John Dave Landers wurde am 23. August 1920 in Rexroat (Oklahoma) geboren. Mit 18 begann er sein Berufsleben bei der Lone Star Gas Company in Dallas, Texas. Er trat ab 25.April 1941 dem Aviation Cadet Program des U.S. Army Air Corps bei und besuchte die Jagdfliegerausbildung an der Ryan School of Aeronautics in San Diego. Er erhielt seine Wings am 12.12.1941 und wurde 2nd Lieutenant der USAAF.
Lt Landers wurde dann zur 9th Pursuit Squadron 49th Pursuit Group versetzt und fand mit P-40 Warhawks im Einsatzraum Pazifik Verwendung. Hier erzielte er 6 bestätigte Abschüsse gegen japanische Flugzeuge. Im Dezember 1942 wurde er nahe Dobodura(Neu Guinea) abgeschossen und war zum Fallschirmabsprung genötigt. Jedoch gelang es ihm der Gefangennahme zu entgehen. Im Januar 1943 kehrte er in die USA zurück, wo er als Fluglehrer eingesetzt wurde und seine Umschulung auf P-38 absolvierte. Im April 1944 wurde er zur 38. Fighter Squadron der 55. Fighter Group nach Duxford in England versetzt. Maj Landers übernahm die Führung der 38. Fighter Squadron im Juli 1944 und kam im Oktober 1944 zum Stab der 357th Fighter Group, welche mit P-51 Mustang ausgerüstet war. Während seiner Zeit bei der 38. FS konnte er seine Bilanz um 2 Luftsiege und eine Beschädigung ergänzen und bei der 357. kam ein weiteres Feindflugzeug hinzu.
Nach seiner Tour kehrte er im Dezember 1944 in die USA zurück und im Februar begann er seine nächste mit dem Kommando über die 78. Fighter Group, welches er bis zum Juni 1945 inne hatte. Hier konnte er weitere 3,5 Luftsiege erzielen, unter anderem einen geteilten über eine Me 262. Im Mai 1945 wurde John Landers zum Colonel befördert. Von Juli 1945 diente Col. Landers als Kommandeur der 361. Fighter Group bis zu seiner Rückkehr in die USA im Oktober 1945. Er verließ den aktiven Dienst im Dezember 1945 und arbeite für viele Jahre im Baugewerbe. Seinen Lebensabend verbrachte John Landers in Granbury(Texas). Er starb am 12. September 1989.
John D. Landers flog eine ganze Reihe von P-38 und P-51 die all "Big Beautiful Doll" genannt wurden. Er selbst hatte die Spitznamen "Firewall" und "Big Ass". Während seines Einsatzes im Zweiten Weltkrieg beanspruchte Landers 14,5 Luftsiege und ein beschädigtes Feindflugzeug sowie 20 am Boden zerstörte Flugzeuge.
Den Meng Bausatz habe ich im November 2017 in Telford über Umwege vom Meng Team bekommen und anschließend kurz hier (First Look) besprochen. Schon kurz danach habe ich den Bausatz begonnen, wobei die Berichte von Brett Green auf Hyperscale hilfreich waren (Review Teil 2 (Bau)). Der Steckbausatz ist keineswegs trivial und man muss für den Bau des Öfteren entscheiden, ob man erst bemalt und dann zusammenfügt oder umgekehrt. Für mich kann ich sagen, dass das Abweichen vom Standardzusammenbau mich mehr Zeit gekostet hat, als das gute Design an Spachteln und Schleifen einspart.
Los geht's mit dem Inneren. Dieses ist recht gut detailliert und ich habe hier lediglich Eduard Steel Belts und das Yahu Instrumentenbrett ergänzt. Letzteres musste ich mit dem Motortool etwas anpassen, damit es in das Modell passt. Die Farbangaben sind übrigens sehr gewöhnungsbedürftig, da die Tabelle in der Bauanleitung an chinesische Lesegewohnheiten angelehnt ist und im Bauschritt lediglich Meng/Mig-Farben genannt sind. Diese habe ich extra erworben, aber sie gefallen mir nicht sehr gut. Der Farbton für das Cockpit erscheint mir darüberhinaus falsch. Probepassungen enden immer damit, dass man die Teile nur mit etwas Gewalt wieder voneinander lösen kann… das ist eben ein Nachteil des Konzepts.
