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Roland Robert Stanford Tuck

Hawker Hurricane Mk.I

Modell: Hasegawa
Decals: Skydecals,
Literaturhinweise:
Shore, Christopher et al.: Aces High; Grub Street
Holmes, Tony: Hurricane Aces 1939-40; Osprey Publishing

Der Pilot

Roland Robert Stanford Tuck wurde am 1. Juli 1916 in Catford, London, geboren. Nach einer wenig ruhmreichen Schülerlaufbahn verließ er 1932 das St Dunstan's College in Catford um der Handelsmarine beizutreten. 1935 bewarb er sich bei der Royal Air Force für den Dienst als acting Pilot Officer. Nach dem Flugtraining wurde Tuck im September 1935 zur No. 65 Squadron als acting probationary Pilot Officer versetzt. Im September 1936 wurde er Pilot Officer on probation und sein Rang wurde offiziell Anfang 1937 bestätigt (zurückdatiert auf Dezember 1936). Im September 1938 wurde er zum Flying Officer befördert und im Mai 1940 wurde er als Flight Commander zur mit Spitfires ausgestatteten No. 92 Squadron in Croydon versetzt.

Tuck führte seine ersten Kampfeinsatz am 23 Mai 1940 über Dünkirchen, bei dem er 3 deutsche Jagdflugzeuge als abgeschossen meldete. Am folgenden Tag schoss er zwei deutsche Bomber ab und mit Intensivierung der Luftkämpfe in den folgenden zwei Wochen stieg sein Abschusskonto stetig an. Tuck wurde am 11. Juni das Distinguished Flying Cross (DFC)verliehen, welches ihm am 28. Juni von King George VI auf der RAF Basis Hornchurch übergeben wurde.

Seine Erfolge blieben auch im Juli und August konstant, in denen die sogenannte „Battle of britain“ Fahrt aufnahm, obwohl er am 18. August selbst zum Aussteigen gezwungen war. Beim Angriff auf eine Formation Ju88, von denen er eine abschießen und eine andere beschädigen konnte, wurde er vom Abwehrfeuer getroffen und musste nahe Tunbridge Wells mit dem Fallschirm abspringen. Ei einem weiteren Vorfall am 25. August wurde Tucks Spitfire bei einem Kampf mit Do 17 schwer beschädigt. Im Gegenzug konnte er den Bomber über dem Kanal abschießen. Auf dem Rückflug setzte der Motor aus, jedoch konnte Tuck das Flugzeug noch bis über Land bringen und notlanden.

Am 11. September wurde Tuck zum acting Squadron Leader ernannt und mit dem Kommando über die mit Hawker Hurricane ausgestattete No. 257 Squadron in Coltishall betraut (sein Dienstgrad war seit dem 3 September flight lieutenant). Er führte seine Staffel während des September 1940 und sammelte weiterhin Erfolge. Seine letzten beiden offiziellen Luftsiege während der „Battle of Britain“ waren zwei wahrscheinliche Erfolge über Bf 109 am 28. Oktober. Bereits am 25. Oktober erhielt er den ersten Balken zu seinem DFC.

Einer der unterlegenen Piloten am 23. September war möglicherweise der zukünftige Stern von Afrika, Hans-Joachim Marseille. Dieser flog die Bf 109 E-7 mit der WNr. 5094, und wurden bis zum Cap Gris Nez nahe Calais gejagt und war dort gezwungen zum Fallschirm zu greifen. Später wurde er von einer He 59 rausgefischt. Tuck wurde dieser Abschuss zuerkannt, da er der einzige Pilot war, der einen solchen in dieser Region beanspruchte. Marseille war der einzige deutsche Pilot, der an diesem Tag in dem Gebiet aus dem Wasser gerettet wurde.

Im Januar 1941 wurde Tuck der Distinguished Service Order (DSO) für seine herausragende Führung der Staffel und seine bis dahin erzielten 18 Luftsiege verliehen. Im März 1941 ewrhielt er den zweiten Balken zum DFC für bis dahin erzielte 22 Luftsiege und seine offensive Luftkampfführung. Im Juni 1941 wurde Tuck über dem Kanal abgeschossen und durch einen Kohlenkahn gerettet. Auf der Hawker Hurricane beanspruchte Tuck 7 abgeschossenen, 4 wahrscheinlich abgeschossenen und zwei beschädigte gegnerische Flugzeuge.

