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Robert Tharp (R.T.) Smith

Curtiss P-40C

Modell: Airfix
Decals: Bausatz, Hoheitszeichen EagleClas
Literaturhinweise:
Olynyk, Frank.: Stars and Bars (Grub Street)

Der Pilot

Robert Tharp (R.T.) Smith wurde am 23. Februar 1918 in York (Nebraska) geboren. Bis 1927 wohnte die Familie in Hooper Nebraska. Sein Vater Earl W. Smith erhielt dann eine Anstellung als Schulinspekteur und die Familie zog nach Red Cloud im gleichen Bundesstaat. 1935 schloss R.T. hier die High School ab und ging anschließend an die University of Nebraska. Nebenbei arbeitete er als Lektor einer Zeitung. Mitten in seinem Abschlussjahr meldete er sich 1939 zum United States Army Air Corps.

Seine fliegerische Grundausbildung absolvierte er in Santa Maria, Kalifornien. Hier flog er auch einige Male mit Robert L. Scott dessen ersten Kampfeinsatz in China sie ebenfalls gemeinsam am 17. Mai 1942 fliegen sollten. Die Grundausbildung beendete er mit der Klasse 40-C auf dem Randolph Field in Texas, sowie das Fortgeschrittenentraining in Brooks Field ebenfalls Texas. Im Juni 1940 wurde er als 2nd Lieutenant in den aktiven Dienst übernommen und ging als Ausbilder zurück nach Randolph Filed.

Smith kündigte sein Dienstverhältnis im Juli 1941, um sich Colonel Claire Lee Chennault's American Volunteer Group (AVG) als Söldner anzuschließen und mit der Nationalchinesischen Luftwaffe gegen die Japanischen Invasoren zu kämpfen. Die "Flying Tigers", wie sie schon bald genannt wurden, trainierten in Burma mit Curtiss P-40s (genauer dem Hawk Modell 81-A-2s, bzw, da die Flugzeuge aus einem Kontingent für Großbritannien stammten, der Tomahawk), als am 7. Dezember 1941 der Angriff auf Pearl Harbour stattfand.

R.T. Smith - dessen Spitzname "Tadpole" von David Lee "Tex" Hill erfunden wurde, als nach der Bedeutung des T im Namen gefragt wurde - absolvierte seinen ersten Kampfeinsatz am 23. Dezember 1941 über Rangoon. Bei diesem Einsatz wurde ihm ein Abschuss über sowie eine weitere halbe Abschussbeteiligung über Mitsubishi Ki-21 "Sally" Bomber zugesprochen. Am 25. erwische er zwei weitere Ki 21 sowie einen Jäger. Er wurde zum Staffelführer der 3. PS (Pursuit Squadron), den "Hell‘s Angels", befördert. Insgesamt erzielte er etwa 9 Abschüsse, wobei die Details bei den Abschussbeteiligungen je nach Quelle etwas anders lauten. Für seine Erfolge wurde er zwei Mal von der Nationalchinesischen Regierung ausgezeichnet. Die AVG wurde im Juli 1942 aufgelöst.

Smith kehrte an Bord der SS Mariposa zusammen mit 82 weiteren Angehörigen der AVG zurück in die Vereinigten Staaten. Bevor er als wieder als einfacher Soldat eingezogen wurde, arbeitete er als Berater für den Film "The Sky's the Limit" mit Fred Astaire und Joan Leslie. Die Seite der von Astair geflogenen P-40 zierte der sitzende Hell's Angel der 3.PS AVG welcher auch auf der von Smith geflogenen Nummer 77 angebracht war.

Schon bald wurde Smith wieder in den aktiven Dienst des U.S. Air Corps als 2nd Lieutenant übernommen und schon einen Monat später folgte die Beförderung zum Major. Für die nächsten Monate war er der Kommandierende Offizier der 337th Fighter Squadron, 329th Fighter Group in Glendale (California) bzw. Paine Field, Everett (Washington). Er bildete hier Ersatzpiloten auf der P-38 Lightning aus. Im Juni 1943 heiratete Smith Barbara Bradford in June 1943.

