Pilot: Friedrich Körner wurde am 24. Januar 1921 in Schwerte im Ruhrgebiet geboren. Wie so oft sind Angaben zu Kindheit und Jugend der Piloten eher schlecht dokumentiert, zumindest was die gängigen Quellen angeht. Am 15. November meldete sich Friedrich Körner nach seinem Abitur freiwillig zur Luftwaffe und durchlief die Ausbildungsstationen bis zur Jagdfliegerschule. Anschließend wurde der II./JG 27 in Afrika zugeteilt, wo er am 4. Juli 1941 eintraf. Seinen ersten Luftsieg erzielte er am 12. Oktober 1941 über eine P-40 Tomahawk. Am 19. März 1942 erzielte er bereits seinen 10. Erfolg, der gleichzeitig der 1000. Abschuss des JG 27 war. Der Juni 1942 war seine erfolgreichste Einsatzperiode, während derer er insgesamt 20 Luftsiege erzielte, davon 5 am 26. Juni (drei P-40 und zwei Spitfire).
Körner gehört zu den erfolgreichsten Piloten in Afrika und konnte mehrfach Doubletten erzielen. Am 4. Juli 1942, genau vier Jahre nach seinem Eintreffen in Nordafrika, startete er mit seiner Bf 109F-4trop (W.Nr.8696) "Rote 11" zu einem Abfangeinsatz gegen Bomber. Noch vor Erreichen der feindlichen Angreifer wurde er von einer Kette Hurricane IIC abgefangen. Gegen 13:30 war Friedrich Körner gezwungen, zu seinem Fallschirm zu greifen und auszusteigen. Da er sich über gegnerischem Gebiet befand wurde er gefangengenommen. Sein Bezwinger war das südafrikanische Ass Lieutenant Lawrence Waugh. Bis 1947 befand er sich dann in kanadischer Kriegsgefangenschaft. Am 6. September wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes in Anerkennung seiner Erfolge über Afrika verliehen. Er erzielte auf ca. 250 Feindflügen 36 anerkannte Luftsiege.
Nach dem Krieg musste er sich zunächst mit verschiedenen Tätigkeiten seinen Lebensunterhalt verdienen. Am 1. Januar 1956 trat er als Oberleutnant in die Bundesluftwaffe ein. Er wurde Flugzeugführer und Fluglehrer und machte eine Generalstabsausbildung an der Führungsakademie der Bundeswehr. Er diente im Stab des Fliegerführers Süd und wurde 1960 in die Planungs- und Politikabteilung des NATO-Hauptquartiers versetzt. Nach vier Jahren wurde er Hilfsreferent im Führungsstab der Luftwaffe, 1966 wurde er Referatsleiter. Nach nur einem Jahr wurde er als Planungsoffizier nach Washington und Brüssel berufen.
1969 zum Referenten für nukleare Fragen zur deutschen Vertretung bei der NATO nach Brüssel kommandiert, übernahm er 1971 als stellvertretender Kommandeur die 2. Luftwaffen-Division. 1973 wurde er stellvertretender Chef der Planungsabteilung beim NATO-Stab Allied Forces Central Europe (AFCENT) in Brunssum (NL). 1976 wurde er Chef des Stabes der Luftwaffen-Unterstützungs-Gruppe Süd, bevor er am 30. Juni 1979 in Pension ging. Bei seiner Pensionierung am 30. Juni hatte er es bis zum Generalmajor gebracht. Seinen Ruhestand verbrachte Friedrich Körner mit seiner Frau in Paris(Frankreich). Er starb am 3. September 1998.
verschiedene Quellen u.A. Wiki (en), Luftwaffe.cz, Lexikon der Wehrmacht
Dies ist nun die dritte Bf 109, die ich mit Hilfe der Afrika Limited Edition von Eduard gebaut habe. Irgendwann wird es einfach schwierig noch etwas Neues zum Bau zu schreiben, daher ist auch die fotografische Dokumentation eher knapp. Der gesamte Bau erfolgte - bis auf die Bronze Fahrwerksbeine - aus dem Kasten. Die Bf 109F/G von Eduard gehören inzwischen zu meinen Lieblingsmodellen, denn sie haben aus modellbauerischer Sicht keine Fallstricke und lassen sich einfach gut bauen.
Die Farbgebung ist auch nicht so kompliziert. Ich hatte mir die Bemalungen so aufgeteilt, dass ich für Marseilles "gelbe 14" eine Tarnschema mit tiefer Trennlinie gewählt habe und somit für Körners "rote 11" mit hoher Trennlinie etwas Abwechslung ins Spiel bringen zu können. Die Farben RLM 78/79 stammen von Gunze. Diese treffen für die meisten Luftwaffenfarben nach meiner Meinung die Farbtöne am besten.
Auffällig ist der ansteigende Verlauf der Trennlinie hinter dem Ladereinlauf. Bisher ist mir nur ein Foto des Flugzeugs bekannt (Prien Stab und I./JG 27), welches zwar das ganze Flugzeug zeigt, aber nur von links. Ich habe den Verlauf auf der anderen Seite analog ausgeführt. Besonders interessant fand ich die 4 Panzerabschüsse am Leitwerk, weshalb ich auch schon länger dieses Flugzeug im Modell darstellen wollte.
Die Decals Cartograf sind für ihren hervorragenden Druck bekannt und lassen sich auch sehr gut verarbeiten. Deshalb gab es hier auch keinerlei Überraschungen. Die Reparatur am Leitwerk habe ich als Durchschuss interpretiert und auf der anderen Seite eine analoge, aber etwas kleinere Reparaturstelle angebracht. Dann folgte die übliche Behandlung mit Wash, Mattierung, Detailbemalung und dem Anbringen der letzten Kleinteile. Auf den Fotos ist mir aufgefallen, dass der Sandabscheider das Wash nicht so gut gehalten hat, daher werde ich hier noch mal nachbessern müssen (Bemalung mit Gunze Eisen, damit es besser auffällt … auf Fotos ist kaum ein Unterschied zur Tarnfarbe zu erkennen).
Fazit: Auch wenn dieser Baubericht etwas kürzer ausfällt. Die Afrika Box ist einfach toll und die Bemalungsvarianten machen etwas her. Eduard hat ja eine ganze Reihe zusätzlicher Details im Programm und auch andere Anbieter helfen, um das Modell noch detaillierter zu machen. Persönlich habe ich inzwischen immer weniger Spaß daran Motoren oder Flügel offen darzustellen .. es verlängert die Projekte und oft wird die Linie des Flugzeugs bzw. Modells zerstört. Andererseits mag ich Dioramen mit Wartungsszenen… also wer will kann sich hier austoben, denn das Grundmodell ist sehr gut.
Steffen Arndt, Barsinghausen (Oktober 2018)