Bei einem Abfangeinsatz gegen einen Bomberangriff auf Cardiff gab es eine besonders unglückliche Anenanderreihung der Ereignisse für Tuck. Er feuerte aus großer Distanz bei schlechten Sichtverhältnissen einige Schüsse auf die Bomber ab. Diese warfen ihre Last weit vor dem Ziel in die Landschaft ab. Die letzte Reihe von Bomben traf den Rand eines Army Trainings Camps und tötete einen Soldaten. Dieser war der Ehemann von Tucks Schwerster.

Im Juli 1941 wurde Tuck zum acting Wing Commander befördert und zum Wing Leader des RAF Stützpunktes Duxford ernannt, von wo aus er Kampfeinsätze nach Nordfrankreich führte. Nach einer Kurzen Werbetour mit anderen RAF Jagdpiloten nach Nordamerika erhielt er das Kommando über den Biggin Hill Wing. Von hier aus flog er auch seine letzte Mission des Krieges. Am 28. Januar 1942 während einer Tiefflug-Jagdpatrouille ("Rhubarb" mission) über Nordfrankreich wurde seine Spitfire durch gegnerisches Flakfeuer nahe Boulogne abgeschossen und zur Notlandung gezwungen.

Er wurde von der Einheit gefangen genommen, welche er nur kurz zuvor noch beschossen hatte. Daher war die Grundstimmung nicht besonders freundlich, aber Tuck's luck schlug wieder zu. Eine seiner 2cm Geschosse hatte den Lauf einer 2cm Flack von vorn genau getroffen und die Explosion des Projektils hatte den Lauf wie eine Banane aufgefächert. Ein solcher Zufall löste die Spannung und Tuck entkam einer üblen Behandlung. Die nächsten Jahre verbrachte er in verschiedenen Gefangenenlagern, zunächst im Stalag Luft III in Sagan, nach einigen Fluchtversuchen in verschiedenen Lagern in Deutschland und den besetzten Gebieten. Zusammen mit dem polnischen Piloten Zbigniew Kustrzyński gelang ihm am 1. Februar 1945 die Flucht, als das Lager aufgelöst und nach Westen verlegt wurde. Das in seiner Kindheit vom Kindermädchen erlernte Russisch machte sich in der Folge bezahlt. Zunächst einige Zeit mit sowjetischen Truppen kämpfend, gelang es ihm schließlich zur Britischen Botschaft in Moskau zu kommen. Schließlich schiffte er sich auf einer Fahrt nach Southhampton ein und gelangte zurück nach England.

Sein Rang als Squadron Leader wurde permanent im September 1945 und er wurde temporary Wing Commander im April 1946. Er erhielt seine letzte Auszeichnung, das Distinguished Flying Cross der United States Air Force am 14. Juni 1946 und im Juli 1947 wurde sein Dienstgrad als Wing Commander bestätigt. Am 13. Mai 1949 schied er aus dem aktiven Dienst der RAF. Seine abschließende Bilanz umfasst 27 eigene und 2 geteilte Abschüsse, eine eigene und eine geteilte unbestätigte Abschussmeldung, 6 wahrscheinliche und 6 ½ beschädigte Feindflugzeuge.

Nach seinem Dienstende arbeitete er als Testpilot, einschließlich der Arbeit an der langlebigen English Electric Canberra. 1953 zogen er und seine Frau Joyce – die er 1945 geheiratet hatte - nach The Lynch at Eastry mit ihren beiden Söhnen Michael und Simon. Hier zogen sie mit einem Geschäftspartner eine Pilzzucht auf und arbeiteten für über 20 Jahre in diesem Geschäft. Tuck fand Frieden und Zufriedenheit auf seiner Pilzfarm in Kent und entschied sich nicht so sehr im Rampenlicht zu stehen, wie einige seiner Kameraden. Tuck zog nach Sandwich Bay in den Ruhestand in den 1970er Jahren.

