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Frederick J. Christensen

Republic P-47 D

Frederick J. Christensen wurde am 17. Oktober 1921 in Watertown (Massachusetts) geboren. Er besuchte die Boston University und das Massachusetts Institute of Technologie, bevor er sich freiwillig zum US Army Air Corps meldete. Nach Absolvierung des Flugtrainings im Dezember 1942 wurde er zur 62. Squadron der 56. Fighter Group versetzt und befand sich ab Herbst 1943 in Europa.

Als ersten Abschuss beanspruchte er im November 1943 eine Messerschmitt Bf-110 über Papenburg. Da die 56 FG regelmäßig Einsätze flog, wuchs auch sein Abschusskonto beständig: eine Bf-109 am 1. Dezember, eine Fw-190 im Januar, noch eine im Februar und der fünfte Luftsieg, welcher ihn nach amerikanischen Maßstäben zum As machte, war eine Bf-109 am 11.Februar. Bis Mitte April wurden ihm 14,5 Luftsiege zugesprochen.

Am 7. Juli 1944 führte Capt. (Hauptmann) Fred Christensen die Thunderbolts der 62. Staffel auf einer Begleitmission. Während des überflugs über den Fluplatz Gardelegen beobachtete er einige Aktivitäten und flog tiefer, um diese näher zu betrachten. 35 Flugzeuge standen dort disloziert. Er flog mit seiner Einheit eine Kehre, um einen Bodenangriff durchzuführen. Genau in diesem Moment erschienen etwa ein Duzend Ju-52 zur Landung. Die großen langsamen Flugzeuge waren ein verlockendes Ziel für die Jagdflieger, obwohl dieser Geschwindigkeitsüberschuss auch einige Probleme beim Zielanflug bereiten konnte.

Er näherte sich der Formation von oben und selektierte das vorletzte Flugzeug für seinen Angriff. Er sah Treffer in der linken Seite und als er am waidwunden Flugzeug vorbeigerast war, sah sein Flügelmann dessen Explosion. Sofort nahm er sich das nächste Ziel vor, feuerte auf kurze Distanz und setzte es in Brand. Eine dritte Ju drehte nach links ab. Diese erwischte er mit einer mit Vorhalt geschossenen Garbe. Fred sah ihre rechte Fläche brennen und wie der Pilot versuchte die Maschine notzulanden, jedoch gelang dies nicht und die Maschine stüzte auf ein Feld.

Plötzlich bei seinem 4. Angriff setzte der Motor aus. Fred hatte einen Tank leergeflogen. Nach dem Umschalten auf einen anderen Tank und dem Anspringen des Motor, fand sich eine weitere Ju-52 im Fadenkreuz. Nur 30 Meter über dem Boden erzielte er einige Treffen die den Piloten zum Ausweichen zwangen. Das Transportflugzeug senkte den Bug scharf, zu scharf, denn der Pilot konnte die Nase nicht mehr hochziehen, so dass das Flugzeug abstürzte. Christensen gelangte jetzt hinter eine weitere Ju, manövrierte nah hinter diese und durchsiebte den Rumpf mit seinen 8 MG. Auch dieses Flugzeug stüzte beim Versuch der Landung ab.

Bevor es zu ende war erwischte er noch 2 weitere. Insgesamt 6 an einem Tag. Eine Leistung die nur von wenigen US Assen erreicht wurde. Dies waren auch seine letzten Abschüssen des Krieges, die sein Konto auf 21,5 bestätigte Abschüsse erhöhten.

Nach dem Krieg diente Frederick in der Massachusetts Air National Guard und der US Air Force Reserve. Er ging 1970 als Colonel (Oberst) in Ruhestand. Zu seinen Auszeichnungen gehören en Silver Star, das Distiguished Flying Cross mit 6 Oak Leaf Clusters und die Air Medal mit 2 Oak Leaf Clusters.

Das Modell:
Über den Sinn oder Unsinn von Neuauflagen bereits in guter Qualität vorhandener Modelle habe ich mich schon bei den Artikeln zur Razorback-Variante des Tamiya Bausatzes und der Me-262 ausgelassen. Die Wahrheit, Schöheit oder auch der Sinn liegt eben im Auge des Betrachters. Fakt ist: auch die späte Variante der P-47 ist ein Top-Bausatz, an dem es kaum etwas auszusetzen gibt. Einige Anmerkungen seien jedoch gestattet.

Wer die Landeklappen ausgefahren darstellen will, sollte den Absatz der zum Rumpf hin vorhanden ist mit Plastikmaterial ausgleichen. Die gesamte Landklappe ist ebenmäßig. Eine Merkmal, auf das ich auch erst kürzlich durch einen Beitrag im Hyperscale Forum aufmerksam wurde. Bei mir ist es, wie es ist, da es ja durch die angrenzende, rot bemalte Fläche und den Rumfschatten auch fast nicht zu bemerken ist. Weiterhin finde ich es etwas seltsam, dass das Rumpfoberteil, welches den Buckel ersetzt, 2-teilig ist. Die Tamiya-Ingenieure werden sich schon 'was dabei gedacht haben...
Ansonsten ist alles gut detailliert (insbesondere das Cockpit) und passt ausgezeichnet.