Kurz nachdem er im September 1943 zum Kommandierenden Offizier der 329th Fighter Group ernannt wurde, meldete er sich freiwillig um mit der 1st Air Commando Group auf den Kriegsschauplatz China-Indien-Burma (CBI Theater) zurückzukehren. Gelegentlich flog er P-51 Mustang im Einsatz, meist jedoch mit seiner B-25 Mitchell Staffel zur Unterstützung der Britischen bzw. Commonwealth Truppen hinter den japanischen Linien. Nach einer Anekdote kam er einmal von seinem Einsatz zurück und sah jemandem auf dem Flugfeld eine Rede halten. In der Annahme es sei Phil Cochran, einer der Kommandeure der 1st Air Commando Group. Drückte er seine P-51 "Barbie" an und überflog den Redner top speed in Bierflaschenhöhe. Erst nach der Landung wurde klar, dass der Redner Lord Louis Mountbatten war, der Supreme Allied Commander in Südostasien. Lord Mountbatten richtete seinen Zorn jedoch nicht gegen Smith sondern gegen seinen Stabsmitarbeiter, der ihn auf einem aktiven Flugfeld eine Rede hat halten. Smith ("R.T." stand zu dieser Zeit für "Round Trip") wurde im März 1944 zum Oberstleutnant befördert. Für die 55 Kampfeinsätze über Burma erhielt er die Air Medal, das Distinguished Flying Cross und den Silver Star.

Im späten Frühjahr 1944 kehrte Smith in die Staaten zurück und wurde Ausbildungsleiter einer Einheit in Kalifornien. Mit Ende des zweiten Weltkriegs verließ er die Streitkräfte und zog ins San Fernando Valley. Er flog dann eineinhalb Jahre DC-3 und Constellation für TWA und schrieb Skripte für verschiedene Radio Shows und sogar einen Film. Er war Mitinhaber einer Spielzeugfabrik, entwickelte und vertrieb ein Produkt für Cabrioverdecke und arbeitete als Vertriebsleiter bei Weatherby's Inc.

1955 reichten R.T. und Barbara Smith die Scheidung ein. Zur selben Zeit nahm er eine Anstellung bei Lockheed an, zunächst als Dokumentationsentwickler, als militärischer Absatzmittler für die F-104 und als Niederlassungsleiter eines von ihm aufzubauenden Lockheed Standortes in Newport News, Virginia. Smith diente 1949-66 in der Air Force Reserve als Oberstleutnant. 1965 heiratete er erneut und Ende des Jahrzehnts trat er der Flying Tiger Line bei, erst als Vizepräsident für Industrieangelegenheiten in Washington, D.C. und später ans Vizepräsident für den Fernen Osten in Tokio. In den frühen 1970er verließ er das Unternehmen und Tokio wieder, um in Palm Springs zu leben. Auch seine zweite Ehe wurde Mitte der 70er geschieden. Er kehrte ins San Fernando Valley zurück, wo er sein Buch "Tale of a Tiger" auf seinen Tagebuchaufzeichnungen basierend schrieb. Smith gründete einen kleinen Postversand, der sein Buch und Farbaufnahmen, die er während des Einsatzes in Asien gemacht hatte, vertrieb. Er starb im Alter von 77 Jahren am 21. August 1995 an Lungenkrebs.
Quelle: Wikipedia Robert T. Smith

Das Modell

Vor dem Erscheinen des Airfix Bausatzes gab es für den Bau einer P-40B/C in 1/48 schwer verdauliche Modellbaukost. Den Uraltbausatz von Monogram, den sehr einfache und teilweise falsche HobbyCraft (jetzt Academy) Kit, sowie Trumpeter ("mad riveter") und Bronco mit den viel zu flachen Cockpits. Den Mongram habe ich zwar mal ausgegraben, letztendlich aber nur als Teilespender für den teuren Bronco Bausatz verwendet – übrigens schon mehrere Jahre im Bau und immer noch nicht fertig. Zum weiteren Vergleich habe ich auch noch einen Academy-Bausatz erstanden … da lagen Cartograf Decals für zwei Asse der Desert Air Force bei. Auch dieser ist im Bau aber noch unvollendet.

Nun kam also Airfix und die Vorfreude war groß. In seinem First Look hat Utz eine erste Einschätzung Bausatzes gegeben. Da Eduard schon vor dem Erscheinen des Bausatzes erste Sätze herausgebracht hat, habe ich mich damit eingedeckt: Fotoätzteile, Gurte, Masken, Räder, Auspuffstutzen. Von Master gab es noch einen Satz mit MG Rohren für die Nase, britischen Brownings für die Flügel, Pitot und Ring-Korn-Visier. Ein Propeller von Ultracast rundet das Ganze ab.

