Walther Dahl wurde am 27. März 1916 in Lug (Pfalz) bei Bergzabern als Sohn eines Lehrers, der 1918 im 1. Weltkrieg gefallen war, geboren. Er begann seinen Militärdienst 1935 zunächst als Infanterist beim Infanterie-Regiment 119 in Stuttgart und wechselte 1938 vom Heer in die Luftwaffe. Nach Beendigung seiner Flugausbildung wurde er 1939 zunächst Fluglehrer und konnte erst im Mai 1941eine Versetzung zu einem Einsatzverband erreichen. Mit dem Geschwaderstab JG 3 nahm er an der Operation Barbarossa, dem Einmarsch in die Sowjetunion teil. Seinen ersten Luftsieg erzielte er am 22. Juni 1941. Er wurde dann als Adjutant zur II./JG 3 versetzt und konnte bis Oktober bereits 17 Luftsiege erzielen.
Im Dezember 1941 wurde er zur 4. /JG 3 als Staffelführer versetzt und verlegte mit dieser Staffel nach Sizilien. Von hier aus wurden hauptsächlich Einsätze über Malta geflogen, bei denen er zwei Luftsiege erzielen konnte. Im April 1942 wurde er zum Stab des Generals der Jagdflieger versetzt, wo er auf seine Aufgabe als Geschwaderadjutant beim JG 3 vorbereitet wurde. Diesen Posten nahm er im August1942 ein. Am 26. Oktober 1942 gelang ihm der Abschuss von 4 Il-2 Sturmowik, was seine Abschussbilanz auf 37 brachte. Rasch konnte er die Zahl seiner Erfolge weiter erhöhen und er erhielt im Dezember 1942 das Deutsche Kreuz in Gold für 42 Luftsiege.
Am 20. Juli 1943 wurde er zum Gruppenkommandeur der III./JG 3 ernannt, welche in Münster in der Reichsverteidigung stationiert war. Er führte die Gruppe gegen den schweren Angriff auf Regensburg und Schweinfurt am 17. August, als diese von der 222 Sq. abgefangen wurde und 5 Bf 109G abgeschossen wurden. Er selbst musste mit seiner Bf 109G-6 wegen einer Motorstörung eine Bauchlandung machen. Am 6. September gelang ihm der Abschuss von vier viermotorigen Bombern und am 23. Februar 1944 nochmal zwei und eine P-38.
Am 11. März 1944 erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für 67 Luftsiege verliehen. Ende Mai wurde er zum Kommandeur des JG z.b.V. Die Einheit diente der Zusammenfassung der Reisverteidigungskräfte und Ausbildung in der neuesten Luftkampftaktik. Im Juni wurde er infolge der erfolgreichen Erprobung der Sturmstaffel und deren Intergration in die IV./JG 3 zum Kommodore des JG 300 ernannt. Seit Stab war in Ansbach zusammen mit der IV./JG 3 stationiert und mit dieser absolvierte er den erfolgreichen Einsatz der Sturmgruppe über Oschersleben am 7. Juli. Daraufhin sollte auch die II./JG 300 zu einer Sturmgruppe umgebildet werden. Am 13. September hat Walter Dahl einen Bomber durch rammen zum Absturz gebracht. Zum Thema "Ramm-Dahl" und "Rammjäger" verweise ich auf Neil Page‘s Originalartikel (s.u.) sowie die Ausführungen in Prien et. al. "Chronik der IV./JG 3", da das diesen Rahmen sprengen würde.
Trotz des gelegentlich erfolgreichen Einsatzes der Reichsverteidigungsverbände konnte dem Strom der Bomber der USAAF kein Einhalt geboten werden. Selbst Dahl wird angesichts der Lage desillusioniert und wird schließlich sogar von Göring während eines Besuchs in Jüterbog abgelöst, als er den Einsatz einer seiner Gruppen bei schlechtestem Wetter verweigert. Dem angedrohten Kriegsgerichtsverfahren entgeht er und wird im Januar 1945 sogar Inspekteur der Tagjagd. Scheinbar flog er weiter Einsätze obwohl unklar ist, mit welcher Einheit. Im Februar 1945 erhält Walter Dahl schließlich das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für 92 Luftsiege. Bis zum 1. März 1945 erzielt er nach eigenen Angaben 8 weitere Luftsiege, so dass er die 100er Marke erreicht hatte.
Kurz einige Anmerkungen zur folgenden Kritik von Neil Page. Der Bestätigungsprozess dauerte zu dieser Zeit etwa 6 Monate, so dass hoher Wahrscheinlichkeit keiner der gemeldeten Abschüsse des Jahres 1945 offizielle Bestätigung erlangte. Die erstellten Listen und abschließenden Bilanzen der Piloten bis Kriegsende sind aus verschiedenen Meldungen und Weiterleitungen (die Einreichung erfolgte über mehrere Ebenen) sowie aus anderen Quellen zusammengestellt und daher immer mit einem gewissen Fehler behaftet. Ohnehin ist selbst ein Anteil der gemeldeten und bestätigten Abschüsse als "Overclaiming", also Falschmeldung, zu betrachten. Die deutschen Stellen waren zwar sehr penibel, aber nicht immer konnten Luft- und Bodenzeugen, oder das Wrack gefunden werden (z.B. bei Einsatz über Feindgebiet). In solchen Fällen gab es aber häufig eine entsprechende Befürwortung durch Kommandeur, Kommodore und noch höherer Stellen. Soweit zum normalen Prozedere.