Zur Bemalung:Ich habe mir irgendwann mal den Decal Satz von Skydecals zugelegt. Besonders gefallen mir die Maschinen in Naturmetall mit den mehr oder weniger bekleideten Damen. Da ich hauptsächlich Asse baue, habe ich mich für die Variante von Fred Christensen "Rozzie Geth"/ "Miss Fire" entschieden. Eine kleine Internetrecherche (u.a. auch mit Hyperscales Hilfe) brachte zu Tage, dass der Font bei Sky Decals falsch ist, also musste auch der Cutting Edge Satz beschafft werden. Weiterhin fehlen allen bisher erhältlichen Decalsätzen die Abschussmarkierungen für die rechte Seite, wo der extrem stolze Crewchief neben einem schwarzen Feld mit Pilotennamen auch für jeden Abschuss ein schwarzes Balkenkreuz angebracht hat. (Ein besonderer Dank gebührt Stephen Mudgett für diese Informationen). Bei mir werden diese Balkenkreuze bis zum erscheinen von brauchbaren Abzeibildern erst mal fehlen. (Inzwischen erhältlich bei Lifelike Decals)



Hätte ich an diesem Punkt gewußt was auf mich zu kommt, wäre das Projekt Christensen gestorben. Ein Ärger löste den nächsten ab und ich war mehrere Male drauf und dran, das ganze Ding an die Wand zu schmeißen.



Ich habe bei diesem Projekt erstmals das Alclad II System benutzt, weil man davon sehr ansprechende Ergebnisse zu sehen bekommt. Also erst mal die graue Grundierung drauf, trocknen lassen, dann kleine Unebenheiten usw. ausmerzen. Soweit alles i.O. Dann das Schwarz glänzend (bildet an den Gravuren Hügel, also extrem dünn spritzen!). 24 h trocknen lassen. Nun erstmals Aluminium. Sieht toll aus und fühlt sich schnell trocken an. Aber Vorsicht!!!! Am besten erst mal ein paar Wochen oder Monate oder was weis ich trocknen lassen!!! Ich hab's nämlich geschafft mehrmals -jeweils nach etwa 1 Tag Trockenzeit- Fingerabdrücke reinzudrücken und dass obwohl ich einen Griff zur Handhabung dran hatte. Ich vermute es lag am nicht ganz durchgetrockneten Schwarz, oder das Alu hat diesen Vorlack wieder durchweicht. Ich hatte jetzt jedenfalls von "All crapp" schon ziemlich die Nase voll. Endlich hatte ich die Farbe halbwegs gleichmäßig ohne Fingerabdrücke drauf und auch "ziemlich durchgetrocknet"(??) und dachte, dass jetzt wohl die Nassschiebebilder drauf könnten.

Also zunächst mal die Unterflügel und Unterrumpf "Invasionsstreifen" aus dem Bausatz (passen und sind mit etwas Daco Rot auch gut in die Gravuren einzulassen). Dann habe ich die restlichen Markierungen aus den beiden Decalsätzen gemischt. Die Dame von Sky gefiel mir besser (+ 2. Pilotenmarkierung für die rechte Seite), dafür die Schriftzüge, Kennbuchstaben, Abschussmarkierungen, und Leitwerksnummern von Cutting Edge. Hoheitszeichen und Kleinkram aus dem Bausatz. Alles natürlich schön mit Weichmacher in die Gravuren gezwungen (Daco Orange und Grün je nach Dicke der Decals). Bomben Aufhängungen dran und weiß bemalt (Sieht man auf den Fotos der Maschine) Alles Drauf! Washing mit Wasserfarben fertig?

Denkste, der ganze Rumpf ist mit feinsten Rissen überzogen. Woher die stammen ist mir unklar, nicht durchgetrockneter Lack, Weichmacher, ... ? das ganze muss jetzt natürlich erst mal repariert werden. Dafür nehme ich aber Model Master.. Ganz nebenbei hat sich auch noch die Leitwerksnummer links verabschiedet.... "Schnauze voll von Häschen Hüpf!" ....

Wieder mal viel zu fluchen gehabt, was aber in keinem Fall dem Bausatz anzulasten ist, sondern nur mir, allenfalls noch der unvollständigen Anleitung von Alclad II (die Trocknungszeiten sind mir immer noch schleierhaft). Das nächste mal gehts auch direkt auf Plaste.

Trotzdem Happy Modelling! Wenn nicht laufend was schief ginge, hätte man ja auch gar nichts mehr zu schreiben.

Steffen Arndt