Wie Adolf Galland arbeitete er als Technischer Berater bim Film „Battle of Britain“(1969) und es entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen den beiden. Tuck war sogar Pate von Gallands Sohn Andreas Hubertus, der am 7, November 1966 geboren wurde. Robert Stanford Tuck starb am 5. Mai 1987 im Alter von 70 Jahren.
Quelle: Wikipedia Robert Stanford Tuck (EN)

Das Modell

Ich hatte diesen Hasegawa Bausatz gemeinsam mit der Hurricane von Italeri angefangen, um meinen Eindruck, dass das neue Modell nur unwesentlich besser als der deutlich ältere Hasegawa Bausatz ist. Bis auf eine Ausnahme hat sich dieser Eindruck bestätigt. Diese ist die hintere Rumpfunterseite, wo das separate Teil bei Italeri deutlich besser ist! Ansonsten sind Passgenauigkeit und Konstruktion des Bausatzes etwa gleichwertig mit wenigen leichten Ausschlägen zur einen oder anderen Seite.

Das Cockpit gefällt mir aus dem Kasten besser als der Italerikit. Hier habe ich lediglich bedruckte Gurte von Eduard ergänzt und fertig. Insbesondere die strukturierten Seitenwände und die durchbrochene Bodengruppe des japanischen Bausatzes gefallen deutlich besser.

Als nächstes kamen die Flügel dran. Hier war ich etwas überrascht. Der Hasegawabausatz hat 4 Einsätze, die ein wenige Schleifen erforderten aber eigentlich sehr gut passten. Die beiden Einsätze der Konkurrenz passten dagegen schlecht. Der Fahrwerkschacht ist bei Italeri besser strukturiert. Hier habe ich auf den Satz von Griffon zurückgegriffen, der inzwischen von Brengun produziert wird, aber es gibt auch eine Reihe von anderen Herstellern. Der Oberflügel und das Resinteil haben sich an der Flügelvorderkante nicht wirklich gut getroffen, aber die Lücke konnte sehr einfach mit Magic Sculp geschlossen werden.

Die Landescheinwerfer habe ich ebenfalls mit einem Set von Griffon detailliert. Dann ging es auch schon ans Lackieren. Für die Kanzel habe ich mir Eduard Masken gekauft .. ich mag die einfache Anwendung dieser. Es fehlen aber leider Masken für die Formationslichter. Diese habe ich mit Tamiya-Tape abgeklebt.

Für die Lackierung habe ich mich an Three Tuck Hurricanes (von David Turner on Hyperscale) orientiert. Der Decalsatz von Skydecals enthält Markierungen für V6864 aber fälschlich auch einige Details für V6555, so dass ich mich für letztere entscheiden konnte. Mit Karikartur und ohne schwarze Flügelunterseite. Diese wurde XF-14 als „Sky“ lackiert. Für die Oberseitentarnung griff ich wieder auf Lifecolour Farben zurück. Leider wirkt das Braun etwas grünlich auf den meisten Fotos.

Nun schlug mal wieder eine Motivationsfalle zu. Die Bemalung des Italerikits ging völlig schief und erforderte eine Menge Nacharbeit. Es hat dann auch mehrere Anläufe gebraucht, bis ich den Bausatz endlich fertig hatte... Lust auf Hurricanes hatte ich dann nicht mehr. Trotzdem hatte ich die Bemalung nebenbei irgendwann mal fertig bekommen und zwischen den anderen Projekten sogar schon ein paar Decals aufgebracht.

Nun Anfang April 2015 hatte ich mir die Airfix Hurricane bestellt und dieses Projekt musste Platz machen im „Shelf of Doom“ (also dem Regal mit den unvollendeten Bauprojekten). Es fehlte ja auch nicht mehr sehr viel. Einige Teile (Propeller, Auspuffstutzen, Spornrad) und Decals wurden ergänzt, ein wash in Wasserfarben hat die Gravuren hervorgehoben und der Mattlack das Ganze zusammengebracht. Letzte Kleinteile wurden ergänzt und die Antenne und das hintere Positionslicht (Bondic-Tropfen) ergänzt.

Fazit: Alles in allem bin ich ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Den Propeller werde ich wohl noch mal Wechseln müssen, da der frühe DH Propeller aus dem Classic Airframes Bausatz zwar nach Bauanleitung gebaut wurde, aber irgendwie falsch ist.

BTW der neue Airfixbausatz sieht im Kasten wirklich gut aus und macht nach meiner Ansicht die beiden Produkte von Hasegawa und Italeri obsolet. Die Oberflächengüte aus Fernost ist zwar besser, aber Optionen, Konstruktion und sicher auch die Vorbildtreue sind beim neuen Airfixbausatz einfach besser... mal schauen, ob er sich auch gut bauen lässt.

Steffen Arndt, Barsinghausen (April 2014)