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Shigetoshi Kudo

Nakajima J1N1-S Type 11 Early Type

Modell: Tamiya
Decals: AML
Literaturhinweise:
Japanese Naval Aces and Fighter Units in World War II
Osprey AoA 22 :"Imperial Japanese Navy Aces 1937-45"
ModelArt (Nr.510) Camouflage & Markings of the I.J.N.Fighters

Hauptmann Shigetoshi Kudo

Shigetoshi Kudo wurde 1920 in der Oita Prefektur geboren. 1937 trat er in die Marine ein und wurde zunächst Wartungsmonteur. Im August 1940 absolvierte er den 53. Pilotenausbildungslehrgang und pilotierte Landaufklärungsflugzeuge. Zunächst beim Saeki Luftgeschwader fliegend und wurde er im Oktober 1941 zum Tainan-Luftgeschwader versetzt. Kudo nahm an den Operationen auf den Philippinen und Niederländisch-Ostindien als Pfadfinder für Jagdflieger-Einheiten und als Aufklärungspilot teil. Im Frühling 1942 verlegte er nach Rabaul.

Am Morgen des 29. August 1942 fing er 8 B-17 mit einem Typ 98 Aufklärungsflugzeug über Rabaul ab und konnte hiervon eine sicher und eine wahrscheinlich durch Luftbomben zum Absturz bringen. Zu dieser Zeit litt Rabaul unter ständigen nächtlichen Angriffen amerikanische schwerer und mittlerer Bomber die von Port Moresby und anderen Basen starteten. Diese konnten zwar nicht viel Schaden anrichten, jedoch ließ sich ein gewisser psychologischer Effekt nicht verleugnen. Die japanischen Truppen erwarteten sehnsüchtig die Ankunft eines neuen, stärkeren Nachtjägers. Als Ergebnis dieser Forderungen wurde die Gekko mit den schräg feuernden Kanonen erdacht und vom Kommandeur des 251. Geschwaders, Kozono, eingereicht.

Zwischen Herbst 1942, als Kudo nach Japan zurückkehrte, und Mai des folgenden Jahres, als er wieder in Rabaul eintraf, trainierte er mit dem neuen Jagdflugzeug. Am 21. Mai 1943 wurden endlich die ersten Gekkos verfügbar. Um 2 Uhr des folgenden Tages startete Kudo mit Lt(jg) Yutaka Sugawara als Beobachter zu einem Feindflug. Den Vorteil des vorhandenen Mondes und eigene Suchscheinwerfer nutzend, konnte die Besatzung um 2 Uhr 40 eine B-17 mit den Schrägwaffen abschießen. Um 3 Uhr 30 konnte noch ein Flugzeug vernichtet werden. Als Kudo um 4, 30 Uhr wieder in Rabaul landete, wurde er von jubelnden Mechanikern empfangen. Beginnend mit diesem Erfolg konnten die wenigen Gekkos über dem nächtlichen Rabaul die Luftherrschaft erringen. Im Juli verlegte Kudo auf das Ballale Flugfeld (Bogainville) um hier Nachtjagd-Operationen durchzuführen.

Stetig konnte Kudo seine Erfolge ausbauen. Am 11. Und 13. Juni schoß er je eine B-17, am 26. zwei und am 30. nochmals ein Flugzeug ab. Als nächstes errang er am 7. Juli einen Luftsieg über einen Lockheed Hudson Bomber über Buin, indem er die nach schräg unten feuernden Waffen benutzte. Während dieser 2-monatigen Periode konnte er insgesamt 8 Flugzeuge abschießen. Berühmt als "Yoru no oja" - König der Nacht - von Rabaul, wurde ihm ein Schwert mit der Inschrift " Für außerordentliche militärische Tapferkeit" verliehen.

Beginnend mit dem Herbst 1943 änderte sich die amerikanische Taktik und Tagangriffen wurde der Vorzug vor Nachtangriffen gegeben. Außerdem leitete der Feind Gegenmaßnahmen ein, so dass es schwieriger wurde, in der Nacht Flugzeuge abzuschießen. Im Februar 1944 wurde Kudo zum Yokosuka Geschwader nach Japan versetzt und mit der Aufgabe der Heimatverteidigung betraut. Während einer durch einen Luftunfall verursachten Notlandung wurde Kudo schwer verletzt und befand sich bei Einstellung der Feindseligkeiten noch in Genesung. Jedoch konnte er sich nie ganz von den Folgen des Unfalls erholen und verstarb 1960 an dessen Folgen.

Dieser Text ist dem Buch "Japanese Naval Aces and Fighter Units in World War II" von Ikuhiko Hata und Yasuho Izawa erschienen bei Naval Institute Press 1989 entlehnt. Deutsche Quellen sind meines Wissens nach nicht vorhanden und auch die englischen sind spärlich gesät.

Das Modell

Nachdem Tamiya im Vergangenen Jahr schon die mittlere Variante dieses japanischen Nachtjägers auf den Markt gebracht hat, folgt nun die frühe Ausführung. Zur maßhaltigkeit und Genauigkeit dieses Modells kann ich mich mangels - bei mir nicht vorhandener - Quellen nicht auslassen. Ich gehe einfach davon aus, dass der japanische Hersteller die besten Quellen zur Verfügung hat und diese ausgiebig genutzt hat.


