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Messerschmitt Bf 109 E-4/b (E-7)

Tamiya - 1/48

Zum Original: Im Spätsommer 1942 wurden einige Messerschmitt Bf 109 E-4/b (nach anderen Angaben E-7) der III. Gruppe (Jabo) des Zerstörergeschwaders 1 (später I./Schlachtgeschwader 2) nach Nordafrika verlegt, nachdem sie vorher in der Sowjetunion im Einsatz standen. Die Einheit flog unter zunehmenden Druck der Alliierten Fliegerkräfte taktische Unterstützungseinsätze für die Heerestruppen und musste dabei schwere Verluste hinnehmen. Entspreched viele Wracks waren dann auch auf dem Schlachtfeld zu finden. Einiger Schrott wurde fotografiert, so u.a. die S9+IS. Die Maschinen waren offensichtlich in den Farben 78/79 gehalten, wahrscheinlich wurde die ursprüngliche Standardtarnung übermalt. Die gelbe Motorunterseite ist nicht dokumentiert, aber nicht unwahrscheinlich (Flak-Warnung).

Zum Modell: Das Tamiya Modell ist hinreichend gewürdigt worden und entstand "out of the box". Als Verbesserung wurden die viel zu heftigen Nieten der Kanzelrahmen heruntergeschliffen und die nachgestellten Rippen aller Steuerflächen unter Verwendung von Autospachtel egalisiert. Dies ist unbedingt zu empfehlen, denn das Modell gewinnt dadurch beträchtlich.

Heute möchte ich meine Arbeitsgänge zum Finish eines Modells vorstellen. Nach der Reinigung des Modells von Staub und Fett erfolgt eine Grundierung mit Autoprimer (eine preisgünstige Alternative zu den einschlägigen Modellbauprodukten). Diese Schicht wird mit MicroMesh der Stärke 2500-4000 geglättet. Auf diese Basis erfolgt die Lackierung des Tarnverlaufs mit Schmincke Aerocolor. Wiederum wird die Oberfläche geglättet/poliert, diesmal mit den Stärken 4000-6500.

Nachdem die Grundfarben aufgetragen wurden, erfolgen einige Arbeitsgänge, um die Plastizität bzw. Originaltreue zu erhöhen. Eine dieser Methoden ist das "post shading", bei dem mit stark verdünnter Farbe (bis 1/300) die Stoßkanten der Beplankungsbleche akzentuiert werden können, oder auch nur eine allgemeine Unregelmäßigkeit in den oft einfarbigen (und eintönigen) Lack gebracht wird. Anschließend wird das bisherige Ergebnis durch mehrere dünne Schichten Klarlack (Johnsons Clear/Future + 50% dest. Wasser + 1 Tropfen Alkohol) gesichert. Dieser wird wiederum mittels MicroMesh geglättet.

Der Klarlack bietet auch eine ideale Grundlage für die nun folgenden Abziehbilder (neudeutsch: Decals), welche mittels Micro Set und Sol aufgebracht werden. Nachdem die Decals vollständig angetrocknet sind, wird die Oberfläche gereinigt und anschließend mittels Clear/Future versiegelt (siehe oben). Nach erneutem Glätten werden durch mit Terpentin verdünnte X-tra Color Farben die Gravuren betont.

Jetzt ist es an der Zeit, die letzte Überprüfung vorzunehmen und eventuelle Fehler zu korrigieren. Ist man zufrieden, kommt der abschließende Mattlackauftrag. Ich verwende hierfür Marabu "aqua" Mattlack, der mit 7,80 € für 250 ml fast unschlagbar günstig ist.

Andreas Beck, Berlin /Fotos: Volker Helms, Godern