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Samuel Eugene Hammer

Curtiss P-40 N-1 "Burma Banshee"

Modell: Hasegawa
Decals: Eagle Strike

Auf die Idee dieses Modell zu bauen, kam ich durch den Erwerb des preisgeminderten Decalsatzes bei einem Onlinehändler. Die „Totenkopf Warhawks“ fand ich schon immer ganz interessant, aber da mir kein“Ass“ bekannt war, schied die 80. Fighter Group zunächst mal aus meinem engeren Bauvorhabenkreis aus. Nun ja dies änderte sich mit besagtem Abziehbildsatz.

Historisches „Gene“ Hammer war das einzige Ass der 80. Fighter Group (Jagdgruppe), und erreichte diesen Status gerade so mit fünf Abschüssen. Er wurde Anfang 1944 zur 90. Fighter Squadron (Jagdfliegerstaffel) nach Assam als Auffrischung versetzt. Seine erste Begegnung mit dem japanischen Gegner fand am 27. März 1944 statt. Als Flügelmann in einem Schwarm, der zum Schutz der Flugplätze in der Gegend aufgestiegen war, gelang es ihm (wie auch jedem seiner 3 Kameraden) in einem 20minütigen Luftkampf zwei gegnerische Flugzeuge abzuschießen. Hammers Opfer waren zwei Bomber des Typs Ki-49 Donryu (alliierter Codename Helen). Die beiden Abschüsse sind auf dem im Modell nachgebildeten Flugzeug angebracht, aber sehr wahrscheinlich nutzte er nicht dieses Flugzeug für seinen Erfolg.

Nahezu 9 Monate später, als die Gruppe bereits auf P-47 umgerüstet hatte, gelangen Samuel E. Hammer die 3 Luftsiege, die ihn zum Ass machten. Im letzten Luftkampf der 90. Jagdfliegerstaffel im zweiten Weltkrieg waren diesmal Ki-44 Jagdflugzeuge die Gegner.

Einige Worte zur Einheit. Die 80. Pursuit Group (Interceptor) wurde am 13. Januar 1942 aufgestellt und im Februar 1942 in den aktiven Status versetzt. Die Umbenennung in 80. Fighter Group erfolgte im Mai 1942. Die Einheit kehrte im Oktober 1945 in die USA zurück und wurde am 3. November 1945 inaktiviert. Während des zweiten Weltkrieges war die Jagdgruppe die erste Einheit der USAAF die in Burma nach dem Rückzug 1942 stationiert war. Währen ihrer zweijährigen Einsatz-Zeit kämpfte die Gruppe, die sich selbst „Burma Banshees“ nannte, für die Aufrechterhaltung und den Schutz der Nachschublinien nach China und der Luftunterstützung beim Zurückdrängen der Japaner aus Nordburma.

Die Gruppe bestand aus der 88., 89., und 90. Jagdstaffel und war wie bereits erwähnt zunächst mit Curtiss P-40 und später mit Republic P-47 ausgerüstet. Die 80. FG erhielt eine Destinguished Unit Citation für das Abfangen einer japanischen Angriffsformation am 27.03.1944, die die Zerstörung der Raffinerie in Assam zum Ziel hatte. Teil dieses Einsatzes war der oben beschriebene Luftkampf. Doch auch eine große Anzahl von taktischen Einsätzen wurden durch die 80. FG absolviert. Bei Ende des Krieges hatte die Einheit mehr als 200 Brücken zerstört und eine größere Anzahl der entsendeten japanischen Reparaturteams getötet. Im Luftkampf und am Boden zerstörte die Gruppe 80 feindliche Flugzeuge.

Zum Modell Die P-40N-1 ist eine Übergangsversion von der P-40 M im wesentliche sollte die N eine leichtere Version werden, damit der schwächer Allison-Motor dem Flugzeug entsprechende Leistungen erlaubte. Teil dieser Erleichterungsmaßnahmen was das entfernen zweier MGs (die aber auf Wunsch der Piloten bald wieder eingebaut wurden) und die Verwendung kleinerer, leichterer Räder. Die N-1 war aber im wesentlichen eine P-40M, weshalb auch dieser Bausatz von Hasegawa den Beginn meines Projektes bildete. Dazu besorgte ich mir von Ultracast aus Kanada Auspuffstutzen, einen Pilotensitz mit Gurten und die kleineren Räder. In Deutschland führt z.B. Aero Spezial diese Sätze, aber leider waren meine benötigten Teile nicht vorrätig.

Wie ich erst kürzlich erfahren habe, waren die P-40 N-1 noch mit den Rädern der P-40M ausgerüstet. Leider fehlt mir das nötige Augenmaß, um dies von den im Internet gefundenen Bildern dieser Maschine eindeutig ableiten zu können. Ich nehme einfach mal an meine Variante ist in diesem Bereich nicht ganz richtig. Die mögliche Bewaffnungsvariante (4 oder 6 MG ) ist äußerlich nicht oder kaum zu unterscheiden, daher habe ich alles so belassen, wie es im Bausatz kommt.

