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Gerald Walter Johnson

Republic P-47D-1

Modell: Tamiya
Decals: Pyn Up! Decals
Literaturhinweis:
Stars & Bars; Olynyk

Der Pilot:

Gerald Walter Johnson wurde am 10. Juni 1919 in Owentown (Kentucky) geboren. Er beendete das College im September 1941 und absolvierte die Pilotenausbildung im U.S. Army Air Corp. Er erhielt seine "Wings" im April 1942 in Ellington Field (Texas) und wurde 2nd Lieutenant. Johnson wurde der 61st Fighter Squadron (56th Fighter Group) zugeteilt. Sein Training mit dieser Staffel brachte ihm Flugerfahrung auf P-36, P-40 und P-38. Schließlich erhielt er seine Ausbildung auf dem Einsatzmuster, der P-47 Thunderbolt.

Die Gruppe wurde nach England geschickt und in Kings Cliffe stationiert, welches ein neuer Flugplatz war und 1943 noch im Bau. Im April 1943 wurde die Gruppe daher nach Horsham St. Faith, nahe Norwich verlegt. Gerald Johnsons erster Kampfeinsatz war gleichzeitig der erste Einsatz der gesamten Gruppe. Er flog bei einem Einsatz zur freien Jagd als Flügelmann bei Colonel Hubert "Hub" Zemke.

Seinen ersten Luftkampf hatte er am 14.Mai 1943 zu bestehen. Dabei beschädigte er eine Fw 190 nordöstlich von Antwerpen. Als er auf den Gegner feuerte, sah blitzende Einschläge nahe des Cockpits der Focke Wulf. Als er sich kurz umblickte sah er zwei sich gefährlich nähernde Fw 190 und brach seinen Angriff ab, ohne zu wissen, ob er seinen Gegner abgeschossen hatte, oder nicht. Johnson beanspruchte seinen ersten Luftsieg am 26. Juni 1943, als er wiederum eine Fw 190 nördlich Dieppe abgeschossen hat. Anfang August folgten zwei Bf 109 und er wurde am 10.08.43 zum Captain befördert. Dann gab es einen geteilten Luftsieg über eine Bf 110 am 17. und eine weitere Bf 109 am Neunzehnten.

Johnson wurde das erste Ass der 56. Jagdgruppe, als er nördlich Munster eine Bf 110 und eine Me 210 abgeschossen hatte. Daraufhin wurde er zur 360th FS versetzt um seine Erfahrungen an deren Piloten weiterzugeben. Während seiner Zeit bei dieser Staffel gelang ihm am 24.01.1944 ein weiterer Luftsieg über eine Fw 190. nach seiner Rückkehr zur 56th. FG wurde er Kommandeur der 63rd Fighter Squadron und erzielte 7 weitere Luftsiege.

Am 27. März 1944 flog er seinen letzten Einsatz de Krieges. Die Mission war Begleitschutz für Bomber. Nachdem diese sich ihrer last entledigt hatten, führte Johnson seine Jäger in Bodennähe, um auf alle möglichen Ziele Jagd zu machen. Gerald fand einen Güterzug als lohnendes Ziel und griff diesen an. Beim ersten Durchgang sah er Explosionen am Zug und nach dem Hochziehen, sah er, dass auch seine Kameraden erheblichen Schaden anrichteten.

Johnson machte kehrt für eine weitere Runde. Als er sich dem Zug näherte schlug ihm jedoch Flak-Feuer entgegen, das seinen Motor sofort lahm legte. Mit nur etwa 60 Meter Flughöhe gehen schnell die Optionen aus. Johnson zog über den Zug und versuchte eine nahegelegene Baumgruppe zu erreichen. Das Flugzeug stürzte ab und Johnson kämpfte mit der Maschine, um sie einigermaßen stabil zu halten. Die schwere P-47 raste durch die die Baumspitzen und danach folgte ein gepflügter Acker, wo sie aufsetzte und schließlich auch zum Stehen kam. Gerald Johnson wurde festgenommen und blieb bis Mai 1945 in Gefangenschaft.

