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Airbus A400M

Hersteller: Revell Deutschland
Maßstab: 1/144
Decals: Airbus, Deutsche und Französische Luftwaffe.

Baubericht

Also vorweg: Der Bau hat richtig Spaß gemacht! Die Teile sind sauber gegossen, passen sehr gut zusammen, das Spachteln hielt sich bei mir in Grenzen. Die feinen Gravuren sind einfach klasse. Auch meine Angsttätigkeit, das Herauslösen der Propeller, ging wirklich leicht, ohne Bruch. Hier kann man sich für Bodenstellung oder Influgstellung der Propeller entscheiden. Super. Bei der späteren Montage muss man auf die Blattstellung bei den einzelnen Motoren achten. Die Bauanleitung zeigt das sehr gut. Wenn man sich für eine Variante mit offenem Laderaum entscheidet, muss man die Bastelanleitung gut lesen, sonst verpasst man wichtige Montageschritte!

Im Einzelnen zu erwähnen wäre:

Die Passzapfen für die Laderampe passen gut in geschlossener Stellung. Für die offene Stellung musste ich sie abschneiden, da das Plastik den Winkel der heruntergelassenen Rampe nicht zulässt. Merkwürdig. Also weg damit!

Lustig werden die Stützbeine bei ausgefahrener Rampe (Teil Nr.E77). Die soll man durch ein Loch an der Rumpfunterseite durchschieben und innerhalb des Laderaumes an einem vorgesehenen Punkt befestigen. Leider passt der Andocknuckel nicht durch das Loch im Rumpf. CAD und Wirklichkeit?

Um den Airbus später auf allen Rädern stehend zu bekommen, muss Gewicht in die Nase. Das Gewicht dafür wird von Revell vorgeschlagen. Wie man allerdings in den von der Inneneinrichtung vorne beanspruchten Platz noch Gewicht hinein bekommt, naja, mit der Frage wird man allein gelassen. Ich habe die wenigen Zwischenräume mit Unterlegscheiben ausgefüllt, das ging.

Die Teile des Innenraums passen gut zusammen, das Basteln fühlt sich fast an wie Häuschen für die Modellbahn zu kleben. Eigentlich würde es sich lohnen, LED's anzubringen, damit man durch das Cockpitglas, den Laderaum und die Einstiegstür später noch etwas davon sieht.

Der Kabinenboden ist sehr detailliert, allerdings stimmt die Struktur nicht mit dem Original überein. Schade.

An den Rumpf sind einige Antennen gleich mitangegossen. Eine Marotte, die Revell auch bei manchen Zivilflugzeugen hat. Trotz aller Vorsicht sind während des Baus drei der vier Antennen abgebrochen. Leider liegen diese dem Bausatz nicht extra bei. So ganz erschließt sich mit dieses Angießen nicht. Nächstes Mal rasiere ich sie vor dem Bau gleich weg.

Die Cockpithaube aus Klarsichtplastik passt sehr gut in die Öffnung. Die Haube hat an den zu lackierenden Teilen eine Mattierung, was das Abkleben der Glasscheiben sehr vereinfacht. Das hat mir gut gefallen. Nach dem Lackieren hat man durch die großen Fenster einen guten Blick ins liebevoll gestaltete Cockpit.

Klarsichtteile für Kabinenfenster verwende ich nie, ich befülle die Fenster nach dem Lackieren mit Kristal Kleer von Microscale oder Kleer von Humbrol.

Das Fahrwerk verbaute ich, anders als in der Bauanleitung, erst nach dem Lackieren. Da die Räder sehr knapp in der Öffnung sitzen. Das Nachträgliche Lackieren oder Abkleben zum Lackieren wäre kniffliger gewesen.

Nach dem Aufbringen der Decals kamen dann alle Klappen, Antennen, etc. an das Modell.

Die Farben

Revell möchte mich dazu motivieren, jede Menge Farben zu mischen. Der Versuch ergab für den Rumpf ein seltsames Grau. Bilder im Internet helfen auch nicht weiter, je nach Foto, Licht und Lage ergeben sich etliche Grautöne auf dem Bildschirm. Selbst gesehen habe ich noch keinen A400M, da ist guter Rat teuer.

