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Mikojan-Gurewitsch MiG-21SMT

Eduard - 1/48

Nachdem der attraktive Stülpkarton geöffnet wurde, kommt man nur noch ins Staunen über den Inhalt, der sich vor einen ausbreitet.

Eine Unmenge von Plastikteilen mit fein ziselierten Gravuren. Und darüber hinaus gibt es noch zwei Platinen mit teilweise farbig gestalteten Ätzteilen. Diese werten insbesondere den Cockpitbereich auf. Zwei Sätze von UB-16 und UB-32 Raketenbehältern aus feinsten Resinmaterial, sowie ein kleiner Bogen zum Maskieren der Kabinenteile, runden den Bausatz ab. a Selbstverständlich gibt es auch einen umfangreichen Decalbogen und eine klasse Bauanleitung in Hochglanzpapier mit farbig gedruckten Lackierungsschema für fünf Migs 21 SMT der ehemaligen sowjetischen Luftwaffe.

Der geneigte Modellbauer hat nur noch die Aufgabe, die rund 370 Einzelteile zusammenzufügen, welche das Modell dieses klassischen Düsenjägers erfordert. Dabei ist das Wichtigste, die Übersicht über die einzelnen Arbeitsschritte zu behalten. Denn der Spachtel hat nur in ganz kleinen Rahmen seinen Auftritt. Dieser beschränkt sich dann, den ein wenig im Durchmesser zu klein produzierten vorderen Ringkonus dem Rumpf anzupassen. Für winzige Unebenheiten beim zusammenfügen der Rumpfhälften, genügt es den Restkleber zu verschleifen. Tragflächen, sowie die große obere Rumpfverkleidung passen sich nahtlos an ihren Klebepunkten an. Das schont unsere Nerven und vor allem die Gravuren.

Es gibt also keine besonderen Schwachpunkte bei dem Bausatz, auf die näher einzugehen wären. Wichtig ist darauf zu achten, das keines von den oftmals sehr winzigen Teilen beim abtrennen vom Spritzrahmen verloren geht. Und für das Handhaben diese an das Modell anzubringen wird wohl jeder seine eigene Methode haben.Ein Trick den ich manchmal anwende, ist einen Holzzahnstocher mit Spucke anzufeuchten, wobei das Teilchen eine kurze Zeit an der Spitze kleben bleibt und dann auf das Modell übertragen wird.

Die hinteren Schubdüsen sind innen völlig glatt gestaltet. Dafür kann die innere Struktur des Nachbrenners mit Ätzteilen verfeinert werden. An zwei Spritzrahmen befinden sich eine umfangreiche Anzahl von verschiedenen Waffensystemen, um das Modell der Mig entsprechend dem Original damit auszurüsten. Außerdem können noch ein paar Starthilfsraketen unter dem Rumpf montiert werden. Fotos von Flugzeugen mit dieser Ausrüstung sind mir aber nicht bekannt. Um die beiden vorderen Luftbremsen in ausgefahrenen Zustand zu zeigen, muss gemäß der Anleitung dieser Bereich ausgesägt werden um die Alternativteile einzukleben. Ist eine Menge Aufwand, lässt das Modell aber richtig dynamisch wirken. Doch wer Zweifel am Gelingen hat, es gibt nämlich keine Schnittlinen, sollte sich mit den geschlossenen Speed-Breaks zufriedengeben. Einige der Plastikteile können durch Ätzteilen ausgetauscht werden. So z.B. die Grenzschichtzäune auf den Tragflächen.

Nun kommt die Qual der Wahl, welchen Anstrich das Modell bekommen soll. Da sich der Bausatz der Mig 21 SMT widmet, also einer Maschine mit einem nochmals gegenüber der Mig 21 bis oder MF vergrößerten oberen Rumpfwulst zur Aufnahme von noch mehr Treibstoff, sollte man wissen, das diese Flugzeuge nur in der Sowjetunion flogen. Zur Auswahl stehen nun drei Migs in Tarnfarben und zwei Varianten in Aluminium.Meine Wahl fiel auf die Maschine mit dem Lenin-Wappen am Bug. Und es reizte mich, mal ein Modell mit Alu-Anstrich zu versehen. Das wichtigst dabei ist, dass die Oberfläche völlig glatt und homogen sein muss. Der Silberanstrich, gerade mit der Air-Brush gestaltet, verzeiht nicht den geringsten Staubpartikel oder gar Schrammen. Auf dem Original dieser Maschine wurden übrigens Piloten befreundeter Länder aus dem afrikanischen Raum, z.B. Angola, sowie Staaten aus Süd-Ost Asien geschult. Der Wunsch, diese Variante der Mig 21 an die jeweiligen Ländern auch zu verkaufen, ging aber nicht in Erfüllung. Die externe Ausrüstung der Bewaffnung musste ich aber etwas ändern. Für die dem Vorbild entsprechenden FAB 100 Bomben fehlten mir drei von den hinteren Stabilisierungsringen.

Nun ist sie fertig, die kleine Mig 21 und der Bausatz hat mich wirklich in jeder Phase seiner Fertigung begeistert. Zwar sehr komplex aber niemals nervig, weil auch die kleinsten Teile sauber abgespritzt sind. Noch vor einigen Jahren ging die Beschaffung von Teilen aus Fotogeätzten Messingmaterial für eine Superdetaillierung richtig ins Geld. Bei Eduard ist es inzwischen fast schon Standard, die Bausätze von Grund auf mit diesen Materialien zu versehen. Und das zu moderaten Preisen. Hervorragend!!!

Hans-Jürgen Bauer, Berlin (Dezember 2011)