Das Modell
Wenn man zwei verschieden Decaloptionen hat, und sich nicht entscheiden kann, was tut man dann? Eben. Man baut sie beide. Und um den Spaßfaktor zu erhöhen, habe ich eine Variante mit offenen Türen gebaut; um die schönen Figuren im Maßstab 1/144 von Preiser (selbst bemalt) in Szene zu setzen. Ergänzt natürlich noch durch Figuren der Modellbahn 1/160. Passt alles gut zusammen. Menschen sind ja auch nicht alle gleich groß.
An sich ist der Bausatz ein Schöner. Die Teile passen für einen Bausatz der 60ziger Jahre recht gut zusammen. Nach der Montage ist der Rumpf nicht perfekt kreisrund, eher flachoval. Die erhabenen Gravuren kann man verschleifen oder nachgravieren, ganz nach belieben.
Problematisch ist aber folgendes: Der Bausatz entspricht dem Prototyp der BAC 1-11. Und der hatte eine frühe Bemalung der British United. So kam der Bausatz auch einmal auf den Markt.
Leider musste auf Grund der Testphase; inklusive Absturz; das Flugzeug überarbeitet werden, was an wichtigen Stellen auch sichtbar ist. Die Form des Bausatzes wurde nicht überarbeitet, also können wir das tun, so wir wollen.
Ich hoffe die mitgelieferte Grafik verdeutlicht ein wenig die Arbeit.
Zu beachten und bei www.airliners.net zu sehen sind: Die Grenzzäune der Tragflächenoberseite haben eine andere Position, ebenso die Landelichter in der Flügelvorderkante. Die Nase des Rumpfes ist beim Prototyp eher platt - in der Serienvariante spitz zulaufend. Die APU am Heck sieht etwas anders aus. Auf der Flughafenseite des Rumpfes verläuft noch eine halbrunde, stabförmige Abdeckung von der Flügelwurzel bis hinter das Triebwerk (Verwendung mir unbekannt) und auch die Antennen haben andere Positionen oder existieren gar nicht wie in der Baubeschreibung angegeben.
Die nötigen Innenraumdarstellungen in der Aer Lingus Version sind aus Plastikplatten und Restteilen zusammen geschrammelt.
Die Farben
Das Modell wurde mit Humbrol 01 Grundierung vorbereitet, dann mit Revell Weiß 04 auf der Oberseite und mit Humbrol Grau 129 auf der Unterseite und den Tragflächen lackiert. Das Silber der Triebwerke und der Flächenvorderkanten ist Revell 90.
Die Decals
Die beigefügten Abziehbilder zeigen alles Wesentliche und lassen sich gut verarbeiten. Ich habe, wie meist, offene Fenster bevorzugt und dafür dann nach dem bedecaln die Fenster mit dem Skalpell (bitte nicht mit dem mitgelieferten Stanzteil) ausgeschnitten und mit KristalKleer von Mircoscale verfüllt. Anschließend kam Future Bodenwachs als Versiegelung zu Einsatz.
Fazit: Ein schöner alter Bausatz mit vielen Erinnerungen an erste Bastelgehversuche aus Kindertagen, der mit ein wenig Aufwand zu einem hübschen Modell werden kann. Tipp: Bei TwoSixDecals kann man zusätzlich einen Fotoätzteilesatz (siehe FirstLook) käuflich erwerben. Andere Fluggesellschaften für die BAC 1-11 gibt es bei fast allen Decalherstellern.
Viel Spaß beim Basteln,
Uwe Damaschek
Berlin, im Januar 2008
Uwe Damaschek, Berlin