Was soll man zu solchen Modellbausätzen sagen, außer großartig!! Einfach Kleber und Farbe in den Karton packen, schütteln und schon ist das Modell fertig. Nun ja, es gibt schon einiges zu tun an diesem Modell, aber nichts was auf Nachlässigkeiten in Formenbau oder Spritzguß zurückzuführen wäre. Im Cockpit sind einige Teile zu verbauen. Man sollte sich gut überlegen, wann man was wie zusammenbaut, da die meisten Teile unterschiedlich eingefärbt werden müssen. Ich glaube, daß ich das halbwegs vernünftig hinbekommen habe.

 

Hat man - endlich - alle Teile in der Pilotenkanzel verbaut, und nebenbei auch noch die sehr schöne Waffenanlage fertiggestellt, kann man den Rumpf auch schon zusammenfügen. ich hatte mir gleich von Anfang an vorgenommen , möglichst alle Klappen geschlossen darzustellen, um die ungewöhnliche Silhouette des Modells hervorzuheben. Deshalb war es auch nicht weiter schlimm, dass während der Rumpfkomplettierungsphase ein ungeschickter Tölpel (ich) einen Topf Silberfarbe (Chromsilber mit ziemlich ätzendem Lösungsmittel) auf die Zugangsklappe zu den Schrägwaffen vergoß. Diese wollte ich eigentlich nur lose auf den Waffenschacht auflegen, um diesen Teil des Modells auch mal zeigen zu können. Jetzt brauchte ich wenigstens keinen Kleber mehr dafür "verschwenden" ...

Von hier an geht der Bau recht zügig voran, und schon bald hat man ein ziemlich imposantes, sprich großes, Modell vor sich auf dem Basteltisch zu liegen. Ich wollte bei diesem Modell erstmals die Verwitterung der Oberfläche darstellen. ich bin mir nicht ganz sicher, ob dies so richtig ist, da die Marine Farben doch um einiges wiederstandsfähiger sein sollten, als die der Armeefliegerkräfte (Salzwasserresistenz, etc.). Man kann jedoch annehmen, dass die von Land startenden Flugzeuge aufgrund des Untergrundes (Korallensand) etwas stärker in Mitleidenschaft gezogen wurden und somit eine stark verwitterte Oberfläche mit Farbabplatzungen möglich war.

Zunächst bekam also das Modell einen Überzug in Chromsilber. Da meine Bestände durch oben erwähnten Unfall schon erheblich dezimiert worden waren, griff ich zum Teil auf Tamiya X11 zurück, was meiner Meinung nach auch einen guten Effekt erzeugt. Man mag sich jetzt über das Chromsilber wundern, doch durch die Alterung mittels washing und der abschließenden seidenmatten Klarlackierung wirkt das ganze recht realistisch.

Nun habe ich die Oberfläche mit Maskol teilweise abgedeckt und mich dabei hauptsächlich an die Blechstöße gehalten. Ich habe dabei etwas übertrieben. Weniger ist manchmal mehr. Jetzt ist mein Modell eben erheblich abgeflogen. Anschließend habe ich die Oberseite XF 70 Grün und die Unterseite XF 12 Hellgrüngrau (oder so ähnlich) gespritzt. Die Oberseite wurde dann weiter akzentuiert, indem mit einem anderen grün XF 11 (aufgehellt mit XF 71) die inneren Flächen der Panele gespritzt wurden.

Anschließend habe ich eine Mischung aus X 19 Rauch, X 1 Klar, etwas schwarz (ganz wenig) und Tamiya Verdünner zusammengerührt. Damit wurden die Blechstöße auf Ober- und Unterseite betont. Nebenbei mussten natürlich auch die gelben Markierungen an der Flügelvorderkante gespritzt bzw. gemalt werden. Nun kam die spannenste Sache. Mit einem Schleiffließ habe ich die gesamte Oberfläche bearbeitet und die silbernen mit Maskol bedeckten stellen wieder Freigelegt. Natürlich hatte ich vergessen vorher noch die Hinomarus zu spritzen, aber sowas kann man ja nachholen. Bei dieser Abreibung kann es vorkommen, dass auch mal das Plastikmaterial durchschimmert. Diese Stellen habe ich mit dem Pinsel nachgearbeitet und je nach Größe mit Silber oder der entspechenden Oberflächenfarbe (Grün bzw. Grau) versehen.

Das Bemalen der Motoren ist ja schon oft beschrieben worden und kann hier vernachlässigt werden, zumal ich auch keine weitergehende Detaillierung der Motoren vornahm. Das Anbringen der blauschwarzen Motorhauben erfolgt erst kurz vor dem abschließenden (Seiden-)Mattlack.

Wie immer bei mir folgt dann das aufbringen der Decals, dann die nachträgliche Verwitterung. Daran anschließend erfolgte ein Washing mit Wasserfarben. Ich nehme dafür eine Mischung aus Umbra (natur) und schwarz sowie Wasser mit etwas Spülmittel. Die Farben sind solche, wie man sie aus dem Tuschkasten kennt (nicht Plaka-Farben). Nun noch den Klarlack drauf und die letzten Teile wie Fahrwerk Antennen usw. dran und schon ist es fertig.

Ein schönes Modell bereichert jetzt meine Sammlung von Fliegerassen des zweiten Weltkrieges. Es hat Spaß gemacht es zu bauen, obwohl es an einigen Stellen knifflig wurde, was aber hauptsächlich an meinen Vorstellungen zur Farbgebung und kleineren Unfällen lag. Und jetzt mit Elan ans nächste Projekt....

Steffen Arndt, Schwerin/ Fotos mit Diorama Marc Toillie