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Fieseler Fi 156C Storch

Tamiya - 1/48

Als 100tes Flugzeugmodell in 1:48 präsentiert Tamiya einen Bausatz in innovativer Spritzgusstechnik. Tamiyas Fertigungsgüte und Passgenauigkeit sind wieder einmal der Garant für ein Spitzenmodell.

Vorbild:Die Fieseler 156 ging aus einer Ausschreibung für ein Mehrzweck- Beobachter- und Verbindungsflugzeug des Reichsluftfahrtministerium aus dem Jahr 1935 hervor. Das sperrige, langbeinige Flugzeug flog erstmals im Sommer 1936 und konnte mit seinen Kurzstartfähigkeiten auf begrenztem Raum starten oder landen. Und konnte so auf Anhieb überzeugen.

Die als Fieseler Storch bekannte Maschine nahm auf deutscher Seite am gesamten Zweiten Weltkrieg unter anderem auch als leichter Bomber und Sanitätsflugzeug teil. Nach dem Krieg setzten insbesondere die Franzosen die Lizenzfertigung des Storch mit der Bezeichnung Morane Crickett (Grille) in Indochina ein. Auch heute fliegen noch Störche, die sich aber hauptsächlich in Privatbesitz befinden.

Modell: Als 100. Jubiläumsbausatz in der 1:48er Flugzeugbausatzreihe präsentiert die japanische Firma Tamiya (Import Dickie Tamiya) nun ein Modell der Fi 156 aus völlig neuer Bausatzform. Damit geht Tamiya auch neue Wege in der Fertigungskonzeption. So sind erstmals in dieser Modellkategorie die seitlichen Klarsichtfenster mit dem Rumpf aus normalen Kunststoff verbunden, was dieser filigranen Modellkonstruktion die notwendige Stabilität verleiht. Ferner ist der innere Holm des Tragflügels aus stabilen Metall gefertigt, an dem sich die ebenfalls aus Metalldraht hergestellten, feingliedrigen Fahrwerkstreben anschließen.

Der kleine Argus AS-10-C-Motor ist ebenfalls eine wahre Augenweide und kann, dank der nur aufzusteckenden oberen Rumpfverkleidung, auch sichtbar bleiben. Und so geht es weiter mit Highlights. Da wäre das Cockpit zu erwähnen, welches über sämtlich Alternativteile verfügt, um die in dem Bausatz vorgesehenen Versionen C-3 bis C-5 korrekt nachzustellen. Erwähnenswert ist der noch der zum Schützenplatz umfunktionierte hintere Klappsitz für den Passagier. Auch an die wenigen Störche, die mit einer Funkausrüstung flogen, wurde gedacht.

Die großen Parasoltragflächen mit Vorflügeln und abgesenkten Landeklappen werden komplett mit allen Verstrebungen vorkonstruiert. Wird die Geometrie exakt eingehalten, so kann man sie zum Schluss einfach über die Metallholme schieben und die Endholme mit einem Tropfen Kleber am Rumpf verbinden - das ist stabil und hält!
Noch einmal: Damit am Ende das große Kanzeldach, was ebenfalls Steckverbindungen für den Tragflächenanschluss hat, auch hundertprozentig sitzt, muss wirklich millimetergenau gearbeitet werden.

Insgesamt stehen fünf alternative Störche zur Auswahl, wobei wir uns für die Fi 156 C-5 mit Skiern, Zusatztank und den längeren Auspuffrohren entschieden haben - sieht einfach urig aus, die Kiste. Ferner gibt es noch zwei C-3 in Tropenausführung. Beide wurden von Rommel als persönliche Reiseflugzeuge benutzt. Dann gibt es noch die C-3, mit der Otto Skorzeny 1943im Handstreich den Duce aus seiner Internierung auf dem Gran Sasso befreite. Last but not least eine grüne C-7 einer unbekannten Einheit. Für alle Ausführungen sind, wie schon erwähnt, auch die notwendigen Alternativteile vorhanden.



Außerdem beinhaltet der Bausatz noch vier Figuren, einen Spritzling mit Spritfässern und Kanistern, vier kleine Fotoätzteile zur Verfeinerung der Sitze und einen Bogen vorgedruckte Maskierfolien zum Abkleben der Scheiben.

Hans-Jürgen Bauer, Berlin (Juli 2008)