Da es sich um einen ausgestellten Bausatz handelt, gab es auch hier und da ein wenig Bruch, den ich nachbauen musste. Bis auf den Windschutz, den ich auch selbst beschädigt haben kann (siehe Probepassung oben), war dies aber nicht gravierend. Ein weiterer Nachteil des Konstruktionskonzeptes des Bausatzes ist das Gewicht. Die Teile sind überdurchschnittlich schwer, so dass das Modell insgesamt ein ganz schöner Brocken wird. Leider soll man die Fahrwerke frühzeitig einbauen, was sich beim Hauptfahrwerk mittels der Methode von Brett Green noch umgehen lässt. Das Spornrad ist aber bei mir irgendwann gebrochen, so dass ich das Bein durch eine Büroklammer ersetzen musste. Die Biegung ist zwar nicht spot-on, aber ich bin mit dem Ergebnis nicht unzufrieden.
Da mir leider kein Decalbogen vorlag, musste ich auf den Zubehörmarkt ausweichen. Hier war das größte Problem, sich für eine Bemalungsvariante zu entscheiden. Als aber Lifelike einen ganzen Bogen mit Markierungen für John Landers‘ "Big Beautiful Doll" herausgebracht hatte, konnte ich mich recht schnell für eines dieser Vorbilder entscheiden. Im WWW habe ich auch einige Vorbildfotos der von mir gewählten Variante gefunden. Die Maschine hat ein deutliches Rautenprofil auf den Reifen, so dass hier die Brassin Räder von Eduard herhalten mussten, da mir das Profil der Bausatzreifen zu schwach war und ich es nicht geschafft habe dieses zu verbessern. Natürlich mussten die Räder für die Verwendung mit den Meng-Fahrwerksbeinen angepasst werden.
Die Farbgebung erfolgte mit verschiedenen Alu-Farbtönen. Die Flügel sind TS-30 von Tamiya (dekantiert und mit der Airbrush aufgetragen) hier habe ich auch auf ein späteres Wash verzichtet, immerhin waren die P-51 im Krieg gespachtelt und Alu lackiert. Beim Rumpf habe ich verschieden Töne aus dem Programm von AK Xtreme Metal getestet… und für gut befunden. Die Paneele hinter dem Auspuff wurden Dark Aluminium und die seitlich des Turboladers in Dural. Ansonsten habe ich auf große Abklebereien verzichtet und nur die Gravur mit einem dunklen Wash ausgelegt. Der Verbrauch ist übrigens nur unwesentlich geringer als bei Alclad II Farben.
Die Abziehbilder von Lifelike sind natürlich für das Tamiya-Modell designed und bedürfen einiger Anpassung. Durch den starken Einsatz von Weichmachern musste ich auch einige Quadrate retuschieren, weil das Decal etwas verlaufen war. Alles in Allem passte es aber recht gut. Etwas tricky ist noch das Leitwerk, das ich erst Schwarz lackierte, nachdem die Decals mit der Seriennummer aufgebracht waren.
Natürlich hatte ich noch einen Bock geschossen. Eigentlich wollte ich die Rumpfrückenantenne vom Träger absägen und nach dem Lackieren anbringen. Ich hab sie dann doch vorher eingeklebt … und später abgebrochen. Ersatz war ein zurechtgefeiltes Plastikteil. Dann wurden noch die "Aircraft Recognition Lights" unter dem linken Flügel und die Positionslichter bemalt. Eine leichte Abgasfahne kam auch noch dran. Auf die Tanks habe ich noch den Fotos entsprechende Tankdeckel aus dem Brengunsatz verpasst.
Fazit: Insgesamt hat Meng hier ein gutes Modell auf die Beine gestellt. Persönlich war es für mich kein Easy Kit, weil der ungewöhnliche Aufbau einiges mehr an Überlegung erfordert, als die Standardaufteilung eines Bausatzes.
Steffen Arndt, Barsinghausen (November 2017)