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Jan Reznak

Messerschmitt Bf 109G-4

Modell: Eduard
Decals: Bausatz
Literaturhinweise:
Peter Sumichrast, Vaclav Hochmuth & Jozef Andal Messerschmitt Bf 109F, G-2 a G-4 - slovenskych pilotov 1942-43 (HT Model Spezial)
Raijlich, Jiri.: Slovakian and Bulgarian Aces of WW2 (Osprey AoA 58)
Prien, Jochen et al.: Die Jagdfliegerverbände der Luftwaffe (mehrere Bände, noch nicht abgeschlossen)

Der Pilot

Jan Reznak wurde am 14. April 1919 in Jablonica geboren. Nach dem Besuch der Schule absolvierte er eine elektrotechnische Ausbildung. Er trat dem Slowakischen Aero Club in Preßburg (Bratislava) bei und absolvierte zwischen April und August 1938 seine fliegerische Grundausbildung. Anschließend meldete er sich zur Tschechoslowakischen Luftwaffe und kam zur Fortgeschrittenenschulung nach Spisska Nova Ves (Zipser Neuendorf) wo er zunächst seine militärische Grundausbildung erhielt. Unteroffizierslehrgang und Pilotenausbildung folgten im Anschluss. Seinen Abschluss machte Reznak gerade als die Slowakei unabhängig wurde. Als frischgebackener Sergeant kam er im Dezember 1939 zur 19. Staffel nach Piestany, wo er mit Avia B.534 flog.

Seine erste Einsatzperiode absolvierte Jan Reznak zwischen Juni und August 1941 an der Ostfront. Über der Ukraine flog er 13 Kampfeinsätze. Die Auseinandersetzungen mit den geschwächten Sowjetischen Luftstreitkräften waren selten und so ergab sich nur einmal die Gelegenheit eines Luftkampfes, wobei sich der Gegner als ein Flugzeug des verbündeten Ungarn herausstellte. Am 29. Juli erschien eine Fiat Cr.42 der 1/3 Jagdstaffel über dem Flugplatz Tulczyn woraufhin eine Kette der Slowaken auf Alarm startete. Nur Reznak gelang der Feindkontakt und er eröffnete auf große Entfernung das Feuer. Inzwischen waren die "Gegner" in den Bereich des ungarischen Flugplatzes gekommen, dessen Flugabwehr den Slowaken zum Abdrehen zwang. Zumindest eine Lehre hatte Jan Reznak aus diesem Scharmützel gezogen, er musste dichter heran an den Gegner, bevor er das Feuer eröffnete.

Nach einer Auffrischung und Umschulung auf Bf 109 in Dänemark, ging es im Oktober 1942 wieder an die Ostfront. Bis Juli 1943 sollte Jan Reznak nun ununterbrochen mit der 13. Staffel im Einsatz stehen. Die Fronteinheit wurde nun als 13. (slow.)/ JG 52 bezeichnet. Seinen ersten Luftsieg erzielte Reznak am 17. Januar 1943 nahe Smolensk eine von vier I-153 abschoss, doch wurde er schon beim nächsten Einsatz über Krasnodar von einer Einheit LaGG-3 ziemlich übel zusammengeschossen. Obwohl seine Bf 109E-4 (WNr. 2787) mit 60 MG und 3 Kanonentreffern durchsiebt war, konnte er das Flugzeug unverletzt auf seinem Heimatflugplatz landen. Diese Fortune sollte ihm auch weiterhin im Einsatz zur Seite stehen.

Am 3. Februar 1943 war er zusammen mit Isidor Kovarik für einen Begleitschutzeinsatz von Slawjansk aus für eine Ju 52 eines Generals eingeteilt. Das Flugfeld glich eher einem Acker und so kam was kommen musste, nach dem Abheben zog Reznak sofort das Fahrwerk ein, jedoch konnte er nicht mehr genug Geschwindigkeit aufnehmen und berührte mit der Flächenspitze den Boden. Sofort rollte sich die Bf 109F-4 (WNr. 13367) auf und kam abrupt zum Stillstand. Wieder entstieg er dem Wrack unverletzt, jedoch wurde der Flugplatz just in diesem Moment von sowjetischen Jägern angegriffen. Reznak ging hinter dem Motor in Deckung und obwohl seine Maschine von einer Salve getroffen wurde, blieb er ohne Verwundung.

