Edward H. "Butch" O'Hare - geboren in St. Louis und aufgewachsen in Chicago - schloss die U.S. Naval Academy im Jahre 1937 ab. Nach zwei Jahren Dienstzeit an Bord der U.S.S. "New Mexico" wurde er 1939 nach Pensacola kommandiert, wo er seine Ausbildung als Marineflieger im Mai 1940 beendete. Daraufhin wurde er zur VF-3 versetzt, die sich zu diesem Zeitpunkt an Bord der U.S.S. Saratoga befand.
Der damalige Executive Officer der VF-3, Lt. John Thach, erkannte O'Hare's außergewöhnlichen Fähigkeiten als Jagdpilot und nahm den jungen Offizier als seinen Flügelmann. Thach legte extrem großen Wert auf die Schießausbildung seiner Untergebenen, wie eigentlich alle Kommandeure von U.S. Navy Jagdstaffeln (im Gegensatz zu Ihren Kollegen von der Army Air Force). O'Hare hob sich von der Masse ab. Beim Flotten-Schießwettkampf Ende 1940 qualifizierten sich 8 von 16 Piloten der VF-3 für das "Gunnery E" und O'Hare gewann die Flottentrophäe für die beste Schießleistung.
Die Rettung der Lexington:
Am 20. Februar 1942 näherte sich die Lexington New Ireland von Norden, um einen Angriff auf den japanischen Schiffsverkehr in Rabaul durchzuführen. Als die Task Force noch 400 Meilen vom Ziel entfernt war, erfasste das Radar einen Kontakt in 35 Meilen Entfernung. Staffelführer Thach führte die erste Welle zum Abfangen des Objekts, während eine zweite Formation von 4 Flugzeugen unter Führung von LCDR Don Lovelace über der Task Force kreiste. Nach längerer Suche, behindert durch Wolken und Böen, entdeckte Thach's Abteilung schließlich eine H6K "Mavis" in einer Regenwolke. Gemeinsam mit seinem Flügelmann griff Thach das Flugboot an und schoss dessen Flügel in Brand, was zum Absturz des Japaners führte. 50 Minuten später spürte Lovelece's Einheit eine zweite "Mavis" auf und schoss diese ab, aber die Task Force war entdeckt. Die Lexington war drauf und dran herauszufinden, ob ein Trägerverband einem geschlossenen Bombenangriff von Landbombern standhalten konnte.
Um 16 Uhr 30 näherten sich 17 G4M1 "Betty" der 4. Luftgruppe von Rabaul in zwei Wellen. Eine 9 Bomber Formation von Steuerbord und die übrigen 8 von Backbord. Jedes der Flugzeuge war mit einer panzerbrechenden 250kg Bombe bestückt. Die Japaner waren dem Flottenverband bis auf 25 Meilen nahe gekommen, als das RADAR die ersten 8 Flugzeuge auffasste. Gerade war eine Einheit unter Lt. Noel Gaylor gestartet, um eine Patrouille zur Entlastung der nun landenden Einheit unter LCDR Lovelace zu fliegen.
Die Japaner erreichten den Verband und flogen eine Kurve, um die Task Force von Achtern anzugreifen, wodurch sie wertvolle Zeit verloren. Mit dem letzten Tropfen Sprit warf sich die Einheit unter Lovelace in den Kampf und störten den Angriff - die nächste Explosion war 2700m von der Lexington entfernt. Als Gaylor mit seiner CAP (combat air patrol) seinen Angriff auf die Bettys durchführte, startete Thach mit 6 Flugzeugen. Gaylors Einheit verlor 2 Flugzeuge an die Heckschützen der Bomber. Während Thach und 3 seiner Piloten die Japaner angriffen (Thach konnte 2 von ihnen abschießen), kreisten die übrigen zwei über der Task Force. Butch O'Hare und Lt.(j.g.) Marion Dufilho waren ziemlich frustriert, als sie die übrigen den Bettys hinterher jagen sahen. Zu diesem Zeitpunkt waren 16 der 18 Piloten an diesem Einsatz beteiligt.
Um 17 Uhr erfasste das RADAR der Lexington den zweiten Verband. Die Bettys waren nur noch 12 Meilen entfernt auf der freien Seite des Verbandes, völlig ohne Gegenwehr. Mit dem Codewort "Buster" war die Zeit für O'Hare und Dufilho gekommen. So schnell steigend wie möglich, erreichten sie die angreifenden Bettys mit 900 Metern Überhöhung in 9 Meilen Entfernung zum Verband. Bei ihrem ersten Durchgang von rechts oben begannen die Bomber einen schnellen, flachen Sturzflug auf die Lexington.
Als O'Hare sich auf sein erstes Ziel vorbereitete, stürzte Dufilho mit blockiertem MG davon. Für den Gewinner des Flottenschieß-Wettbewerbs begann nun die einzige Show, die zählt.