Ich habe mich für Mr.Hobby Nr. 307 entschieden, FS36320, und finde die Farbe prima. Das Seidenmatt-Schwarz für Propeller, Nase und Antennen kommt von Revell, Graudetails: Tamiya Nr.19 Skygrey, Räder bemale ich gerne mit Revell Teerschwarz. Zum Schluss als Finish dann Tamiya X-35 Seidenmatt Klar.

Decals

Es gibt viele Decals, die auf kleinstem Raum gedruckt worden sind. Zum Ausschneiden der einzelnen Bilder und vor Allem für das Aufbringen der Linien auf der Flügel- und Rumpfoberseite empfehle ich die Einnahme eines Tranquilizers. Dieser liegt dem Bausatz allerdings nicht bei, bitte wenden Sie sich an den Dealer Ihres Vertrauens.

Spaß beiseite. Die Decals sind sauber gedruckt. Der matte Trägerfilm der Decals hat mich zunächst irritiert, war aber nach dem Aufbringen kein Problem. Was sich wirklich bemerkenswert finde: Dort wo sich im Decalbereich Antennen oder Öffnungen am Flugzeug befinden, wurde der Trägerfilm ausgespart. Deutlich wird das bei der Einstiegstür am Cockpit. Nur der weiße Rahmen ist gedruckt, die Öffnung ist frei.

Klasse!

Man hat die Wahl eine Version von Airbus, der französischen oder deutschen Luftwaffe zu bekleben. Ich habe mich für Airbus entschieden. Die dunkelgrauen Aufkleber und das Erstbesteller-Logo sehen einfach toll aus.

Leider verwendet Revell in der Anleitung für die Airbus-Variante die grauen Türumrandungen, was bei der F-WWMZ falsch ist. Die Weißen sind korrekt und liegen bei. Gott-sei-Dank!

Es gibt zusätzlich viele kleine Detaildecals. Mehr als man dem eng bedruckten Bogen zunächst ansieht.

Speziell, milde ausgedrückt, sind die gelben Linien für die Enden der Propeller. Es soll eine Art Klappdecal für beide Seiten der Spitzen sein. Theoretisch. Es hat bei mir mit dem Klappen nicht funktioniert. Letztlich habe ich alle Decals halbiert und einzeln auf die jeweilige Seite des Propellers geklebt. 64 Decals. Ein „Traum“!

Leider habe ich in der Decal-Anleitung Unstimmigkeiten gefunden. Nummern wurden doppelt vergeben für unterschiedliche Motive, manche Zahlen stehen unmotiviert auf dem Blatt und für das Decal Nr.46 gibt es gar keine Angabe, wo es hingehört. Nach Infos aus dem Flugzeugforum steht aber fest, dass es die Schwarzschrift-Variante des Decals Nr. 38 in Weißschrift ist.

Mit Decalsoftener legen sich die Bilder gut in die Gravuren, was für einen guten Trägerfilm spricht.

Fazit: Ein tolles Modell, wie immer gibt es ein paar Kleinigkeiten anzumerken und eine etwas verbesserte Bastelanleitung hier und da wäre empfehlenswert.

Persönlicher Gesamteindruck

Ein schönes Modell!. Den grauen Rumpf mit den dunkelgrauen Schriften und Linien finde ich sehr ästhetisch, so dieser Begriff für ein Militärflugzeug überhaupt zutreffen kann. Transporter sind neben meinen Zivilflugzeugen bislang die einzigen Militärmaschinen bei mir im Regal. Diese Art der Lackierung findet sich ähnlich auf einigen US-Kampfjets wieder, vielleicht lasse ich mich ja mal hinreißen.

Gerne würde ich der A400M und der C-17 noch eine schöne Transall und eine C-5 hinzufügen. So die Verkaufszahlen der A400M stimmen, gibt sich Revell ja vielleicht doch einen Ruck. Auf der Revell-Internetseite dafür zu voten, lohnt sich bestimmt.

Viel Spaß beim Nachbasteln

Uwe Damaschek (Februar 2015)