Modellbau: Es handelt sich um einen modernen, gemeinsamen Spritzgussbausatz der Firmen Revell und Zvezda. Nachdem der Bausatz bereits in einem First Look vorgestellt wurde, habe ich diesen nun gebaut. "Out of the box", wie es so schön heißt. Also direkt aus der Kiste ohne große Veränderungen.
Es gibt sehr feine Gravuren, offene Fenster aber hier kein Cockpit. Der Bau gestaltete sich einfach, die Teile passten, gemäß Bauanleitung montiert, gut zusammen. Überraschungen gab es keine. Doch schon. Eine im wahrsten Sinne des Wortes eine "kleine". Die kleinen Teile, die für die Lüftungseinlässe am Rumpf eingesetzt werden müssen, sind sehr tricky. Da fummelt man ein bisschen, bis man die richtige Lage des Teils gefunden hat. Weder bei Zvezda noch bei Revell ist das deutlich in der Anleitung zu erkennen. Grins. Viel Spaß beim Anpassen!
Die Tragflächen bestehen aus zwei Schalen, wobei sich die untere in die obere schmiegt und so eine scharfe Hinterkante ergeben. Zeitgemäß gut! Das bewegliche Ruder am Seitenleitwerk ist ein einzelnes Teil, das eingefügt wird. Auch hier ergibt sich eine scharfe Hinterkante. Die Triebwerke entsprechen dem modernen Standard der B747-8, dem A350 und der B787 von Revell und Zvezda. Wie immer: Großartig!
Die einzeln gegossenen Antennen habe ich am Ende des Baus mit etwas Weißleim angefügt, nach dem Lackieren und Decaln. Der klebt gut, trocknet schnell und vor Allem transparent auf. Die Fenster lasse ich ja immer offen, am Ende befüllt mit Microscale Kristal Klear. Den beigefügten Ständer habe ich nicht verwendet.
Farben und Decals: Der Rumpf der B777-300ER wurde mit einer Mischung Weiß X2 und Titanium Gold X-31 von Tamiya lackiert, überzogen mit einer dicken Schicht X-22 Klarlack von Tamiya. Die Tragflächen mit Canadian Woodoo Grey von Testors.
Die Details kommen von PAS-Decals. Die Housecolors von Zvezda würden passen, die Housecolors von Revell hat es an der B777-300ER so nie gegeben. Was ist denn da passiert? Die PAS-Decals für Etihad bringen alle Dreiecke für die Farbgebung mit. Auch ein Weiß gedruckter Boden mit allen Flächen ist dabei, damit die Farben aus dem Laserdrucker auch gut zur Geltung kommen. Leider sind diese Flächen nicht exakt gleich groß gedruckt wie die Farbflächen, dadurch ergeben sich Überlappungsstreifen. Auch sind die großen Gold-Orange-Flächen sehr streifig gedruckt. Den Gesamteindruck stört es nicht, finde ich, aber beim genau hingucken sieht man es doch. Schade.
Am Ende habe ich das Modell mit Klarlack X-22 von Tamiya überzogen.
Persönliche Schlussbemerkung: Ein tolles, und gebaut auch imposantes Modell. Der Bau hat Spaß gemacht. Die Form des Flugzeuges finde ich optisch gut getroffen, vor Allem die Schnauze ist echt gut gelungen. Bei den Decals hat sich Revell, was das Motiv angeht, satt vergriffen. Hoffen wir mal, dass noch weitere Varianten kommen. Swiss aus dem Lufthansakonzern würde sich ja geradezu aufzwingen.
Uwe Damaschek, Berlin (August 2016)