In den Letzten zwei Kriegsmonaten will Walter Dahl nun 28 Luftsiege erzielt haben. In dieser Zeit hat er auch die Umschulung auf Me 262 bei der III./EJG 2. Er beschreibt zwei Abschüsse von P-47 am 27. März und will seinen letzten und 128. Luftsieg am 26. April erzielt haben (Dahl, Rammjäger), eine nicht identifizierte P-51. Dazwischen liegen nun 25 unerklärte Luftsiege für welche sich keine Nachweise finden lassen. Eventuell wird ja die Reihe "Jagdfliegerverbände der Luftwaffe” einen gewissen Aufschluss über diese Zahlen geben, wenn sie einmal bis zum Kriegsende abgeschlossen ist.
Dahl geriet Ende des Zweiten Weltkrieges in Kriegsgefangenschaft.
Bei der Bundestagswahl 1961 kandidierte Dahl erfolglos für die rechtsextreme Deutsche Reichspartei (DRP), deren Mitglied er war. Ebenfalls 1961 erschien das Buch Rammjäger. Das letzte Aufgebot, nach "Originalunterlagen" bearbeitet von Dahls Frau Regina, die Reporterin der National-Zeitung war. Im Mai 1961 gründete Dahl den Reichsverband der Soldaten (RdS), der im Gegensatz zu anderen Soldatenbünden zur "Nationalen Opposition" gehören sollte. Später trat Dahl wiederholt als Gastredner bei Veranstaltungen der rechtsextremen Deutschen Volksunion (DVU) auf.
Walter Dahl starb am 25. November 1985 in Heidelberg.
(Der Abschnitt zum Piloten beruht im Wesentlichen auf den Ausführungen von Neil Page in seinem Blog zu Walter Dahl. Ergänzt um Auszüge aus dem deutsche Wiki: Walter Dahl, dem englischen Wiki : Walter Dahl und dem Eintrag auf Petr Kachas Seite "Luftwaffe.cz" zu Walter Dahl)
Den Bau begann ich mit dem Flügel um das Cockpit erst mal zu vermeiden. Der Zusammenbau ist einfach und unmissverständlich, auch wenn die Gießrahmen etliche nicht zu verwendende Teile enthalten. Auch hier haben die Landeklappen wieder Sinkstellen, wie bisher bei allen Bausätzen der Bf 109G-6. Wiederum habe ich diese glattgeschliffen und seitenverkehrt angebaut, so dass die heruntergeschliffen Seite nach unten kommt. Leider war ich dabei etwas ungenau, so dass man es deutlich auf den Fotos sehen kann.
Nun kam der Rumpf an die Reihe. Hier mussten einige Paneele für eine korrekte Bf 190G-5 verspachtelt werden. Auch auf der Innenseite mussten die Lüftungsklappen verschwinden, was schnell mit einer halbrunden Skalpellklinge erledigt war. Nun musste das Cockpit zusammengebaut werden. Hier gibt es keine Überraschungen und alles geht gut von der Hand... so langsam gewöhne ich mich an das Modell. Es ist immerhin schon das dritte dieses Jahr.
Auch der allgemeine Zusammenbau geht danach sehr zügig vonstatten. Kabine drauf und maskiert, dann geht’s schon an die Bemalung. Die von mir gewählte Tarnung ist recht simpel RLM 76 über alles und das Vorbild ist auf den Fotos scheinbar fabrikneu. Das weiße Leitwerk wurde separat bemalt. Einzig der schwarze Bereich entlang des Rumpfes musste abgeklebt und schwarz lackiert werden. Hierfür kam das neue flexible Abklebeband von Tamiya zum Einsatz und hat gut an den Kurven funktioniert. Abschließend eine Schickt Klear und schon war das Modell fertig für die Decals.
Auch hier gibt es kaum Stolpersteine. Die zweiteilige Swastika hat mit etwas herumprobieren auch gut funktioniert. Etwas zeitintensiv waren die Wartungshinweise, denn hier wollte ich alle aufbringen… wie gesagt fabrikneu. Anschließend versiegelte eine Schicht Klear alles noch einmal.
Nach gründlicher Trocknungszeit habe ich nicht mein normales Wash mit Umbra und schwarzen Wasserfarben aufgebracht weil mir dies zu dunkel erschien. Stattdessen habe ich das das Ammo of Mig panel line wash Storm Grey verwendet, damit die Struktur des Flugzeugs sichtbar sein würde. Dies ist natürlich nicht vorbildgetreu, gefällt mir aber besser.
Da unsere jährliche Ausstellung schnell näher rückte, verzichtete ich zunächst auf ein Öffnen der Kabine und nahm das gute Stück in diesem Zustand mit. Also noch Mattlack drauf, demaskieren und Antenne dran.
Nach der Ausstellung habe ich die Kabine dann geöffnet, den Kopfpanzer, das Revi und die Kanzelstreben ergänzt sowie natürlich das Halteseilätzteil. Außen kamen die Balancegewichte für die Querruder, die FuG25 Antenne dran und leichte Abgasspuren auflackiert. Zum Schluss habe ich auch den Abwurftank ergänzt. Diesen habe ich hellblau lackiert, da er auf den Fotos dunkler als die Lackierung wirkt (Fotos siehe Blog Neil Page), auf Markierungen habe ich verzichtet.
Fazit: Wie gesagt ich gewöhne mich langsam an den Bausatz, so dass es schon fast langweilig ist und als Nächstes erst mal etwas Anderes auf dem Bastelspeiseplan steht. Trotzdem war es wieder ein Vergnügen den Eduardbausatz aus dem Kasten zu bauen. Wenn die Landeklappen nicht wären, gäbe es nichts zu meckern.
Steffen Arndt, Barsinghausen (September 2016)