Nach dem Krieg kehrte er zur 56th FG zurück und wurde Kommandeur der 62nd FS. Er beschloss der Luftwaffe treu zu bleiben und setzte seine Ausbildung fort. Am 1. November 1965 wurde er zum Brigadegeneral befördert. Später kommandierte er 3 Air Divisions als Generalleutnant und Kommandeur der Achten Luftflotte während der letzten 3 Jahre des Vietnamkrieges. Johnson diente als Generalinspekteur der US Air Force als er im September 1974 in den Ruhestand ging.

Gerald Johnson werden 18 ½ Luftsiege zuerkannt, dazu ein wahrscheinlicher und 4 ½ beschädigte Gegner. Er erhielt das Distinguished Service Cross, die Distinguished Service Medal mit einem Oak Leaf Cluster (OLC), den Legion of Merit mit zwei OLC, das Distinguished Flying Cross mit 4 OLC, den Bronze Star, die Air Medal mit 4 OLCs, Air Force und Army Commendation Medals und das französische Croix De Guerre mit silbernem Stern.

Das Modell:

Dieses Modell startete mal wieder als Motivationsprojekt. Tamiyabausätze sind dafür meist recht gut geeignet, da sie so gut konstruiert sind, das dabei kaum etwas schief gehen kann (zumindest wenn man direkt aus der Schachtel baut). Vor geraumer Zeit hatte ich mir dafür einen Satz PynUp! Decals gekauft (Meteor Productions OOP) und in meinem Fundus fanden sich noch die Landeklappen von Griffon und ein paar Gurte von Eduard. Dazu kamen noch die frühen Kühlklappen von Quickboost. Mehr sollte es eigentlich auch nicht sein, da es ja um den Zugewinn an positiver Energie gehen sollte.

Der Bau des Cockpits geht sehr schnell von der Hand und auch die Bemalung ging diesmal recht zügig und ohne Probleme. Die Gurte kann man trotz geschlossener Haube noch gut sehen und nach meiner Meinung daher unverzichtbar. Da ich keinen Ärger mit den Decals haben wollte, habe ich die seitlichen Auslässe des Turboladers geschlossen - wäre aber nicht nötig gewesen, da auch geteilte Abziehbilder beilagen. Nun war der Rumpf schon fast fertig und es ging weiter mit den Flügeln. Trotz modularen Aufbaus passte hier alles perfekt und ohne jegliche Probleme. Noch etwas Farbe in die Fahrwerksschächte und schon sieht das ganze nach Flugzeug aus.

Die Landeklappen von Griffon nutzen die Plastikanlenkung aus dem Bausatz und daher ging hier auch alles mit wenig Aufwand von statten. Natürlich mussten diese noch geeinigt und grundiert werden, bevor es an den Farbauftrag ging. Gleiches gilt für die an die Haube montierten Kühlklappen von Quickboost. Dieses Bauteil ist leider etwas zu klein. Daher habe ich es zersägt und die Klappen einzeln mit etwas mehr Abstand eingeklebt. Ein kleines Ärgernis waren dann noch die Fahrwerksbeine, die je 4 Auswerfermarken haben. Ich habe diese mit Scheiben von gezogenen Gussästen aufgefüllt und dann verschliffen. Anstelle der Räder aus dem Bausatz hatte ich mir inzwischen auch noch Ersatz von Ultracast geordert, allerdings bedeutete dies etwa eine Woche zusätzlicher Wartezeit. Meiner Meinung nach sind diese Teile es jedoch wert.

Bei meiner Bausatzvorstellung der Avia B-33 von Special Hobby bin ich auf eine interessante Technik von Jakub Vilingr gestoßen, der nicht nur die kanten der einzelnen Paneele betont, sondern diese unterschiedlich einfärbt. Da dieses Modell bis dato sehr zügig und schmerzfrei zu bauen war, beschloss ich zumindest auf der Oberseite einmal diese Technik zu testen. Die Unterseite wurde einfach XF-53 Neutral Grey gespritzt. Das anschließende Washing bzw. Filtering reicht mir hier völlig als Alterung und die Unterseite sieht man ja auch nicht soo oft.