Schon am 15. Februar war sein Schutzengel wieder im Einsatz. Im Landeanflug auf Slawjansk nach einem Einsatz zur "Freien Jagd" kreuzte eine Ju 87D seine Bahn. Reaktionsschnell "sprang" er über das Hindernis. Die folgende harte Landung zerbrach seine Bf 109F-4 (WNr. 7088) an der Sollbruchstelle hinter dem Cockpit… wieder bleib er unverletzt. Zwei Tage später setzte der Motor seiner Ar 66 über dem Asowschen Meer aus, mit großer Mühe erreichte er im Gleitflug eine Eisscholle, aber das Flugzeug sank sofort. Glücklicher Weise wurde er und sein Passagier in kurzer Zeit durch ein deutsches Boot gerettet.

Im März 1943 rüstete die Einheit auf Bf 109G um. Schon am 25. März musste eine davon abgeschrieben werden, als der Motor von Jan Reznaks Bf 109G-2 (13743) vom Abwehrfeuer einer Pe-2 getroffen wurde und das Flugzeug in einen Sturzflug ging. Reznak gelang eine Bauchlandung in einem Baumwollfeld und hatte nur eine angeschlagene Stirn vom Revi und Prellungen an der rechten Schulter.

Während dieser zweiten Einsatzperiode absolvierte Jan Reznak 194 Feindflüge, die 36 mal zu Feindberührung führten und erzielte dabei 32 bestätigte Luftsiege – 16 LaGG-3, 5 I-16, 4 I-153, 3 MiG-3 zwei DB-3 und je eine einzelne Pe-2 und Jak-1. Diese Bilanz machte ihn zum erfolgreichsten slowakischen Piloten im zweiten Weltkrieg. Für seine Leistungen erhielt Reznak verschiedene Auszeichnungen: die Slowakische Sieges-Orden 6. Klasse, die Silberne Militär-Verdienstmedaille, die slowakische Tapferkeitsmedaille in Gold, Silber und Bronze, das slowakische Erinnerungsabzeichen für den Feldzug gegen die Sowjetunion, das deutsche Eisernes Kreuz erster und zweiter Klasse, den Ehrenpokal für besondere Leistung im Luftkrieg und das Deutsche Kreuz in Gold, sowie den Kroatische Medaille der Krone König Zvonimirs. Er wurde bis zum Feldwebel befördert.

Nach seiner Rückkehr in die Slowakei diente Jan Reznak in einer Bereitschaftsstaffel und flog weitere 22 Abfangeinsätze, allerdings erzielte er keine weiteren Luftsiege. Aber er hatte einen weiteren Unfall, als er am 6. April 1944 mit dem Fieseler Fi 167C-3 Storch (WNr. 371) ein "Fliegerdenkmal" produzierte, weil seine Ruderpedale verklemmt waren. Propeller und Flügel des Flugzeugs wurden beschädigt, aber Jan Resnak blieb wieder einmal unverletzt. Da er sich im Westen des besetzten Gebietes aufhielt, war er am Slowakischen Aufstand nicht beteiligt.

Nach dem Krieg trat er den neu formierten Tschechoslowakischen Luftstreitkräften bei und diente bis 1948 in der Fliegerschule Prostejov. Er sah sich nun dem Vorwurf der "negativen Einstellung gegenüber der Volksdemokratie" ausgesetzt. Dank Gerthofers Intervention konnte er Fluglehrer in einem Fliegerclub werden, jedoch wurde seine Fluglizenz 1951 durch die Staatspolizei konfisziert. Jan Reznak arbeitete dann als Konstrukteur und technischer Inspekteur in Povanska Bystrica und später in Piestany. Hier setzte er sich 1979 zur Ruhe. Nach 1989 strengte er eine Rehabilitation an, jedoch ohne Erfolg. Immerhin erhielt er am 18. September 1993 seine Lizenz zurück. Jan Reznak verstarb am 19. September 2007 in Martin (Slowakei). (Quelle: nach Osprey AoA 58 Slovakian and Bulgarian Aces of WW2 ISBN: 978-1841766522 präzisiert mittels Slowakischem Wiki)

Das Modell

Mit Erscheinen der Bf 109G Royal Class 2014 habe ich mir 2 Sätze Overtrees der Bf 109G-2/G-4 gekauft, da dieser Bausatz zu dem Zeitpunkt noch nicht angekündigt war - und nach massiver Kritik aus der Modellbauergemeinde an der Maßhaltigkeit des Bf 109G Bausatzes auch nicht mehr erscheinen sollte. Ausschlaggebend war die zufällige Beigabe von zwei Decalsätzen in meiner Royal Class (diese Abziehbilder gibt es inzwischen auch zu kaufen). Dazu habe ich auch die passenden Fotoätzteile erworben.

