigerjahre in immer mehr Staffeln der US-Luftwaffe und Ihrer Verbündeten an. Sie ist das Rückrat vieler westlicher Luftstreitkräfte, aber in den Vereinigten Staaten macht sie zur gleichen Zeit noch eine ganz andere "Karriere".

So darf sie als Double für die bekannte Mig-15 in gleich drei verschiedenen US-Spielfilmen zum Thema Korea-Krieg herhalten. In den Filmen "Bomber B-52", "The McConnell Story" (Wolkenstürmer) und "The Hunters" (Kampfgeschwader Kobra) mimt sie im Kino die russische Jagdflugzeug-Legende. Und das nicht nur für den weniger versierten Zuschauer durchaus überzeugend. Sie besitzt eine negative V-Stellung der Tragflächen, die häufiger bei russischen Jets anzufinden ist. Grau-blaue Lackierung und rote Sterne komplettieren den "Sowjet-Look".

Zum Modell: Schon vor über 20 Jahren hatte ich die Idee, ein Modell einer solchen Film-Maschine zu verwirklichen. Und immer, wenn einer dieser Filme erneut im TV lief, kam diese Idee wieder auf. Nach mehreren Jahren Erfahrung im Modellbau hielt ich dieses etwas andere Projekt im Maßstab 1:48 ganz ohne passende Abziehbilder für realisierbar. Ursprünglich hatte ich das alte Monogram-Modell dafür auserkoren. Ich entschied mich aber nach den ersten Schritten dann doch für den Italeri-Bausatz, welcher eine Wiederauflage des Kinetic-Kits darstellt. Er gilt als eine modernisierte Kopie des Modells von Monogram und ist mit versenkten Gravuren daher die bessere Basis.

Die Wahl fiel auf die besonders farbenfrohe Führungsmaschine des fiktiven nordkoreanischen Fliegerasses "Casey Jones" (die Amerikaner nennen Ihn im Film tatsächlich so!) aus dem Streifen "The Hunters". Sie besitzt neben dem üblichen Tarnanstrich zusätzlich eine orange-rote "Hartmann-Tulpe", rote Tragflächen-Enden, eine rundes Staffelwappen und die übergroße Kennung "7-11" auf beiden Seiten. Dadurch setzt sie sich von der Masse der anderen im Film verwendeten Thunderstreaks ab und ist somit für den Zuschauer jederzeit leicht erkennbar, was aus dramaturgischen Gründen sehr hilfreich ist. So liefert sie sich zum Ende des Streifens einen Showdown mit einer F-86 des Hauptdarstellers und wird nach einem spektakulären Luftkampf schließlich abgeschossen. Haben Sie etwas anderes erwartet?

Der Bausatz von Italeri/Kinetic sorgt beim Bau für keinerlei Schwierigkeiten. Lediglich der Ring für den Triebwerkseinlauf wird durch ein Teil der Firma Quickboost ersetzt, da es mehr der Form des Originals entspricht.

So ist die Lackierung die einzig wirkliche Herausforderung. Alles muss in mühevollster Kleinarbeit auflackiert und abgeklebt werden. Besonders die Sterne verlangen viel, viel Geduld. Nur beim Staffelabzeichen ging ich einen Kompromiss ein. Die dort gezeigten Würfel sind im Original dreidimensional. Nach vielen Versuchen entschied ich mich jedoch für eine vereinfachte Darstellung, die aber auch Ihren Zweck erfüllt.

Nach einer Versiegelung mit Klarlack wird das Modell dezent mit Panel Line Washer der Firma Mig versehen. Weiterer Spielraum für Witterungsspuren und Farb-Abplatzer besteht bei diesen Maschinen natürlich nicht, denn alles wurde kurz vor den Dreharbeiten extra auflackiert. Es wurden ausschließlich Gunze-Farben verwendet. Ausgestellte Bremsklappen und geöffnetes Cockpit sorgen dann noch für etwas mehr Lebendigkeit.

Als Vorlage diente der besagte Spielfilm auf DVD. Die für den Modellbauer wichtigen Szenen wurden mit einer Digitalkamera abfotografiert und ausgedruckt. Wer sich für den Film interessiert, kann ihn heute unter den Namen "Kampfflieger" im Handel erwerben.

Fazit: Und fertig ist sie, die etwas andere Thunderstreak. Ein "Eye-Catcher", der auf Ausstellungen sicherlich für die ein oder andere Irritation sorgen wird.

Jetzt wär´s doch eigentlich an der Zeit für eine "normale" F-84, oder nicht?

Marco Doehring, Stuttgart (Februar 2019)