Er trat 1937 als Fahnenjunker in die Luftwaffe ein und gehörte seit 6.12.1939 zur I./JG 2. Im Mai 1940 erzielte er in Frankreich seinen ersten Luftsieg. Im Juli 1940 schoss er am Kanal drei Spitfire ab und wurde am 01.08.1940 zur Jagdfliegerschule Werneuchen kommandiert. Am 01.11.1940 wurde er zur 7./JG 2 versetzt. Während der sogenannten "Non-Stop-Offensive" der R.A.F. am Kanal ab Mai 1941 zeichnete er sich durch besonderen Angriffsgeist aus. Am 10.06.1941 wurde er Staffelkapitän 7 ./JG 2, erzielte am 23.07.1941 den 19. und 20. Luftsieg und wurde nach 21 Abschüssen mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.
Im Jahre1942 gehörte er zu den erfolgreichsten Jägern am Kanal, wobei ihm im April-Mai 1942 innerhalb von drei Wochen 16 Abschüsse gelangen. Am 19.08.1942 errang er den 49. und 50. Luftsieg und wurde am 01.11.1942 zum Kommandeur III./JG 2 ernannt. Am 23.11.1942 schoss er drei viermotorige Bomber ab und erhielt nach 63 Luftsiegen das Eichenlaub. Bis dahin war er selbst viermal abgeschossen worden, wobei er einmal über eine Stunde im Kanal trieb, bis er geborgen werden konnte. Am 26.06.1943 brachte er drei P-47 Thunderbolt zum Absturz und wurde am 01.07.1943 Kommodore des JG 2 "Richthofen".
Im Kampf gegen die Viermots entwickelte er eine eigene Angriffstaktik, den Angriff von vorn, und war bis zu seinem Tode der erfolgreichste Viermot-Spezialist. Am 06.09.1943 schoss er innerhalb von 19 Minuten drei B-17 ab, am 05.12.1943 errang er den 90. Luftsieg, am 30.12.1943 waren es vier Luftsiege und am 04.02.1944 erzielte er als erster Jagdflieger der Kanalfront den 100. Luftsieg. Am 02.03.1944 wurde er bei Montmedy im Luftkampf mit Thunderbolt tödlich abgeschossen (Fw 190A-6 470468) und am selben Tag mit den Schwertern zum Eichenlaub ausgezeichnet.
Auf 353 Feindflügen erzielte er 102 Luftsiege, davon 25 Viermots und 5 Zweimots. Alle Luftsiege erfolgten über westliche Gegner.
Quelle Obermaier: Die RK-Träger der Luftwaffe Bd.1. Es soll eine Biografie von Werner Kock geben, bisher habe ich dazu jedoch keine näheren Informationen
Im August letzten Jahres habe ich mir die limitierte Box "Fw 190A-4 'Graf'" gekauft, weil mit diesem Bausatz die Darstellung der Focke-Wulf 190A-4 mit externen Lufteinläufen möglich ist. Den Grundbausatz habe ich bereits bei vorherigen Editionen - Focke Wulf 190 A-4 und Focke Wulf 190 F-1 - vorgestellt. Vor ein paar Monaten habe ich dann angefangen das gute Stück zu bauen. Für das Cockpit habe ich mir noch einen Zoom-Satz von Eduard gekauft, von dem ich aber nur die Gurte und das Instrumentenbrett verwandt habe.
Ich bevorzuge es die Motorhaube getrennt vom restlichen Modell zusammenzubauen, damit die Ausrichtung dieser Teile (halbwegs) stimmig ist. Das erfordert das Ausschneiden der Rückwand am oberen Bauteil und eine etwas fummlige Montage um den Motor herum. Ich würde dies nicht unbedingt empfehlen, aber so mache ich es eben. Bei der Motorhaube gab es auch gleich ein Problem. irgendwie sahen die Einläufe, die ja das typische Bauteil dieses Modells werden sollten, falsch aus. ich habe dies dann in Rodeike "Fw190 Jagdflugzeug" nachgeschlagen. Meiner Meinung nach entsprechen diese einem frühen Typen. Die auf den Bildern von Egon Mayers und anderen Maschinen zu sehenden Einläufe sind kürzer und größer. Ich habe versucht, dies durch Sägen, Schleifen und Fräsen zu korrigieren, was mir auf der rechten Seite auch ganz gut gelungen ist. Links sieht es jetzt aber anders falsch aus .. zumindest aus bestimmten Blickwinkeln. Irgendwann habe ich mich dann entschieden, damit leben zu können und das Modell komplettiert. Die Räder sind übrigens von True Details .. nicht gerade meine bevorzugte Marke, da deren Reifen immer sehr platt sind, aber ich hatte sie gerade vorrätig.
Wirkliche Schwierigkeiten gibt es bei meinem vierten Bausatz aus dieser Fw190A-3/4 Reihe nicht mehr. Man muss eben auf ein paar Dinge achten (z.B. Flügel-Rumpf-Übergang, einige Sinkstellen usw.), dann läuft das Projekt von ganz allein. Das Modell erhielt dann einen Standard-Jägeranstrich in RLM 74/75/76 und sollte entsprechend der Fotos in Rodeike sehr wenig abgetarnt und sauber sein. Schwieriger war es schon passende Decals zu finden. Die dem Bausatz beiliegenden sind Hasegawas eigener Linie entsprungen, verdruckt und statt weiß elfenbeingelb. Kurz: unbrauchbar. Ich habe dann Abziehbilder aus Eduards Fw 190 A-5 und aus einem Bogen von Eagle Strike herangezogen, leider war das perfekte Ergebnis im Vergleich zu den Fotos so nicht zu erzielen, aber ich habe einen für mich akzeptablen Kompromis erreichte, insbesondere unter Berücksichtigung des ohnehin versauten Lufteinlaufs.
Ich möchte mich jetzt nicht lang und breit in Ausführungen zu meiner Vorgehensweise ergehen, schaut z.B. mal in den Baubericht zur Fw 190F-1. Ich habe Gunze, Vallejo und JPS Farben verwandt, das ganze mit Klear versiegelt und nach Aufbringen der Decals nochmals mit Klear abgeschlossen. Dann folgte die - diesmal etwas dezentere - Alterung und das Finish mit Gunze Mattlack.
Fazit: Trotz einiger bekannter Schwächen ein sehr schöner Bausatz von Hasegawa, der sicherlich noch viele Reinkarnationen erleben wird. Mir hat der Bau Spaß gemacht und ich werde wohl bald wieder eine Fw 190 von Hasegawa in Angriff nehmen.
Steffen Arndt, Ettlingen (Juli 2009)