Obwohl der Bausatz wirklich gut zu bauen war und das Endergebnis ansprechend war, hat mich die Maßabweichung des Modells doch so sehr genervt, dass ich die Overtrees nicht gebaut habe. Mit dem Erscheinen des neuen Bausatzes 2016 hat Eduard wiederum eine Overtrees Aktion gestartet. Ich habe dann eine Rabattaktion genutzt drei Sätze zu kaufen (zzgl. eines Musters). Ich hab schon viel (VIEL) mehr als 12 Euro für einen Korrektursatz ausgegeben, so dass dies geradezu ein Schnäppchen war, auch wenn dadurch das Meiste der 2014er Overtrees in der Restekiste landen wird und ein wenig Spachtelarbeiten anfallen. Zwei werden wie gesagt Bf 109G-4 und die anderen beiden sollen als Träger für unzähligen die Brassin-Sätze herhalten.

Nun aber zum Objekt dieses Bauberichts. Wie ich auf dem Novemberfest 2014 erfahren hatte, wurde für die 2014er Edition der Motorbereich von Eduard genau vermessen und dann der Rumpf anhand von Zeichnungen extrapoliert. Auch das Leitwerk war wieder ziemlich gut erfasst, auch wenn die Form des Antennensporns reiflich diskutiert wurde. Somit waren diese beiden Bereiche maßstäblich ziemlich identisch mit dem neuen Modell und konnte durch die "Altteile" ersetzt werden. Die problemlose Passung bestätigte dies später.

Zuerst sägte ich die Motorhaube entlang der Panellinien aus: senkrecht nach unten hinter dem vorderen Öltank, dann horizontal über den Auspuffstutzen, dann nach oben entlang der Gummidichtung zum Rumpf und dann nochmal horizontal bis zum Cockpit. Dabei wurde rücksichtslos in und durch die nicht benötigten Rumpfabschnitte gesägt. Ich verwendete übrigens wieder meine Hypercut Saw 0.1 pro, mit der es keinen Verschnitt gibt. Bei den Rumpfhälften der 2016er Form musste eben dieser Bereich auch ausgeschnitten werden, allerdings unter der Maßgabe den Rest des Rumpfes nicht zu beschädigen. Auch dies klappte sehr gut. Die Teile der 2014er G-4 passten mit ein wenig Schleifarbeit sehr gut in den neuen Bausatz. Schließlich musste nur eine kleine Aussparung für die Beule verschlossen werden. Hierfür nutze ich Magic Sculp.

Auch das Heck der G-4 unterscheidet sich vom Bausatz der G-6. Hier wurde entlang der Gravur des letzten Spanten vor dem Leitwerk gesägt. Auf einer Seite war ich etwas ungeduldig, so dass ich ein wenig abgerutscht bin. Die beiden G-4 Leitwerkshälften habe ich zusammengeleimt - das Spornradbein nicht vergessend - und die "gute Seite" mit dem entsprechenden Rumpf der neuen G-6 verklebt. Auch hier half Magic Sculp, sorgte für eine gute Passung und verschloss den schief abgetrennten Bereich. Mit der Hypercut Saw habe ich nach dem Verschleifen die gerade Gravurlinie wieder hergestellt.

Doch zuvor musste natürlich das Cockpit zusammen- und eingebaut werden. Ein Abschnitt den ich nicht besonders mag, aber es hat ganz gut funktioniert und ist ausreichend detailliert. Leider musste ich hier etwas improvisieren, da weder die alte Bauanleitung, noch die neue, noch die der Royal Class mit den Teilenummern der "Overlepty", also der Fotoätzteile für die 2014er Overtrees, zusammenpasste. Naja, Instrumentenbrett und Gurte konnte ich gerade noch so identifizieren und der Rest wurde "auf Sicht" verbaut.

