Raymond Hiley Harries wurde 1916 in Wales geboren. Er studierte Zahnmedizin als der Krieg ausbrach und meldete sich 1939 zur freiwilligen Reserve der RAF. Nach seiner Flugausbildung wurde er zur No.43 Squadron nach Drem in Schottland versetzt. Am 8.Juli 1941 folgte die Berufung zur 52. OTU als Ausbilder. Im Februar 1942 verschlug es ihn als Flight Commander zur No.131 Squadron, die in Llanbedr stationiert war. Schon bald danach erzielte er seinen ersten Abschuss, eine Junkers Ju 88. Er verblieb bei der Einheit bis Dezember 1942. Zu diesem Zeitpunkt wurde er kommandierender Offizier der No. 91 Squadron, welche in Hawkinge stationiert war und ab April 1943 die neuen Spitfire Mark XII erhielt.
Harries sollte mit 11 Luftsiegen der erfolgreichste Pilot auf von Rolls-Royce Griffon angetriebenen Supermarine Spitfire werden. Seine beiden ersten waren eine Rotte Focke-Wulf Fw 190 am 25 May 1943. Im Cockpit der Spitfire XII (EN625 – die im Modell dargestellte Maschine) fing er einige Fw 190 des SKG 10 ab:
„Ich führte die Blue Section bei einem Abwehreinsatz. Gerade als wir zu unserem Heimatfluplatz zurückkehrten und ich mit meinem Rottenflieger gelandet war, kam das Alarmstartsignal von der Flugleitung. Sofort starteten wir wieder und sahen die feindliche Formation im Anflug auf Folkestone. Ich sichtete eine einzelne Fw 190, die sich auf dem Heimflug über den Kanal befand. Sofort griff ich ihn von der Steuerbordseite an und brachte einen dreisekündigen Feuerstoß aus etwa 80m Entfernung an ... das Flugzeug schlug mit dem Heck zuerst auf das Wasser auf, zerbrach in zwei Teile und versank sofort.“ Harries Opfer war wahrscheinlich die Fw 190A-5 W.Nr. 2511 der 6./SKG 10, geflogen von Oberleutnant Josef Keller.
„Dann sah ich eine weitere Fw 190 zu meiner Rechten. Ich überflog diese direkt, um sie im schwindenden Licht eindeutig zu identifizieren. Das feindliche Flugzeug zog die Nase hoch und gab einen kurzen Feuerstoß ab, woraufhin ich steil auf 350m stieg, nach links rollte und wieder nach unten stieß. Ich eröffnete das Feuer auf 100m Entfernung und zog bis auf 50m heran. Der 4-Sekunden Feuerstoß saß und ich sah Treffer und Flammen überall am Flugzeug. Allmählich verlor die brennende und stark qualmende Focke-Wulf an Höhe. Sie quälte sich noch eine kurze Strecke über das Wasser und sank dann. Ich umflog die Stelle noch ein paar mal und machte Aufnahmen von den aufschwimmenden Wrackteilen und dem Ölfleck mit der Schießkamera.“
Im Juni verlegte die Staffel nach Westhampnett, um mit der No. 41 Squadron einen Spitfire Mk XII Fighter Wing zu bilden. Der Juni brachte ihm den ersten Balken zum Distinguished Flying Cross, das er im August 1942 erhalten hatte. Am 18. Juli 1943 schoss Harries in der MB831 drei Bf 109 ab. Somit wurde er der erste Pilot der 5 Abschüsse mit einer Spitfire mit Griffon-Motor erzielen konnte. Die Erfolge sammelten sich schnell und Raymond Harries wurde im August 1943 Wing Leader. Der folgende Monat brachte ihm einen weiteren Balken zum DFC. Am 22. September beanspruchte er wieder eine Fw 190 als sicheren und eine weitere als wahrscheinlichen Abschuss. Im September war der Westhampnett Wing mit 27 Luftsiegen der erfolgreichste der gesamten Royal Air Force. Am 20. Oktober schoss Harries nahe Rouen zwei Bf 190G ab, seine letzten Luftsiege auf Spitfire XII. Im November wurde Raymond Harries der Distinguished Service Order verliehen.
Ende 1943 schloss sich Harries Bill Crawford-Compton an, um in den Vereinigten Staaten Luftkampftaktik zu unterrichten. Bei seiner Rückkehr im Frühling 1944 wurde er Wing Leader des 135. Wing der 2nd TAF (Tactical Air Force) die über Frankreich im Einsatz war. Im Juli konnte er mit einer Spitfire Mk.IX noch einen Luftsieg über eine Fw 190 erzielen und im Dezember meldete er eine Me 262 als beschädigt. Im Januar erhielt er die Typenschulung auf Hawker Tempest in Predannack, da der Wing auf diese umgerüstet werden sollte, aber schon kurz darauf ging es zur 84. Group als Wing Commander Training, wo er bis Kriegsende verblieb.