Die Kugeln flogen ihm um die Ohren, als er sich bis auf 90 m näherte. Er zielte auf den rechten Motor der letzten Maschine der letzten Kette und eröffnete das Feuer. Die Treffer waren so konzentriert, dass der Motor der Betty geradezu aus dem Flügel heraus sprang. Während das erste Opfer den Wellen entgegen trudelte, zerfetzte O'Hare bereits das zweite Ziel mit einem konzentrierten Feuerstoß. Im Aufschwung seinen Angriff beendend hatte er nun die dritte Betty der V-Formation vor sich und zerschoss deren linken Motor. Er kurbelte zu einem zweiten Angriff und erwischte eine weitere Maschine.
Thach berichtete später, dass er 3 Bomber gleichzeitig in Flammen fallen sah, als er sich mit seinen Piloten in den Kampf einschaltete. O'Hare flog seinen dritten Angriff bereits im Flakfeuer der Lexington und auch alle Bomber konzentrierten ihr Abwehrfeuer auf ihn. Er brachte gerade den Führungsbomber zur Explosion, als seine Maschinengewehre leer geschossen waren. Die 4 überlebenden Betty warfen ihre Bomben nur 90 Meter hinter das Heck der Lexington. Thach's Wildcats griffen ein und schossen 2 weitere Bomber ab.
Der Wert des Schießtrainings der Navy hatte sich mehr als nur ausgezahlt. Als O'Hare aus dem Cockpit stieg, war seine erste Bitte ein Glas Wasser ... er trank 4 bevor er das Flugdeck verließ. Bei einem Verlust von 2 Flugzeugen und einem Piloten hatte die VF-3 15 von 17 Angreifern abgeschossen, einschließlich zweier die auf dem Heimweg notlandeten. Später wurde festgestellt, dass O'Hare nur 4 der Angreifer abschoss, jedoch ging eine der notgelandeten Maschinen als Nummer 5 auf sein Konto. O'Hare hatte nur 60 Schuss für jedes zerstörte Flugzeug gebraucht.
Für seine Leistung, die wahrscheinlich den Träger Lexington rettete, wurde Edward H. "Butch" O'Hare als erster Marineflieger des zweiten Weltkrieges mit der "Medal of Honor" ausgezeichnet. Und nur einer der 8 Wildcat Piloten, denen diese Ehre zuteil wurde, war auf einem Flugzeugträger stationiert.
Nachdem er im Weißen Haus ausgezeichnet worden war, absolvierte er eine Tour durch die USA, um für den Kauf von Kriegsanleihen zu werben. 1943 wurde er wieder zur VF-3 versetzt, die in Hawaii stationiert war. Dort traf er einen jungen Reservefähnrich, der gerade von der Flugschule kam und dieselben vielversprechenden Anlagen wie er selbst zeigte. LCDR O'Hare machte Ensign Alex Vraciu zu seinem Flügelmann und brachte ihm alles bei, was er wusste. Er nahm ihn auch mit, als ihm das Kommando der VF-6 übergeben worden war. Am 27. November 1943 fiel O'Hare während einer experimentellen Nachtjagdmission über Gilbert Island unter Umständen, die niemals vollständig geklärt werden konnten.
Alex Vraciu bewies, dass er ein guter Schüler war. Am zweiten Jahrestag von O'Hares Einsatz vom 20.02.1942 war er das Top-Ass der Navy und zu Kriegsende auf Nummer 4. Nach seinen Worten war Butch O'Hare der großartigste Jagdpilot und beste Offizier, den er jemals kennengelernt hatte.
Quelle: Tom Cleaver: Tamiya F4F-3 Umbau auf Modelling Madness
Das Modell:Gleich nachdem der erste Bausatz der F4F-3 von Hobby Boss erschienen war (die frühe Variante), habe ich ihn mir gekauft. Natürlich hat sich dann herausgestellt, dass ich die spätere Variante gebraucht hätte. Das hieß, dass ich eine Frontscheibe ohne Ausschnitt für das Zielfernrohr einbauen musste.
Das gute Stück sollte aus dem Kasten entstehen, bis auf die Decals, wofür ich mir die Wildcat von Butch O'Hare heraus gesucht hatte. Wie sich herausstellte war es gar nicht so einfach, einen Aeromaster Decalsatz mit passenden Markierungen zu bekommen (von Superscale ganz zu schweigen). Mit etwas Glück fand sich dann doch noch einer in Berlin und Volker hat mir diesen auch freundlicherweise von einem Klubabend mitgebracht.