Weiter ging es mit dem Flügel. Dieser wurde komplett aus dem neuen Bausatz erstellt. Das angegossene Pitot nervt etwas, ist aber heil geblieben. Die Vollguss-Positionslichter sind nicht so ganz mein Geschmack und wurden daher ausgefräst und mittels Bondic nachgebildet. Meistens funktioniert das sehr gut, aber bei der Hundertneun gibt es wohl etwas zu wenig Haftungsfläche, so dass mir das neue Klarteil beim Verschleifen "herausgefallen" ist. Nach längerer Suche auf dem Fußboden wurde es mit Sekundenkleber fixiert. Das ganze Spiel gab es natürlich zweimal.

Rumpf und Flächen wurden dann vereint und die Fahrwerksbeine angeklebt. Das Einkleben der Auspuffstutzen nicht vergessen, dann den Ölkühler, sowie Höhen- und Seitenleitwerk dran und schon sieht das ganze wie ein Flugzeugmodell aus. Nun klebte ich die Kanzel auf, maskierte diese und lackierte den Bereich RLM66. Ich versah gleich ganzen Rumpf mit der Farbe, um die Verbindungsstellen zu prüfen. Das sah schon mal garnicht schlecht aus. Natürlich musste noch der "Knubbel" für das bei der G-4 nicht vorhandene Peilgerät entfernt werden.



Der Rumpf und die Tragflächenunterseite wurde dann RLM 76 gesprüht. Wie fast immer für deutsche Flugzeuge griff ich auf das Farbsortiment von Gunze zurück. Das Rumpfband und die Flächenspitzen wurden nach dem Trocknen gelb lackiert. Diese wurden maskiert, das gelbe Overspray nochmal mit RLM 76 überdeckt und die erste Tarnfarbe, das RLM 75 aufgebracht.



Da ich nicht sicher war ob das Alles so funktionieren würde wie es geplant war, entschied ich mich zunächst für die Bemalungsvariante, mit der man von Fehlern ablenken könnte. Die Motorhabe ist hier nämlich in einem eigenen Schema getarnt. Als Bemalungsgrundlage diente zunächst die Bauanleitung der Royal Class, ich hatte aber zum Glück noch das HT Model Spezial "Messerschmitt Bf 109F, G-2 a G-4 - slovenskych pilotov 1942-43" im Regal, in welchem von Reznaks "gelber 9" drei Fotos enthalten sind.



Diesem entnahm ich dass alle slowakischen 109G bei den Wiener Neustädter Flugzeugwerken gefertigt wurden. Daher war es sehr praktisch, dass Eduard just Lackiermasken für verschiedene Tarnschemen - unter Anderem WNF – herausgebracht hatte. Diese Kabuki-Tape-Masken sind etwas knapp ausgefallen und ließen sich auch nicht ganz so gut verarbeiten wie die Vinyl-Tarnmasken von Miracle Masks, funktionierten insgesamt aber recht gut. Gerade die Wellenlinie an der Flügelvorderkante ist sehr hilfreich und zeitsparend und die Kabuki Masken haben eigene Vorteile, wenn es um komplexere Rundungen geht.



Nun habe ich die Motorhaube maskiert und RLM 71 lackiert. Für die Darauf platzierten Kringel und striche wollte ich einige versuche haben, also habe ich erst einmal eine Sperrschicht mit Hochglanzklarlack von HiroBoy geairbrusht. Dadurch hatte ich für die Pinsellackierung mit Acrylfarben mehrere Versuche, da missglückte Stellen mit etwas Alkohol wieder entfernt werden konnten. Zuvor hatte ich noch die Masken von Rumpfband und Flächenenden entfernt. Hier war leider die Farbe so stark angegriffen, dass ich das Rumpfband neu lackieren musste.



Für die Tarnstreifen benutzte ich Gunze Aqueous Colour RLM 02 (für mich übrigens die beste fertig gemischte Repräsentation dieses Farbtons von einem Modellbaufarbenhersteller). Sie wurden mit dem Pinsel aufgetragen da es auf den Fotos auch so aussieht, als wären sie gemalt. Korrekturen habe ich mit kleinen, spitz zulaufenden Wattestäbchen vorgenommen. Diese gibt es z.B. von Tamiya und Gunze in verschiedenen Formen und wahrscheinlich auch im medizinischen Fachhandel. Die rechte Seite ist auf den Fotos des Originals gut zu erkennen und ich bin da recht nahe dran, wenn natürlich auch nicht 100% korrekt. Die linke Seite ist schlecht zu erkennen, weshalb ich mich hier an die Bauanleitung hielt. Abschließend wurde das Modell mit Klear versiegelt.



