Der Bausatz ist eine neue Variante des vor zwei Jahren erschienenen Modells der Junkers Ju 87 B. Daher sollte vor der Montage nochmals überprüft werden, welche spezifischen Teile für diese Ausführung des Stukas verwendbar sind. Während Cockpit und Rumpf neu sind, ist bei den Tragflächen zu beachten, dass nur der rechte Flügel mit einer Kanonenbewaffnung ausgerüstet war. Das heißt, die Zugangsklappen zur Waffe müssen linksseitig verspachtelt und verschliffen werden. Auch sind an den Enden beider unterer Flächen jeweils zwei Löcher zu verschließen.
Bei der Montage des Rumpfes gibt es kaum Probleme, das schließt den Einbau des Besatzungsraumes mit ein. Allerdings sind Ober-und Unterflügel nicht ganz deckungsgleich. Die notwendige Nacharbeit um die Flügelpartien anzugleichen, sollte nach dem völligen Aushärten des Klebers an den vorderen Klebenähten geschehen. Wenn am hinteren Bereich das Material verschwindet, würden die Hinterkanten nicht mehr der Maßhaltigkeit des Modells entsprechen. Die Flächen sind außerdem nochmals an den Knickstellen des Originals geteilt. Wohl aus formtechnischen Gründen. So sind auch hier nur nach entsprechender Schleifarbeit saubere Übergänge möglich. Die korrekte V-Stellung der Tragflächen gewährleisten die beiliegenden Holme.
Sämtliche Ruder sind zwar separat gefertigt, aber der Einbau ist nur in neutraler Stellung vorgesehen. Einzig das Seitenruder lässt sich etwas angelenkt montieren.
Das Fahrwerk im Inneren der markanten Verkleidungen hat Trumpeter originalgetreu mit allen Details der Streben gefertigt. So könnte man theoretisch, wie bei dem Original eine der beiden äußeren Abdeckungen aussägen und somit das Innere der sogenannten "Hosenbeinfahrwerke" präsentieren. Die Gummireifen sehen nach einer eine Behandlung mit Schleifpapier 400er Körnung viel realistischer aus. Zum Glück passen die großen Verkleidungen recht gut an die Unterflügel, so dass hier keine Nacharbeit nötig ist.
Bevor die Kabinenteile angebracht werden, ist das Maschinengewehr an dem vorgesehenen Gestänge zu befestigen. Die Kanzeln sind schön klar und recht dünn, aber auch sehr spröde. Wenn der Querschnitt des Rumpfes nach dem Zusammenbau stimmt, lassen diese sich gut anpassen.
Ganz zum Schluss wurde noch die Gabel mit der 500 Kg. Bombe unter dem Rumpf befestigt, die einzige externe Bewaffnung, die an dieser Stuka-Variante anzubringen ist.
Danach wurde noch der prächtige Jumo 210 Motor am Vorderrumpf befestigt und auf der rechten Seite die Verkleidung angebracht. Die Luftschraube nebst Spinner lässt sich einfach auf der Achse einklinken.
So ein Modell in diesem Maßstab ist sehr komplex und baut sich nicht einmal so in einer Woche zusammen. Nach der Montage ist bei der A-Variante der Ju-87 noch die aufwändige Vorkriegstarnung der deutschen Luftwaffe eine Herausforderung. Da heißt es "Abkleben bis der Arzt kommt" um die spitzen Abgrenzungen innerhalb der Tarnung ohne einen weichen Übergang hinzubekommen. Das Farbblatt des Bausatzes war dabei leider keine große Hilfe, da sämtliche Angaben ungenau und auch farblich nicht korrekt sind. Hier gilt: RLM (Reichsluftfahrtministerium) Farbnummer: 61/62/63-oben, 65-unten.
Die vorgeschlagene Maschine gehörte wahrscheinlich einer Stuka-Flugschule bei Nürnberg an. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass die Buchstabenfolge am Rumpf nicht der des Bausatzes entspricht. Es handelt sich um eine Kennung, die zwar dieser Einheit entspricht, aber aus meinem Decalfundus stammt, weil sich die Bausatzkennungen beim Aufbringen auf dem Rumpf auf Nimmerwiedersehen verabschiedeten.
Fazit: Auf alle Fälle kann man aber behaupten, dass das Modell der Junkers Ju-87 A eine vortreffliche Wiedergabe des Originals ist. Das wuchtige Design dieses Kampfflugzeuges, kommt gerade in diesem Maßstab, (1:32) voll zur Geltung. Trotzdem wollen wir nicht vergessen, dass "Stuka", bis in die heutige Zeit als Synonym für Angriffskriege aus der Luft steht.
Jürgen Bauer, Berlin (Dezember 2015)