Nach dem Krieg wurde ihm der Balken zum DSO verliehen, wie auch das Croix de Guerre von Frankreich und Belgien. Er blieb in der Royal Air Force und wurde im November 1949 Commanding Officer der 92. Squadron. Am 14. Mai 1950 verlor er in schlechtem Wetter über der Bucht von Liverpool die Orientierung und starb beim Versuch aus seiner Meteor abzuspringen. Die Gloster Meteor zerschellte nahe Sheffield (Yorkshire). Die Trauerfeierlichkeiten fanden auf dem RAF Stützpunkt Linton-on-Ouse am 18. Mai 1950 statt. Raymond Hiley Harries erzielte 15 Luftsiege über feindliche Flugzeuge und war an 3 weiteren beteiligt. Außerdem meldete er 2 wahrscheinliche Abschüsse und 5 beschädigte Gegner. Harries wird auch die Zerstörung einer V-1 bescheinigt.
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Raymond_Harries unter Zuhilfenahme der dort genannten Quellen
Der neue Airfixbausatz der Spitfire Mk.XII ist, wie viele neue Bausätze des Internetzeitalters, bereits lang und breit zerrissen und breitgetreten worden. Oft nehmen entsprechende Diskussionen einen unsachlichen und themenfremden Verlauf an, wenn die Seiten mit Argumenten (echten oder vermeintlichen) nicht mehr weiterkommen. Mein Eindruck anhand der Besprechung des Bausatzes von Utz und jener auf Aeroscale war positiv und da ich endlich mal wieder ein Modell fertig bauen wollte, nahm ich mir vor die Spit direkt aus dem Kasten und ohne Zubehörteile zu bauen. Das hat wegen meiner Ungeschicklichkeit nicht ganz geklappt, aber immerhin war das Modell, nach ein paar Wochen fertig.
Los geht es wie immer mit dem Cockpit, wie gesagt alles OOB (Out Of the Box) und da ich keine Gurte verkleben wollte, musste eben der Airfixpilot seinen Platz einnehmen. Ich wollte ihn nach verkleben des Rumpfes platzieren, was aber aufgrund der Anatomie des guten Mannes recht schwierig war. Der Oberkörper von einem Arnold Schwarzenegger sitzt hier auf dem Unterkörper eines Danny DeVito … mir wäre ein Durchschnittstyp lieber gewesen. Die Arme habe ich nur mit mühe und Not ins Cockpit hineingewurschtelt und dass die Kanzel dann noch drüber gepasst hat ist schon fast ein Wunder.
Dies war aber so ziemlich der einzige Punkt, an dem ich den Probleme hatte. Ansonsten passte alles sehr gut und die Detaillierung finde ich angemessen und ausreichend. Die versenkten Strukturlinien sind etwas zu stark ausgeprägt, aber das ist alles noch auf sehr gutem Niveau. Auch der weitere Zusammenbau bereitete keine Probleme und nach mehreren Abenden Bauzeit, war das Modell fertig für die Farbe.
Diese habe ich anhand des Color Reference Charts der IPMS Stockholm ausgewählt, entsprechend meines Vorrates an Farben von Tamiya, Gunze und Lifecolor. Der Farbauftrag erfolgte wie immer mit der Pistole und da ich eher Grobmotoriker bin, habe ich mir den Bemalplan von Airfix auf die ungefähre Größe hochkopiert, die Kopien zugeschnitten und als Schablonen verwendet... das funktioniert ganz gut und mit den modernen „Fax-Gefrierkombinationen“ für den heimischen PC ist das auch fix erledigt. Da die Gunze Farben und Klear sich nicht immer sehr gut vertragen, ließ ich den Bausatz erst mal ein paar Tage trocknen, nur um ganz sicher zu gehen.
Danach folgte dann meine übliche Vorhegensweise mit Klear-Decals-Klear, unter Verwendung von Klear als Decalmedium („Weichmacher“) um die Abziehbilder randlos und ohne gefürchtetes Silvering aufzubringen. Jeder hat da so seine Methode und für mich funktioniert diese ganz gut. Altern wollte ich das Modell nur wenig, aber ich mach akzentuierte Strukturlinien und deshalb erhielt mein Modell ein Washing mit Wasserfarben Umbra Natur und schwarz. Das Ergebnis ist sicher etwas kontrastreich, aber ich wollte das so.
Nun noch zum typischen Problem, dass bei jedem meiner Modelle irgendwann auftaucht. Diesmal beim Aufbohren der Kanonen. Ich wollte die Mündungen durch Kanülen verbessern, aber ich habe das Gegenteil erreicht und diese Bauteile versaut. Eines war dabei auch schon am Modell verbaut und musste mühsam und unter Beschädigung des Modells und des Anstrichs entfernt werden. Zum Glück gibt es heutzutage eine reichliche Auswahl und bei ebay fand ich auch schnell die passenden Ersatzteile von Master zu einem annehmbaren Preis. Insgesamt also kein großes Problem, aber der typisch „doh“-Moment.
Fazit: Für mich war dieses Modell der perfekte Motivationsbausatz. Insgesamt gute Passgenauigkeit, nicht überkompliziert und das Ergebnis sieht gut aus.
Steffen Arndt, Barsinghausen (Juli 2011)