Nun ging es also an die Abziehbilder. Ich beginne gern mit den größeren Markierungen, damit schnell ein Fortschritt zu erkennen ist. Die Rumpfbalkenkreuze mussten zudem noch mit RLM 75 gefüllt werden. Wegen der schön glatten, glänzenden Oberfläche verließ ich mich leider auf DaCo orange als Decalmedium. Zum Glück merkte ich schon beim Abkleben mit Tamiya Tape, dass dies nicht funktionierte, da die Decals wieder abgezogen wurden. Die Ersatzkreuze stammten aus einem generischen Aeromasterbogen und sind auch von der Größe besser, da sie exakt zwischen zwei Spanten passen (die alten für das "falsche" Bf109G Modell waren etwas größer). Das hieß aber, beide Seiten zu ersetzen. Mit meiner üblichen Methode mittels Klear als Decalmedium war das anschließende Abkleben auch völlig unproblematisch. Nach und nach folgten dann die kleineren Wartungshinweise, wobei ich mich an Anleitung und Fotos hielt.



Da ich nun immer wieder die Fotos vor Augen hatte, entschied ich mich sehr spät die Motorunterseite gelb zu lackieren. Gerade in der Ansicht von Links sieht man, dass das Rumpfband, Flächenende und Motorunterseite dieselbe Grauschattierung haben, während die Nummer etwas dunkler ist. Dieser Unterschied ist auch in der Ansicht von rechts sichtbar. Also "musste" ich noch mal das gesamte Modell abkleben. Das neue flexible Abklebeband von Tamiya war dafür sehr hilfreich.

Nun kam noch der Propeller dran. Zunächst weiß lackiert brachte ich das Decal für die Ringe an, maskierte diese und lackierte den Propeller RLM 70. In der Großansicht sieht man, dass ich das Decal nicht ganz perfekt angebracht habe, aber in Normalgröße und mit Mattlack drauf ist das ausreichend gut. Das Rot finde ich im Nachhinein allerdings etwas blass.



Nachdem auch die letzten kleinen Wartungshinweise angebracht waren, habe ich das gesamte Modell mit Klear überzogen. Nun folgte das Washing. In den meisten Fällen benutze ich dafür Aquarellfarben in Umbra Natur und Schwarz, die ich auf dem Modell mische, um eine zu einheitliche Färbung zu vermeiden. Nach dem Trocknen wird die Schicht mit einem Baumwolltuch Heruntergrieben, so dass die Farbe fast nur in den Gravurlinien und maximal ein dünner Schleier auf dem Modell verbleibt. Eine gewisse Unregelmäßigkeit ist dabei gewollt.



Weitere Kleinteile wurden nun ergänzt und das Modell mit XF86 Mattlack von Tamiya versiegelt. Anschließend gab es die größte Mutprobe dieses Projektes. Eigentlich bin ich kein Freund von extremen Verschmutzungen, aber die Fotos des Originals zeigen sehr starke Abgasfahnen. Diese galt es nachzubilden. Mit der Airbrush wurden verschiedene Braun- und Grautöne aufgetragen und abschließend etwas X18 Schwarz seidenmatt verteilt. Bei solchen Abgasverschmutzungen kann man von einem guten Anteil Öl ausgehen und dieser sorgt für einen gewissen "Glanz".



Jetzt sind wir schon bei den Abschlussarbeiten. Die letzten Kleinteile wurden ergänzt, die Positionslichter demaskiert und klar rot und klar grün bemalt. Die Kanzel wurde geöffnet und der Kopfpanzer eingebaut sowie das Halteseil ergänzt (leider das vom Ätzteilbogen der Bf 109G-5 .. hab die beiden einfach verwechselt). Der Antennenmast wurde aufgeklebt und die Antenne mittels Verspannungsgarn Fein von UvdR nachgebildet. Ein paar Tröpfchen Weißleim bilden die Isolatoren nach. Und fertig!

Fazit: Wie bereits der Bau der korrigierten Bf 109G-6 late war dies ein sehr erfreuliches Projekt. Der Umbau zur G-4 hat Spaß gemacht und ansonsten bietet das Modell keine Hürden. Eduard hat inzwischen ein wirklich gutes Niveau erreicht, das feine Details und Einfachheit des Bauens vereint … jedenfalls sehe ich dies so.

Steffen Arndt, Barsinghausen (August 2016)