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North American T-2 Buckeye

Special Hobby - 1/32

Der hier vorliegende Bausatz von der Firma Special Hobby aus Tschechien enthält vier Varianten des Trainers in Tarnfarben, wovon zwei der möglichen Flugzeuge auch außerhalb der USA eingesetzt wurden: Bei der griechischen Luftwaffe (Hellenic Air Force) und der Luftwaffe Venezuelas. Für die U.S.Navy sind im Bausatz zwei Variationen in der sogenannten Agressor Tarnung enthalten.

Die Machart und Fertigung der Hauptbauteile: Rumpf sowie Tragflächen entsprechen der Buckeye aus dem 48er Programm. Das Cockpit besteht zum größten Teil aus herkömmlichem Kunststoffmaterial, nur die beiden Schleudersitze vom Typ: Rockwell LS-1 sind aus Resin gefertigt. Ätzteile für die Armaturen sind nicht vorgesehen. Dafür bietet der Bausatz Instrumente in Form von Decals, die sehr schön gestaltet sind. Soweit diese sich gut mit Weichmacher den Armaturenbrettern anpassen, kann man mit den Ergebnis durchaus zufrieden sein.

Die zweiteilige Kabinenhaube besteht aus Kunststoffmaterial und ist wunderbar transparent. Die Windschutzscheibe ist zusammen mit einem Teil des Rumpfes gefertigt. Ansonsten gibt es an Details keinen Mangel. Immerhin sind inklusive der Resinteile über 200 Einzelteile zu verbauen.

Vor dem eigentlichen Zusammenbau sollten die Teile auf ihre Passung hin geprüft werden. Eventuell ist z.B. das Anschleifen der Klebenähte bei den Rumpfhälften, sowie den Tragflächen nötig. so wie bei diesen Bausatz. In dem geräumigen Cockpit sind die beiden großen Resin-Sitze dominierend. Und diese sind eine wahre Augenweide. Voraussetzung ist aber eine entsprechende Bemalung.

Eingebaut wurden die Sitze und die Steuerelemente aber erst nach der kompletten Fertigung des Modells. So lässt sich das Cockpit besser vor den feinen Farbnebel schützen, welcher bei den Gebrauch der Airbrush entstehen kann. Die Seitenwände waren bei dem Original außer einer jeweiligen Rohrleitung völlig glatt.

Die Leitungen wurden an dem Modell ergänzt. Die Montage der Rumpfhälften ist danach ein Kinderspiel. Alles passt. Der Aufwand von Nacharbeiten beschränkte sich auf ein Minimum. Aber nicht vergessen das nötige Gewicht im Bugraum zu fixieren, damit die Buckeye auch sicher auf drei Beinen steht. Als nächstes geht es an den Einbau der vorderen Lufteinlauf/Düsenkanäle. Diese bestehen jeweils aus zwei Hälften und sollten mittels zusammengerolltem Schleifpapier bearbeitet werden. Zumindest im vorderen, noch sichtbaren Bereich der Einläufe. Anschließend wurden sie von unten her in die dafür vorgesehenen Rumpfspanten eingeklinkt und zu den jeweiligen Öffnungen hin ausgerichtet.

Auch die beiden Teile mit den Hilfsgeneratoren, ebenfalls aus Resinmaterial, wurden erst vor dem Einsetzten der unteren Rumpfplatte eingebaut. Außerdem habe ich sie mit einem Gießast gesichert, der quer eingeklebt wurde.( Sekundenkleber ist zwar haltbar, aber sicher ist sicher.)

Nacharbeit war auch bei der endgültigen Fertigstellung der Lufteinläufe zum Rumpf hin nötig. Die sehr feinen Gravuren sollten vor dem Schleifen abgedeckt werden, um diese so vor einem Übermaß an Zerstörung zu schützen. Das gilt auch für die Übergänge an Rumpf und Flügel.

Die Fahrwerksschächte sind ansprechend detailliert. Nur einige Auswerferpunkte sind zu entfernen. Der Tragflächen lassen sich angenehm verarbeiten, wobei Steuerelemente und Landeklappen separat beiliegen. Eventuell müssen die hinteren Kanten etwas gesäubert werden.

