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Gloster Javelin FAW 9/9R

Airfix - 1/48

Nachdem wir den schönen Bausatz von Airfix schon als Neuheit in unserer Rubrik "First Look" vorgestellt haben, wo der geneigte Leser auch einen kurzen historischen Abriss des britischen Abfangjägers findet, soll hier in einigen Sätzen auf den Zusammenbau des Modells eingegangen werden.

Begonnen wird, wie fast immer bei Flugzeugmodellen, mit dem Cockpit. Das ist sehr schön gestaltet, mit detaillierten Seitenkonsolen, Armaturenbrettern sowie Schleudersitzen, die nicht unbedingt von Teilen aus dem Zubehörhandel ausgetauscht werden müssen. Allerdings sollte das Gurtzeug ergänzt werden. Die Bemalung erfolgte mit Anthrazit (Aqua-Color von Revell) und die Strukturen wurden mittels der Trockenmal-Methode herausgearbeitet.

Anschließend wurden erst einmal die beiden Bauchtanks an der unteren Rumpfhälfte montiert. So lassen sich die beiden Teile genauer an ihren Platz fixieren und anpressen. Für die vorderen Lufteinlaufkanäle präsentiert Airfix auch die beiden Schutzabdeckungen. Wer diese verwendet, braucht sich um eine Überarbeitung der inneren Bereiche der Kanäle keine Gedanken machen. Ansonsten ist nach dem Zusammenkleben der Rohrhälften Spachtel und Schleifarbeit an deren inneren Nähten angesagt. Dort kann man nämlich tief blicken.

Alles Gesagte gilt auch für die Triebwerksauslässe. Für die korrekte Lagerung im Rumpfinneren sind Holme vorgesehen, an denen später auch die Tragflächen angepasst werden. Ansonsten sorgt eine gute Passung und eine durchdachte Baugruppenaufteilung der Rumpfsektion dafür, dass Nacharbeit nur minimal an den Klebekanten anfällt.

Nach der Fertigstellung des Rumpfes nebst der Bugsektion wurden entgegen der Bauanleitung schon jetzt sämtliche Sensoren und Lüftungsrohre befestigt. Das selbe gilt für die Halterungsschienen der Kabinenhauben. Hier hat der Modellbauer die Wahl: Offen oder geschlossen.

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist, dass die gesamte Leitwerkssektion nur in ihre Ausbuchtung gesteckt werden soll. Das erleichtert das Lackieren des Modells ebenso wie einen eventuellen späteren Transport auf diversen Ausstellungen. Denn es muss nichts geklebt werden. Klasse gemacht Airfix!

Die Montage der Flügel ist ebenfalls unproblematisch. Alles passt wie es soll. Optionen sind in dem Bereich: Die ausgefahrenen Luftbremsen, bewegliche Querruder und die sich im hinteren unteren Drittel der Flügel befindlichen ausgestellten Landeklappen. Das macht optisch Einiges her. Ebenso originalgetreu detailliert sind die Fahrwerke. Da unsere Javelin ein ziemlich hochnäsiges Flugzeug ist, muss vorne im Bug Gewicht eingesetzt werden. Dabei ist aber zu berücksichtigen, das dass staksige Bugfahrwerk etwas instabil wirkt. Festes Verkleben ist also notwendig.

Nun, so ziemlich am Ende der Montage wird noch die große Luftbetankungsanlage an ihren Platz neben dem Cockpit eingepasst und auch die beiden Staurohre können nun an die vorderen Flügeln geklebt werden. Die Gloster Javelins hatten eine speziell für den Typ konstruierte Einstiegsleiter, die sich den vorderen Lufteinläufen anpasste. Airfix hat auch an dieses Detail gedacht und eine filigrane Replik der Leiter beigefügt, welche für unser Modell natürlich auch Verwendung fand.

Für die externe Bestückung des Fliegers liegen dem Bausatz vier Zusatztanks und vier Raketen vom Typ "Firestreak" bei. Die Auswahl ergibt sich dann aus der entsprechenden Variante, die der Bastler anstrebt.

Von den drei möglichen Markierungs-Varianten des Bausatzes, haben wir uns für die Javelin der No. 64.Squadron entschieden. Sie war ab 1960 in Singapur stationiert und nahm von 1963 bis 1966 an dem Konflikt zwischen Indonesien und Malaysia teil, indem sie Überwachungsflüge über den malaysischen Dschungel durchführte. Die Bemalung erfolgte mit Aqua-Color von Revell, betreffend den Farben Dunkelgrün und Aluminium bzw. Silber und von Tamiya wurde die Farbe Dark Sea Gray verwendet.

Die Kabinenhauben wurden übrigens mit einem speziellen Sekundenkleber für Klarsichtmaterialien befestigt.

Die Decals sind nicht schlecht gemacht, haben aber einen sehr dominanten Trägerfilm. Die in Naturaluminium lackierte Unterseite des Modells neutralisiert den Trägerfilm ohne Zusatzbehandlung, aber für die obere Flugzeuglackierung ist eine Vorarbeit mit Glanzlack notwendig, insbesondere wenn die vielen Stencils Verwendung finden sollen. Die großen Kokarden auf den Flügeln verfügen über Aussparungen, um sie um die markanten Vortex-Generatoren zu legen.

Fazit: Mit dem Modell der Gloster Javelin beweist die britische Traditionsmarke für Kunststoffmodellbau, Airfix ihre innovative Ausrichtung auf den heutigen Markt in diesem Bereich. Vom attraktiv gestalteten Stülpkarton, bis hin zu den tollen Gravuren der Bauteile ist alles stimmig auf den Geschmack des Kunden gefertigt.

Hans-Jürgen Bauer, Berlin (Februar 2014)