Der Hasegawakit ist nicht gerade mein Lieblingsmodell aus Fernost. Die extrem modulare Aufteilung des Rumpfes und mein Unvermögen die durch gutes Ausrichten sehr feinen Nähte loszuwerden, beherbergen ein ziemlich hohes Frustpotential. Zuerst habe ich alle Teile einer Rumpfhälfte miteinander verklebt und penibelst ausgerichtet. Dadurch entsteht hinter dem Cockpit ein ziemlich breiter Spalt, der sich aber ganz gut verschließen lässt.

Dann wurden die Innereien des Kühlers miteinander ver- und dann eingeklebt. Nebenbei wurden die Cockpitteile bemalt und schließlich auch in den Rumpf eingebaut. Der Pilotenarbeitsplatz gehört nicht zu den von mir herbeigesehnten Baustufen, aber es hat diesmal alles ganz gut geklappt. Den Sitz habe ich einfach durch das Teil von Ultracast ersetzt, wobei die Löcher im Modell nicht ganz mit den Streben korrespondieren. Mit etwas Flüssigspachtel war die Sache aber schnell erledigt.

Und schon konnte der Rumpf geschlossen werden. Nach Austrocknen desselben ging es dann ans Spachteln und Schleifen. Ich habe alle möglichen Sachen ausprobiert: Sqn. White Putty, Mr. Surfacer 500 und auch Light Curing Putty von Tamiya .. jedes Mal wenn ich mit dem polieren fertig war, war der haarfeine Spalt wieder da. Auch mit dem von einigen sehr geschätzten Sekundenkleber kam kein besseres Ergebnis raus. Ich benutze das Zeug eher ungern, da es für die Verklebung von Haut entwickelt wurde, was bei mir auch immer ganz prima klappt, im Gegensatz zur Verbindung von Bauteilen mit dem Modell. Schlussendlich habe ich die Naht mit der Säge (modelling saw von TriTool/Hasegawa) verbreitert und einen gezogenen Gußast satt eingeklebt, den ich nach dem Durchtrocknen verschliffen habe .. ging ganz gut.

Am Flügel wartet noch mal Ähnliches. Einige der Teile lassen sich mit Geduld und Vorsicht optimal ausrichten .. die MGs an der Flügelvorderkante passen aber nicht .. da war dann wieder Spachteln und Schleifen angesagt, was wegen der MG-Austrittsöffnungen recht schwierig ist.

Der Rest war recht schnell komplettiert und es konnte an die Farbgebung gehen. Dazu stand mir der Decalsatz und zwei Fotos aus dem Internet zur Verfügung. Leider konnte ich das Leitwerk auf diesen nicht erkennen, weshalb ich die reparierten Lackarbeiten nicht darstellte. Grundfarben waren Olive Drab II von Gunze und Neutral Grey von Tamiya. Eine Schicht Klarlack (Klear) und es war Zeit für die Decals.

Los ging es mit dem Totenkopf, was mit etwas Weichmacher auch gut geklappt hat. Leider hatte das gute Stück sehr wenig Ähnlichkeit mit den Foto, so dass ich mich Schritt für Schritt diesem annäherte. Nun bin ich bei weitem kein Künstler und das Ergebnis hält wohl nicht vielem Stand, aber ich bin damit zufrieden und dass ist ja die Hauptsache. Außerdem ist es dem Original sehr viel ähnlicher. Anschließend noch die restlichen Abziehbilder drauf und fertig.

Wie üblich folgt eine weitere Lage Klear zur Versiegelung. Dann eine leichte Alterung, da die Maschinen anscheinend für die Aufnahmen gereinigt wurden, was insbesondere für den Auspuffbereich gilt. Abschließend brachte ich noch ein Schicht Mattlack von Gunze auf. Danach mussten nur noch die Klarteile für die diversen Positionsleuchten usw. angebracht werden. Ich habe sie mit Gators Glue verklebt. Eine Antenne war auf den Fotos auch zu erkennen. Diese wurde mittels unsichtbarem Nähgarn dargestellt.

Fazit: für mich ist Hasegawas P-40 immer wieder eine Herausforderung. Mit Sicherheit kein schlechtes Modell und gerade im Cockpit toll detailliert, birgt der Bausatz auch einige Stolpersteine. Trotzdem bin ich mit dem fertigen Modell sehr zufrieden.

Das Diorama, Figuren und Fahrzeuge sowie die Bilder davon stammen von Marc Toillié, der seine Dioramen-Produkte auch online anbietet.

Steffen Arndt, Ettlingen (Juli 2009)