Los geht's wie immer mit dem Cockpit. Hier ist das Arbeiten mit mehreren Bauanleitungen nicht ganz einfach. Auch bei der Farbgebung musste ich ziemlich lange im WWW suchen, welche Teile welche Farbe haben. Letztendlich ist es aber nur wichtig, dass es geschäftig aussieht. Leider habe ich mir bei diesem Bau keine Notizen gemacht und da es zwischenzeitlich einige Pausen gab, ist mir nicht mehr jedes Detail erinnerlich. Für die Tarnfarben habe ich mir DuPont Äquivalente von Xtracrylix besorgt. Die Farben sehen deutlich anders als die britischen Farben dark green und dark earth aus und ich hatte im in der Decalanleitung für die PT-17 der Flying Tigers Hinweise auf diese Farben gefunden. Der Bereich unter den Seitenscheiben wurde entsprechend des zukünftigen Schemas lackiert, einige im Web veröffentlichte Farbfotos waren dabei hilfreich… zumal ich ja schon für den Broncokit recherchiert hatte, der Markierungen für Charles Olders 68 bekommen soll.

Zurück zum Bau. Das Cockpit war trotz einiger kleiner Störungen irgendwann fertig und der Kühler im Bug eingebaut. Nun konnte der Rumpf geschlossen und der Flügel montiert werden. Auch hier habe ich noch einige Fotoätzteile angebracht, wobei die Kühlerklappen eine Menge Geduld erforderten. Die MG-Überrohre für die Rumpfmaschinengewehre habe ich auch jetzt schon angebracht. Die Löcher hatte ich noch früher gebohrt, da man hier später nur sehr schwer herankommt. Damit die Dinger überhaupt passen habe ich die Master Drehteile auch stark gekürzt. Trotzdem ist es ganz ordentlich geworden. Die Flächen-MG habe ich erst nach der vollständigen Lackierung angebracht.

Die Lackierung war diesmal speziell, da viele verschieden Farbtöne zu beachten waren. Fahrwerkschächte vorn, der stoffbespannte Teil, die DuPont Farben und verschiedene Übermalungen, die auf den Fotos deutlich zu sehen waren (siehe z.B. auch das Bild im Wiki). Für die gelblichgrünen Flecken unter dem Flying Tiger habe ich dann zum Pinsel gegriffen, beim Original war‘s ja auch nicht anders. Dazu kommt noch die stark ausgeblichene Oberseite. Daher habe ich für die Markierung auf einen Decalsatz von EagleCals zurückgegriffen, welche nicht nur korrekte, sondern auch hellere (ausgeblichene) Hoheitszeichen enthält. Abgesehen von den Hoheitszeichen sind die Decals im Airfixbausatz aber ausgezeichnet (ich schätze mal von Cartograf). Gerade die Tiger sehen super aus, weshalb ich diese auch kaum gealtert habe.

Natürlich habe ich trotzdem mein übliches Wash zum Hervorheben der Strukturen angewandt. Die Flügel habe ich zur Darstellung des Ausbleichens und der Verschmutzung mit einem hellbraunen Ton übergenebelt. Leider ist die Tröpfchengröße etwas zu groß geblieben, so dass man dies von Nahem sehen kann. Durch den finalen Mattlack wurde dieser Effekt aber etwas gemildert.

Als Abschlussarbeiten wurden die Räder und Klappen, Bremsleitungen usw. montiert. Wie bereits erwähnt ist das Hantieren mit mehreren Anleitungen die größte Herausforderung. Auch die Kabine wurde demaskiert und geöffnet angebracht. Für die Ausstellung in Gatow 2019 habe ich noch das Pitot, das Ringvisier und das Korn von Master angebaut. Danach verschwand das Modell erst mal wieder in der Vitrine. Bei den Aufräumarbeiten nach der IAR-80 ist mir dann auch der Karton der P-40 noch mal in die Hände gefallen und hat mich an das unvollständige Projekt erinnert. Es fehlte ja auch nicht mehr viel. Trotzdem war das Anbringen der drei Antennen nicht ganz einfach und letztenendes auch nicht ganz korrekt - vom Leitwerk aus sollte zunächst ein gemeinsames Kabel abgehen und sich dann in die drei Antennen aufgabeln, das habe ich aber mangels Geduld nicht hinbekommen und bin mit der dreistrahligen Lösung erst mal zufrieden. Schließlich habe ich noch die Positionslichter silbern und anschließend klar rot / grün bemalt.

Fazit: Das Projekt war insgesamt etwas anspruchsvoller und deutlich länger als beabsichtigt. Das Ergebnis ist nicht so schlecht und fügt sich sehr gut in meine Sammlung ein. Mindestens zwei weitere werden noch folgen: eine der Desert Air Force und eine sowjetische in Winterbemalung. Dann muss ich mal sehen, ob sich nicht doch ein besserer Bausatz finden lässt, für den Moment hat Airfix jedenfalls - nach meiner Meinung - die beste P-40B/C im Angebot.

Steffen Arndt, Barsinghausen (April 2020)