Vorbild: Die A6M5, auch Modell 52 genannt, machte mehr als die Hälfte der gesamten Zero-Produktion aus. Die ab 1943 eingeführte Variante erhielt die kurze Spannweite des Modells 32, jedoch mit abgerundeten Flügelenden. Änderungen am Sakae 21 Motor führten zu einer Leistungssteigerung von bis zu 572 km/h. Die Maschinen erhielten einen zweistufigen Lader. Die C-Variante war mit drei 13 mm Maschinengewehren und zwei 20mm Maschinenkanonen die am schwersten bewaffnete Version aller Zeros. Im November 1944 in Dienst gestellt, galt sie aufgrund der Gewichtszunahme als untermotorisiert und wurde in nur 93 Exemplaren gefertigt.
Zum Modell: Es handelt sich hier nicht um die vor nicht allzu langer Zeit erschienene neue Bausatzform, sondern um das zuletzt erschienene Exemplar der 3 Ur Bausätze der Zero. Diese erschienen von Mitte der Siebziger bis Anfang der Achtziger-Jahre. Während der erste Bausatz, die A6M2, noch positive Gravuren aufwies, besitzt die A6M5 schon einen Mix aus positiven und negativen Gravuren. Diesen Mix halte ich auch für recht gelungen. Lediglich am Rumpf gravierte ich die Linien neu, da ich die positive Gravur hier unpassend fand. Die Bausätze sind noch heute im Handel und zwar zu sehr günstigen Preisen! Eine typische Preispolitik von Tamiya, schließlich sind die hohen Kosten für den Formenbau längst bezahlt. Eine Logik, der leider kein anderer Hersteller folgt.
Die Passgenauigkeit ist für einen fast 3 Jahrzehnte alten Bausatz recht gut. Nur beim Übergang Rumpf/Tragfläche gibt es etwas mehr zu spachteln. Seiten- und Querruder wurden ausgesägt, um Sie mit leichtem Einschlag montieren zu können, ebenso die Landeklappen. Das Modell wirkt somit viel lebendiger. Die Kanzel liegt doppelt bei . Einmal als 1 Stück (geschlossen) und einmal in 3 Einzelteile aufgeteilt (geöffnet). Die Klappen für die Motorkühlung liegen ebenfalls doppelt für den geöffneten und den geschlossenen Zustand.bei. Das ist für einen Bausatz dieses Alters schon sehr fortschrittlich. Um ihn zusätzlich aufzuwerten, benutzte ich abgeflachte Reifen von True Details. Der Antennenmast samt Draht ist selbst gebaut.
Cockpit, Fahrwerkschacht, Luftschraube und das Triebwerk inklusive der schwarzen Verkleidung wurden mit Humbrol lackiert. Für Ober- und Unterseite des Rumpfes kamen zum ersten Mal Gunze-Farben zum Einsatz. Sie zeigen für meinen Geschmack eine höhere Farbsättigung. Außerdem gibt es die Farben IJN-Green und IJN-Grey gleich passend zu kaufen. Mühevolle Mixturen entfallen somit. Das Washing wurde mit Künstler-Ölfarbe von Winsor und Newton vorgenommen . Es fällt mit diesen Farben etwas dezenter aus als zum Beispiel mit Acryl-Lacken. Die Farbe trocknet sehr langsam. Selbst einen Tag später lassen sich auf der vorher mit Glanzlack versiegelten Oberfläche Korrekturen vornehmen. Auch bei den Lack-Abplatzern mit Silberstift von Lyra hielt ich mich entgegen dem Trend etwas zurück, da ich keine Bilder von stark verwitterten und abgenutzten späten Zeros kenne. Dafür gab es wohl auch kaum größere Gelegenheit. Versiegelt wurde die ganze Maschine mit Klarlack von Modell Masters. Somit entstand mein erster "Farb-Hybrid" aus Acryl und Enamel-Lacken.
Bis auf die Leitwerks-Kennung und ein paar kleinere Wartungshinweise wurden keine Decals verwendet. Alles ist auflackiert! Ein Aufwand, der sich bezahlt macht. Bei der Verarbeitung der Decals kam sowieso wenig Freude auf. Da ich den Bausatz schon 2 Jahrzehnte mein Eigen nenne, zersplitterten die Abziehbilder bei Kontakt mit Wasser sofort und waren nur mit allergrößter Mühe und viel Weichmacher überhaupt noch zu verwenden.
Ganze sieben Versionen lassen sich aus dem Kasten bauen. Ich entschied mich für den Bau einer Maschine der 203ten Gruppe aus Ohmura, im Jahr 1945.
Leider noch kein "Golden Oldie", schließlich gibt es Ihn ja noch immer zu kaufen. Aber ein preiswerter Einstieg in die Modellwelt Tamiya´s und eine Alternative zu manch teureren Kits.
Marco Doehring, Berlin (November 2011)