Das Fahrwerk selbst präsentiert sich relativ stabil, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Die äußeren Flächentanks lassen sich an den Flügelenden ohne Kleber stecken. Dieser Umstand kann sich gut auf die jeweiligen Kartongrößen, bei einem Transport zu Ausstellungen, platzsparend bemerkbar machen.

Ein Meisterstück ist die große Kabine des Bausatzes. Sie präsentiert sich ohne die gefürchtete Mittelnaht und absolut schlierenfrei. Dem Bausatz liegen auch Teile für Waffenhalterungen und ein Zielvisier bei. Wird das Visier eingebaut wie vorgesehen, passt die vordere Kanzel nicht mehr. Für die Variante des griechischen Luftwaffentrainers habe ich das Visier nicht verwendet. Auch die beiliegenden Waffenträger wurden nicht montiert, weil ich kein Foto gesehen habe, wo eine Maschine mit den Pylonen ausgerüstet ist.

Obwohl diese Buckeye landgestützt ist, wurden die bei U.S. Marine Flugzeugen typischen Rot-umrandeten Kanten an den jeweiligen Klappen am Fahrwerk gestaltet. Es handelt sich dabei um Dichtungsmaterial, um die Klappen beim Einfahren zu versiegeln.

Nun noch ein paar Worte zu den Decals. Sie haben ein Minimum an Trägerfilmen, und sind deshalb empfindlich. Beim Auftragen ist es nötig, von Anfang an die korrekte Position auf den Modell zu bestimmen. Bei der hinteren Kennnummer an der rechten Rumpfseite ist es dann auch passiert. Das Decal rollte sich nach einem fehlerhaften Aufbringen sofort zusammen, und war nicht mehr zu retten. Daher wirkt die Kennung etwas improvisiert. Allerdings muss der Modellbauer auch kein „Silbern“ befürchten. Nach der endgültigen Fertigstellung des Modells wurden nun noch die großen Lufthutzen am Unterrumpf befestigt. So lässt sich der Rumpf besser abkleben, um den unteren hellgrauen Anstrich an der vorgesehenen Linie aufzutragen.

Eine Herausforderung war auch das Lackieren der beiden Flügeltanks mit den Rot-Weißen Streifen, wie sie die Buckeyes der griechischen Luftwaffe als Abstandskennungen haben. Zuerst wurde die äußere Tankhälfte in weiß lackiert. Nach dem Trocknen wurden die Flächen, welche in der Farbe bleiben sollen, abgedeckt und zwar mit dünnen Streifen, zugeschnitten aus Tamiya Klebeband. So lassen sich die Wölbungen am besten überbrücken. Danach die abgegrenzten Flächen mit Abklebeband ausfüllen und Rot lackieren. Irgendwie wünscht man sich zwar Decals um die Bänder zu gestalten, doch würden sie aufgrund der Form von den Tanks wenig nutzen.

Es ist Firmen wie Special Hobby zu verdanken, das solche Exoten den Weg als Modelle in die heimischen Bastelstuben finden. Und die Buckeye, gerade in der getarnten Version, ist ein schönes attraktives Modell.

Noch ein paar Sätze zum Original: Die T-2 Buckeye war das Produkt eines Wunsches der U.S. Navy nach einem Basistrainingsflugzeug mit Strahltriebwerk. Da er besonders kostengünstig sein sollte, übernahm die Fa. North American, an die der Zuschlag fiel, das Tragwerk der FJ-1 Fury und die Cockpitsektion der T-28 Troyan. Neu konstruiert wurden Rumpf und Leitwerk. Für den Antrieb sorgte ein General-Elektric J85-GE-4- Doppeltriebwerk. Die Auslieferung der ersten Serie erfolgte1959. Ab 1960 bekam die Buckeye die Bezeichnung T-2A. Die für den Export vorgesehenen Maschinen schließlich T-2E. Griechenland war einer der Abnehmer. Dort ist die Buckeye bis heute im aktiven Dienst.

Übrigens leitet sich die Bezeichnung „Buckeye“ von einer Nussart ab, wie sie insbesondere im amerikanischen Bundesstaat Ohio vorkommt. In diesem Staat wurden die Maschinen auch gefertigt.
Auszug von Wikipedia.

Hans- Jürgen Bauer, Berlin (Mai 2014)