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Antonow An-124 Ruslan

Revell - 1/144

Hersteller: Revell Deutschland
Maßstab: 1/144
Decals: Volga Dnepr
Preis: 24,99 Euro

Zu Beginn

Der Bausatz bietet dem Bastler mehrere Möglichkeiten die Antonov An-124 zu bauen. Von einer In-Flug-Konfiguration mit eingefahrenem Fahrwerk (etwas einfacher zu bauen) bis hin zu einer Konfiguration mit allen geöffneten Frachttüren und dem Innenleben (etwas schwieriger zu bauen). Gemäß der Bauanleitung gibt es 5 Varianten.

Bei allen Varianten gilt: Auch gegen die (meine) Gewohnheit muss man hier dann doch einmal die komplette Bauanleitung erst lesen und dreidimensional verinnerlichen bevor man beginnt. Es ist etwas knifflig.

Soviel sei verraten: Die Bauanleitung hilft nicht immer und die Bauabfolge sollte selbst überlegt werden, da es bei der Endmontage sonst mindest zwei weitere helfende Hände braucht den Flieger fertig zu bekommen.

Ich habe mich für die Variante 5 - also die mit allen offenen Türen - entschieden.

Leider muss ich hier die Spannung etwas herausnehmen und gleich die Problemfelder des Modells ansprechen. Da Korrekturen jetzt erforderlich wären, so man dies möchte. (Für mich kam die Erkenntnis zu spät - das Los der Erstbesteigung)

  1. Die Ausschnitte für die Hauptfahrwerksschächte im Rumpf sind zu hoch ausgeschnitten. Im Original enden sie leicht unterhalb der ideell fortgesetzten Rumpf-/Unterbodenlinie des Rumpfes (auch die Grau-Weiß-Grenze der Bemalung). Ein Plastikstück von 2,5 Millimeter Höhe kann eingeklebt und verspachtelt werden.
  2. Die Streben der Fahrwerke und anderer Kleinteile sind zum Teil sehr fein ausgeführt -was wir ja alle immer wollen. Leider waren sie in meinem Fall an vielen Stellen auch gebrochen, was bedeutet, dass man hier mit prüfendem Blick alle Feinteile anschauen sollte und noch im Gießast mit Sekundenkleber reparieren könnte, weil es eben die Form besser hält.
  3. Bitte nicht der Baureihenfolge der Anleitung bei den Triebwerken folgen. Erst die Schalen zusammenkleben und fertig lackieren, dann das vordere Triebwerkteil mit den Fans einsetzen. Es passt klasse und erspart die Lackierabklebung der vorderen Silberkante, da diese ja quasi mitgeliefert wird.
  4. Decals: Das vordere Decal (Volga-Dnepr) auf der hochgeklappten Schnauze ist etwa zwei Millimeter zu kurz . Leider. Auch die blauen Streifen für die Treibwerke sind zu kurz. Normalerweise reichen sie vom vorderen Silberrand bis zum Ende des Triebwerkes. (Anm. Admin: Lt. Aussagen von Revell würde der Fehler im Decal rechtzeitig erkannt, jedoch von der Druckerei nicht mehr umgesetzt. Wer noch kein Decal beginnend mit A04... hat, kann bei der Abteilung X in Bünde ein neues anfordern.)

    Ansonsten gilt: Vergesst die Anleitung - holt Euch Bilder bei airliners.net. Die Decal Anleitung ist eine Katastrophe. Es werden auf super miniaturisierten Zeichnungen "etwa"-Ortsangaben gemacht, bzw. für viele vorhanden Decals gibt es gar keine Ortsangabe. Schwach, kann man dazu nur sagen. Was die Detail-Decals angeht: Lieber viele nicht verwenden. Die Decals sind zum Teil 150% größer als die in den Rumpf gepressten Markierungen, denen sie gelten.

Der Bau

Also das Bauen macht Spaß - trotz der kleinen Widrigkeit vom Beginn. Die Teile passen super - es ist immer nur ein minimales spachteln und schleifen notwendig. Auch das Cockpitglas sitz auf Anhieb. Der Rumpf-Tragflächen-Ansatz ist ebenfalls super und entspricht dem Farbwechsel Vom Rumpfweiß zum Tragflächengrau, was eine Einzelteilfertigung zulässt. Was ich immer gerne bevorzuge. Auch die Innenraumteile haben eine Passgenauigkeit, wie ich sie von guten Modelleisenbahnbausätzen kenne.

Apropos Modelleiseneinbahn: Hier liegt auch mein Ansatz für den Bau des Innenraumes: Ich habe alle Teile noch im Gießast lackiert und dann erst zusammengebaut. Erleichtert die Arbeit ungemein und zwingt mich zum vorherigen Lesen der Anleitung (siehe Beginn). Allerdings sind die Farbangaben der Anleitung nicht so hilfreich, und die Bilder aus dem .net geben auch nicht immer Auskunft. Vor allem die hälftig im Originalflugzeugrumpf angebrachte Isolierung gibt es im Modell nicht - also wie darstellen ? - tja - Entscheidung: Modell oder Perfektes Modell ? Also ich bin beim Modell geblieben. "Out-of-the-Box", so zu sagen.

Der restliche Zusammenbau ist Routine. Revell weiß 04 auf die Oberseite des Rumpfes, das Grau der Unterseite ist eine 1/3 Revell 371 und 2/3 Revell 374 - Mischung. Etwas mehr 374 als die Anleitung fordert - aber ich mag die Farben halt gerne etwas kräftiger.

Die Decals laufen super - schon nach kurzer Zeit im Wasser lassen sie sich schieben (also aufgepasst!) und reißen trotz ihrer zum Teil enormen Größe auch nicht auseinander. Super! Zum Schluss hauŽ ich immer ne Fuhre "Future" als Finish über das Modell, und zwar mit einem breiten Pinsel - verläuft großartig und gibt einen schönen, unaufdringlich glänzenden Abschluss.

Also dann: Ran an die Herausforderung Antonov-124 und viel Spaß beim Basteln, wünscht

Uwe Damaschek, Berlin

Berlin, im Februar 2006

Auch der Innenausbau ist bei diesem Modell der Superlative entsprechend diffizil. Uwe hat die Teile und Baugruppen mit den passenden Farben versehen .... es geht voran.







Hier noch einige Bauphasenfotos: