Pilot: Erich Rudorffer wurde am 1. November 1917 in Zwochau (Sachsen) geboren. Nach seinem Schulabschluss absolvierte er eine Ausbildung zum Karosseriebauer. Am 16. April 1936 trat er seinen Militärdienst bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 61 in Oschatz an. Zwischen dem 2. September und 15. Oktober 1936 diente er beim Kampfgeschwader 253 als Mechaniker, bevor er vom 16. Oktober 1936 bis 24. Februar 1937 an der Technischen Schule Adlershof seine Ausbildung zum Motorenschlosser erhielt. Am 14 März 1937 wurde Rudorffer zum Kampfgeschwader 153 versetzt, wo er bis Ende Oktober 1938 als Flugzeugmechaniker diente. Nun sollte ihm eine fliegerische Ausbildung angedeihen, die er bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 51 in Liegnitz Schlesien begann. Im Anschluss folgte die Ausbildung zum Bomberpiloten und dann wechselte Erich Rudorffer zu den Zerstörern.
Am 1. Oktober 1939 erfolgte die Versetzung zur Jagdwaffe, deren spezialisierte Ausbildung er wie viele andere Piloten bei der Jagdfliegerschule 2 in Schleißheim absolvierte. In kurzer Folge erhielt Rudorffer nun Versetzungen zu einsatzvorbereitenden Einheiten. Anfang Dezember ging es zur Jagdergänzungsstaffel Döberitz und Ende des Monats zur Ergänzungs-Jagdgruppe Merseburg. Ab Anfang Januar war er dann bei seinem ersten Frontverband, der 2. Staffel des Jagdgeschwader 2 "Richthofen".
Seinen ersten Abschuss erzielte Rudorffer über eine Curtiss Hawk 75 am 14. Mai 1940. Bis zum Ende des Frankreichfeldzuges folgten 8 weitere. Auch in der Folge erzielte er konstant Abschüsse, so dass der bald seinen neunzehnten verbuchen konnte, wofür ihm am 1. Mai 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen wurde. Während der Abwesenheit von Frank Liesendahl (verwundet) wurde er Staffelkapitän der 6./Jagdgeschwader 2 "Richthofen". Am 19. Mai 1941 griffen Rudorffer und sein Rottenflieger ein tauchendes U-Boot nahe der Isle of Portland mit Bomben und Bordwaffen an. Es wurde ein Nahtrefferbeobachtet und dass das U-Boot vertikal nach unten ging. Ende Dezember 1941 stand sein Abschusskonto bei 40 Luftsiegen.
Das Jahr 1942 war ereignisreich und Rudorffer nahm mit seiner Einheit sowohl beim Unternehmen Cerberus ("Kanaldurchbruch") als auch bei der Abwehr der alliierten Landung in Dieppe im August teil. Bis November 1942 erzielte er insgesamt 45 Luftsiege. Die II./JG 2 wurde in diesem Monat nach Süden verlegt, zunächst nach Sizilien und dann Tunesien. Bis April 1943 konnte er dort 26 weitere Luftsiege erringen, darunter 8 Abschussbeanspruchungen am 9. Februar und 7 am 15.2. 1943.
Im Juli 1943 wurde Erich Rudorffer Gruppenkommandeur der II./Jagdgeschwader 54 an der Ostfront. Seinen ersten Luftsieg in diesem Operationsraum erzielte er am 7. August. Er hatte sich schnell an die Gegebenheiten hier gewöhnt und konnte am 24. August 1943 fünf sowjetische Flugzeuge in nur 4 Minuten vom Himmel holen. Am 11. Oktober 1943 erzielte Erich Rudorffer seinen 100. Luftsieg, eine Jak-7, erzielen. Während dieses Einsatzes waren es insgesamt 5 sowjetische Jagdflugzeuge. Am 6. November 1943 sollten sogar 13 feindliche Flugzeuge fallen, acht Jak-7 und fünf Jak-9. Zum Major befördert, kämpfte er im Winter 1943/44 an der finnischen Front. Im April 1944 wurde ihm in Anerkennung seiner Leistungen das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Auch in der Folge blieb er weiter erfolgreich.
Im November 1944 erfolgte der Befehl zur Aufstellung des mit Me 262 ausgerüsteten Jagdgeschwader 7 unter Kommodore Oberst Johannes Steinhoff. In diesem Geschwader sammelten sich zum Kriegsende viele der erfolgreichsten Jagdpiloten der Luftwaffe, welche das neue Strahlflugzeug als eine Art Lebensversicherung ansahen. Auch Erich Rudorffer schulte im Winter 1944/45 auf die Me 262 um. Im Februar 1945 wurde er Nachfolger des neuen Kommodore Theodor Weißenberger als Gruppenkommandeur der I./JG 7. Auch mit der Me 262 war Rudorffer erfolgreich und beanspruchte 12 Luftsiege. Am 26. Januar 1945 wurden ihm für 210 Abschüsse die Schwerter zum Ritterkreuz verliehen.
Bei Kriegsende hatte er auf über 1000 Feindflügen bei ca. 300 Luftkämpfen insgesamt etwa 222 Luftsiege erzielt, davon fielen 136 an der Ostfront, 26 über Afrika und 60 an der Westfont (10 Vier-Mots). Rudorffer selbst wurde 16-mal abgeschossen und musste dabei 9-mal zum Fallschirm greifen.
Nach dem Krieg flog Erich Rudorffer zunächst DC-2 und DC-3 in Australien. Später arbeitete er für Pan Am und ab den 1980er Jahren für das Luftfahrtbundesamt. Erich Rudorffer starb am 8. April 2016 im Alter von 98 Jahren. Er war der letzte noch lebende Träger des Eichenlaubs mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Quelle: Wikipedia: Erich Rudorffer (en) und Erich Rudorffer (de), sowie Obermaier (s.o.)
Bau: Kürzlich hat Eduard den ersten Bausatz der neuen Reihe von Fw 190A Bausätzen herausgebracht. Formgebung und Konstruktion sind sehr gut und es scheinen die meisten Hinweise zu Fehlern des Bausatzes der alten Linie berücksichtigt worden zu sein. Insbesondere hat Eduard auf eine Vereinfachung geachtet, so dass der Bau nun leichter von der Hand geht. Als ersten Bausatz der neuen Reihe hat Eduard eine Fw 190A-4 herausgebracht. Leider enthält der Bausatz nur die Lüftungsklappen, so dass man für A-4 mit Kiemenspalten auf einen weiteren Bausatz warten muss.
Erst letztes Jahr habe ich eine Hasegawa Fw 190A-4 gebaut, so dass der Eindruck noch frisch ist. Insgesamt kann man sagen, dass sich der neue Bausatz sehr gut bauen lässt. Aber es gibt ein paar kleine Stolpersteine – zumindest bei meinem Bau. Zusätzlich habe ich die Bronze Fahrwerksbeine von Eduard und ein paar Rohre aus dem Mastersatz für die Fw 190A-2 bis A-5 verwendet.
Wegen meiner Cockpitaversion fing ich mit dem Flügel an. Bedauerlicherweise lassen sich die Flügelinnenrohre nicht erst nach dem Zusammenbau montieren. Meine sind natürlich abgebrochen und wurden durch Albion Alloys Röhrchen ersetzt. Man sollte daher entweder gleich die Masterrohre vorsehen oder die Plastikrohre passend kürzen und später durch Kanülen bzw. Rohrmaterial ergänzen.
Der Rumpf mit den Einbauten passt eigentlich sehr gut. Leider ist die Bauanleitung im Bereich der Instrumentenbretter etwas kompliziert. Ich hab das jedenfalls nicht so recht verstanden und deshalb das obere falsch eingebaut, so dass der Blendschutz nicht mehr richtig draufgepasst hat. Mit etwas herumprobieren und entsprechendem Krafteinsatz konnte ich das später reparieren. Die Verkleidung der Rumpf-MGs passte bei mir auch nicht saugend, aber immer noch besser als bei Hasegawa.
Wie bereits erwähnt, passt jedoch fast alles sehr gut, so das recht zügig Rumpf und Flächen verbunden werden können. Ich hab dann auch die Bronze Fahrwerksbeine verbaut, aber leider nicht gegen Fotos geprüft, was sich später noch rächen sollte, da ich den Winkel nicht genau erwischt hatte.
Doch zunächst zur Bemalung. Los ging es mit RLM 76 von Gunze, da das Vorbild eine vom Europaanstrich 74/75/76 umgetarnte Maschine war. Für die Lackierung habe ich mir übrigens eher an das Buch von Morten Jessen gehalten (Foto und Profile) als an die Bauanleitung. Für das RLM 04 nutzte ich ebenfalls die Farbe von Gunze, während ich für das RLM 79 auf JPS zurückgriff. Die Farbtöne von Jens Popp sind wirklich gut, allerdings lässt sich die Farbe nicht ganz so leicht verarbeiten, zumal meine Gebinde auch schon etwas älter sind. Nach einer Schicht Klear maskierte und lackierte ich das weiße Rumpfband. Analog verfuhr ich mit dem Fahrwerkschacht und den Hauptfahrwerksbeinen (Gunze RLM02).
Nun ging es an die Markierungen. Wegen der Umlackierung habe ich auf den braunen Flächen auf fast alle Wartungshinweise und Markierungen verzichtet. Lediglich die Oktandreiecke, Elektro- und Pressluftanschluss habe ich belassen. Nach einer weiteren dünnen Schicht Klear wurde das wash aufgetragen. Wie meistens Wasserfarbe Umbra und Schwarz auf dem Modell gemischt. Sieht erst mal furchtbar aus, aber nach dem Abwischen sind die Oberflächendetails schön betont. Dies ist natürlich für diese Maschine übertrieben, aber ich gönne mir mal diese "künstlerische" Freiheit.
Wie bereits erwähnt hatte ich den Fahrwerkseinbau versaut und musste deshalb die Beine nach der Lackierung noch einmal herausbrechen und neu einsetzen. Da dabei natürlich Klebstoffreste im Fahrwerksschacht verblieben sind, war das nicht ganz einfach. Letztendlich hat es aber funktioniert und der Stand des Modells ist jetzt viel besser und vorbildgetreuer. Nun mussten noch einige Kleinteile und die Antenne ergänzt werden und schon war das Modell fertig für die Ausstellung in Lingen. Eine Schicht Mattlack (Gunze) fügt dann alles zusammen.
Fazit: Eduard ist hier ein wirklich gutes Modell gelungen. Die kleinen Makel sind wahrscheinlich eher Baufehler meinerseits als Konstruktionsmängel und mit ein paar mehr gebauten Modellen sicher kein Problem. Ich bin zumindest mit dem Ergebnis zufrieden
Steffen Arndt, Barsinghausen (März 2018)