Mittlerweile hatte ich schon mal losgelegt. Der HB Bausatz ist sehr einfach gehalten, was mir sehr gelegen kam, da ich gerade mit einigen tschechischen Superbausätzen kämpfte. Die Farbgebung innen ist nach Gutdünken erfolgt, es sollte eine Art dunkelgrün/bronzegrün sein. Ich habe dann noch Gurte von Eduard ergänzt, da dies ziemlich einfach ist und einen guten Eindruck hinterlässt. Ansonsten ist alles auf einfachem Niveau gehalten. So kam ich auch recht zügig voran, mal abgesehen davon, dass meine Arbeit über mehrere Monate keine ausgiebige Bastelei zuließ.
Der Fahrwerksschacht mit den ganzen Streben war dann doch etwas komplizierter zusammen zu bauen ... aber nur im Vergleich zum Rest des Modells. Letztendlich fügte sich Alles zusammen und Flügel und Fahrwerk dran und fertig. Dann fielen mir einige Löcher in den Tragflächen auf und ich dachte mir, dass die Zusatztanks da prima dran passen würden (später dazu mehr).
Da mir die passenden Farben gerade nicht zur Verfügung standen, habe ich mir was zusammen gemischt (Augenmaß nach dem Artikel von Tom Cleaver auf Modelling Madness). Dann die Decals drauf und anschließend Klear (=Future). Anschließend ein Washing und Mattlack ... prima, fertig. Beim Schießen der Fotos sind mir dann Ränder um die Abziehbilder aufgefallen. Da denkt man natürlich sofort an das klassische "silbern", also eingeschlossene Luft unter dem Decal ? na ja DAS war es nicht. Egal Hauptsache fertig!
Hier mal ein Bild in diesem Zustand
Oft bekommt man für solche Nachlässigkeiten noch den verdienten A****tritt ... und richtig. Ich habe die Fotos u. a. bei Hyperscale ins Modellforum gestellt, mit der Bitte um Nachsicht wegen der "Ränder", für die ich auch keine richtig gute Erklärung gefunden habe. Wahrscheinlich erscheint mir, dass der Weichmacher unter dem Decal mit der Farbe reagiert hat und dieser Effekt nicht wegtrocknen konnte, da ich zu schnell mit dem Mattlack drauf war. Wie dem auch sei, ein freundlicher Weltenbürger hat mich dann darauf aufmerksam gemacht, dass die Tanks erst ab der F4F-4 verwendbar waren ? das kam mir sehr bekannt vor ... doh.
Also alles wieder herunter ...
Normalerweise also ein Modell für die Tonne (auch angesichts des Decalproblems). Diesmal hat mich aber irgendein Rappel gepackt und ich habe die Tanks abgesägt und die Reste mit Mr. Surfacer verspachtelt. Nach dem Trocknen wollte ich diese Stellen mit Mr. Thinner glätten. Das funktionierte auch sehr gut. Dabei ist mir aufgefallen, dass auch die diversen Schichten Acrylfarbe und Klear alle prima herunter kamen ? auch die Abziehbilder. Ein kurzer Blick in den Decalfundus .. zwei Felix-Embleme waren noch im AMD Bogen und weiße Zahlen sowie Hoheitszeichen hatte ich mir schon mal von Yellowwing Decals besorgt.
... und auf ein Neues ...
Kurzentschlossen wurde das gesamte Modell abgebeizt (außer Kanzel und Leitwerk). Dabei sind natürlich so gut wie alle abstehenden Teile abgebrochen ... ich habe ein Talent dafür. Die MGs wurden durch Kanülen ersetzt (alle 4), die Antenne auf dem Rumpf und am linken Flügel konnte ich vor dem "Teppichmonster" retten. Die Unterrumpfantenne wurde mit Kanülen wieder aufgebaut.
das Washing trocknet
Nun folgte noch einmal das ganze Prozedere mit Farben mischen --- diesmal etwas mehr, falls ich wieder etwas auszubessern hätte --- und lackieren. Um allen Eventualitäten aus dem Weg zu gehen, achtete ich auf ausreichenden Trocknungszeiten und spritzte je eine Schicht Klear vor und nach den Abziehbildern. Danach folgte ein Washing mit Wasserfarben und (fast) zum Schluss Gunze Mattlack. Schlussendlich wurden noch Abgasfahnen und Positionsleuchten mit Farbe dargestellt. FERTIG.
Fazit: Letztendlich war der Bau doch nicht ganz so entspannend, wie ich gehofft hatte. Trotzdem ist der HB Kit eine Abwechslung von hoch komplexen Bausätzen und short run kits. Hobby Boss ist hier sicher nicht der "Beste aller Bausätze" gelungen, jedoch es ist die erste F4F-3 in 1/48 und in Plastik und alles in allem gut. Bei meinem ersten Versuch hatte ich auch 1-2 Abziehbilder aus dem Bausatz verwandt. Diese sind auch typisch für chinesische Produkte und vorzugsweise zu ersetzen.
Steffen Arndt, Ettlingen (September 2008)