Pilot:
Bau des Tamiya Modells:
Man sollte sich schon zu Beginn des Bauens für eine Variante entscheiden, da die Optionalteile zu den Bemalungen einen Wechsel zu eine späteren Zeitpunkt nicht erlauben.
Ich begann, wie das so üblich ist, mit dem Cockpit. Hier gab es gute Detaillierung und keine Probleme. Ich habe die Gurtdecals aus dem Bausatz verwandt, da ich die Kanzel ohnehin geschlossen lassen wollte.
Der Bau geht zügig voran und es treten keine Schwierigkeiten oder Unklarheiten auf. Sehr gelungen finde ich die Lösung des Tragflächenanschlusses. Perfekte Passgenauigkeit und ein richtiger Winkel werden durch die Holme garantiert. Auch ansonsten zeichnet sich der Bausatz durch eine Vielzahl von guten Detaillösungen aus.
Zur Bemalung:
Die Farbtöne Olive Drab sind in rauhen Mengen in den verschiedenen Farbsortimenten der Hersteller vorhanden. Leider konnte ich die von Tamiya vorgesehenen Farbtöne AS6 und AS7 nicht bekommen. Deshalb habe ich für das Olive Drab die Farbe 043 von Vallejo Air und für das Neutral Grey Tamiya XF53 genommen. Zunächst habe ich das gesamte Modell mit matt weiß grundiert, die weißen Flächen abgeklebt und dann mit grau die Blechstöße nachgezogen (das sogenannte Pre-Shading). Meistens funktioniert das bei mir nicht so gut, weil ich die anschließenden Farbschichten relativ dick auftrage, aber dafür gibt's ja dann noch das post-shading...
Die Grundierung ist sehr wichtig, da die Vallejo Air Farben von sich aus nur eine geringe Haftung haben und zur Hautbildung neigen, zumindest bei meinen bisherigen Versuchen. Dafür sind sie sehr fein pigmentiert und trocknen seidenmatt aus. Weiterhin sollte man beachten, nur den Vallejo Verdünner zu benutzen. Versuche mit Wasser, Alkohol oder Tamiya-Acryl-Verdünner haben bei mir immer zum verdicken der Farbe geführt (wird dann eine breiige Masse).
Hat man alle Farben aufgebracht, wartet noch eine besondere Aufgabe. Dem Bausatz liegt nämlich ein umfangreicher Nassschiebebilderbogen (neudeutsch: Decals) bei. Manchmal kann man schon verrückt werden, wenn man die über 100 Decals an die richtigen Stellen aufbringen muss. Zum Glück werden einige nicht für beide Varianten gebraucht. Die Decals waren für Tamiyaverhältnisse recht dünn, haben gut auf MicroSet und Sol reagiert, und sind unter einer Schicht Klar- und einer Schicht Mattlack (sehr gut von Vallejo) kaum noch als solche zu erkennen. Wie üblich habe ich nach dem Klarlack noch ein washing aufgetragen.
Fazit: Man erhält für viel Geld ein Spitzenmodell, dass den Mehrpreis gegenüber dem Hasegawa Modell durchaus wert ist. Alledings ist das Hasegawa Modell keineswegs schlecht. Es erfordert nur etwas mehr Aufwand beim Bau (oder entsprechende Zurüstteile, die den Preisvorteil aber schnell verschwinden lassen). Auch für das Tamiya Modell gibt es inzwischen die ersten Zurüstteile, z.B. von Scale Quest. Bei dem ganzen Resinstaub sollte man jedoch den Spass am Modellbau nicht vergessen!
Steffen Arndt, Schwerin