Da die Oberseite in "Oliv Drab" gehalten sein würde, entschied ich mich für Rot(braun), Grün und Zinc Cromate Yellow, was die deckende Schicht eher ins Grüne oder Braune verschieben sollte. Dazu noch etwas Preshading (was bei mir meistens nicht funktioniert). Um die Farbe nicht zu sehr zu verdünnen, habe ich Tamiyas XF-62 etwas mit Klear (aka Future) gestreckt. Achtung!, dies hat den Nachteil, das die Farbe später mit den Versiegelungsschichten wieder angelöst wird. Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden. Leider kann ich dieses nicht mit meinen Fotos transportieren, auf denen der Effekt (fast) völlig verschwindet .. nun ja, mir ist der Augenschein wichtiger als die Fotos.

In der Anleitung des Decalssatzes ist ein Farbfoto dieses Flugzeugs enthalten, an dem ich mich grundsätzlich orientiert habe. Das Flugzeug hat keine Bombenaufhängungen unter den Flügeln, einen kleinen Abwurftank (stammt aus einer P-51) und man kann einige Details wie den Rückspiegel oder das Übersprühen der weißen Farbe am Bug erkennen (das Leitwerk ist nicht sichtbar, daher habe ich dies dort nicht reproduziert).

Die Motorhaube habe ich zuerst randscharf mit 0,4mm Aizu Tape (wie Tamiya nur in schmaleren Breiten verfügbar) abgeklebt und dann dahinter mit etwas Abstand noch mal mit Tamiyaklebeband. Dann habe ich zuerst das overspray aufgenebelt und den Effekt dann ebenfalls abgeklebt und die Nase vollständig weiß gespritzt.


Dann ging es auch langsam an das Aufbringen der Decals. Die Hoheitszeichen scheinen von Tamiya "kopiert" zu sein, aber eben mit rotem Rand. Leider wurde das Vorbild nicht ganz vollständig reproduziert, es fehlen nämlich die langen Arme für die Unterflügel-Hoheitszeichen (Tamiya hat diese getrennt um das Aufbringen bei Verwendung der Bombenhalter zu erleichtern) .. nach einigem fluchen habe ich das ganze abgeklebt und die fehlenden Stücken per Luftpinsel ergänzt. Ansonsten ging hier alles ziemlich glatt. Die etlichen Wartungshinweise nahm ich aus dem Bausatz. Bei den sehr dünnen und empfindlichen Abziehbildern für die jungen Damen sollte man unbedingt die Anleitung beachten und keinen Weichmacher benutzen! Ich habe mich ausnahmsweise mal dran gehalten und auch kaum Probleme gehabt.

Tja, der Rest lief dann wie immer. Versiegeln mit Klear. Washing mit Ölfarben. Für die "Detailwashes" nehme ich jetzt immer die Produkte von Citadel .. sehr empfehlenswert! Dann montierte ich die restlichen Kleinteile, wie Fahrwerksklappen, Spiegel und Pitot-Rohr. Zum Abschluss benutze ich diesmal den Mattlack von Xtracrylix. Nachdem erste Versuche sehr mäßigen Erfolg brachten, habe ich der Flasche zwei Kugellagerkugeln und etliche Runden in meinem Ultraschallreiniger gegönnt. Nun ja, letztendlich hat es trotzdem nicht so funktioniert wie ich gehofft hatte, aber vielleicht kann ich da in Zukunft noch etwas am Verdünnungsverhältnis feilen.

Fazit: Tamiyas Thunderbolt ist wohl einer der besten Modellbausätze auf dem Markt. Wenn man also wie ich einmal in eine Blockade läuft, kann man auf diesen zurückgreifen. Auch zum Ausprobieren neuer Techniken eignet sich das recht große Modell sehr gut.

Steffen Arndt, Ettlingen (November 2009)