Hans-Ekkehard Bob wurde am 24. Januar 1917 in Freiburg im Breisgau als Sohn des Lederfabrikanten Karl Bob und dessen Frau Luise geboren. Seine Kindheit verbrachte er als einziger Sohn mit vier Schwestern in Staufen im Breisgau. Bereits als Gymnasiast begann er mit dem Segelflug und legte im Jahre 1936 in Freiburg im Breisgau mit Erfolg die Abiturprüfung ab. Anschließend trat er als Offiziersanwärter in die Luftwaffe ein und wurde dort ab 1937 zum Piloten ausgebildet. 1938 wurde Bob zum Leutnant befördert und in das Jagdgeschwader 334 versetzt. Noch vor dem Kriegsbeginn 1939 wurde Bob zur neu aufgestellten 3./Jagdgeschwader 21 versetzt, welche am 6. Juni 1940 in 9./Jagdgeschwader 54 umbenannt wurde. Die Staffel war mit der Messerschmitt Bf 109 ausgerüstet, einem Flugzeug mit dem Bob über die Jahre sehr vertraut werden sollte und welches er in fast allen Versionen (außer der K ) flog.
Während des Frankreichfeldzugs gelang Bob am 10. Mai 1940 sein erster Luftsieg, als er eine Gloster Gladiator über Tongeren in Belgien bezwang. Im August wurde er zum Oberleutnant befördert und am 10. Oktober 1940 übernahm er für kurze Zeit die 7./JG54 als Staffelkapitän, bevor er zu seiner 9. Staffel in derselben Position zurückkehrte. Während der so genannten "Luftschlacht um England" war die 9./JG 54 als Jabo-Staffel eingesetzt und vorrangig mit der Schiffsbekämpfung befasst. Bis November 1940 konnte Hans-Ekkehard Bob 19 Luftsiege erzielen und wurde dafür am 7. März 1941 von Hermann Göring mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Am 21. März 1941 überstand Bob eine Bruchlandung im Hafenbecken von Cherbourg unbeschadet, als sein Bücker Bü 131 einen Motorschaden erlitt. Nach dem Einsatz am Kanal ging es mit der Staffel auf den Balkan, wo Bob seinen 20. und 21. Luftsieg errang. Für die Auffrischung und Umrüstung auf Bf 109F verlegte die Einheit auf Plätze in Ostpreußen und nahm so gleichzeitig die Ausgangsposition für die kommende Operation Barbarossa, den Angriff auf die Sowjetunion ein.
Seinen ersten Abschuss in sowjetischem Luftraum erzielte Bob am 23. Juni 1941. Der Luftkampf blieb jedoch nicht ohne Folgen, denn dem Erfolg über eine Tupolew SB standen Treffer in seiner Bf 109F-2 gegenüber, die ihm zur Notlandung in feindlichem Gebiet zwangen. Zum Glück konnte er sich der Gefangennahme entziehen und gelangte zwei Tage später wieder zu seiner Einheit zurück. Zwischen dem 13. Juli und dem 30 Oktober war er drei weitere Male gezwungen, hinter den Linien notzulanden und sich zur eigenen Truppe durchzuschlagen, was ihm jedes Mal gelang.
Am 29. September 1942 erzielte Bob seinen 50. Luftsieg. Noch im selben Jahr wurde er zum Hauptmann befördert. Die Einsätze an der Ostfront endeten für Hans Ekkehard Bob und die III./JG 54 im Februar 1943. Eigentlich war vorgesehen, dass die Gruppe mit einer Gruppe des JG 26 die Einsatzorte tauschte, jedoch wurde dieser Befehl später negiert. Dennoch verblieb die II. JG 54 in der Reichsverteidigung und unterstützte das JG 1 im Nordwesten Deutschlands. Am 17. April 1943 brachte Bob seinen 57. Gegner zum Absturz. Diesmal rammte er die Boeing B-17 mit seiner Messerschmitt Bf 109G-6 und konnte das Flugzeug mit dem Fallschirm unverletzt verlassen. Am 1. August des Jahres wurde die Beförderung zum Major wirksam und Hans Ekkehard Bob übernahm die Führung der IV./JG 54 als Gruppenkommandeur. An der Ostfront konnte er zwei weitere Luftsiege erzielen.
Im Mai 1944 war Bob zurück in der Reichsverteidigung und übernahm die zweite Gruppe des Jagdgeschwaders 3. Im August wurde er zum Erprobungskommando 262 versetzt und auf dem neuen Flugzeug eingewiesen. Seine umfangreichen Erfahrungen führten Anfang 1945 zur Versetzung in den Stab von General der Flieger Kammhuber. Bob war für die Zuteilung der neu gebauten Me 262 zu den Fronteinheiten verantwortlich. Später kommandierte er die I. und die II. /EJG 2 und war mit der Umschulung früherer Bomberpiloten auf Me 262 betraut. Schließlich fand er auch Verwendung im JV 44 von General Galland. In den letzten Kriegstagen sollte er für die Verlängerung der Startbahn in Innsbruck sorgen, so dass hier Einsätze mit der Me 262 geflogen werden konnten. Am 8. Mai 1945, dem Tag der bedingungslosen Kapitulation, befand sich Hans Ekkehard Bob in Kappl bei Salzburg. Von hier aus schlug er sich zu Fuß in das fast 800 Kilometer entfernte Celle durch. Bob beendete den Krieg im Range eines Majors nach rund 700 Einsätzen und erzielte dabei 60 Luftsiege.
Nach Kriegsende schlug sich Hans-Ekkehard Bob zunächst als Spediteur von Kleintransporten durch. Nach der Währungsreform im Jahre 1948 führte er einige Transporte für eine Bohrmaschinen-Firma durch. Aufgrund dieses Kontaktes stieg Bob selbst in die Produktion von Bohrmaschinen ein und gründete im Jahre 1956 ein eigenes Unternehmen, die Bomag Bohrmaschinen und Geräte GmbH. & Co. KG in Celle. Aufgrund der Auftragslage erfolgten weltweite Einsätze. Anfang der 1990er Jahre verkaufte er sein Unternehmen und setzte sich geschäftlich zur Ruhe.
Die Fliegerei nahm Hans-Ekkehard Bob als Privatpilot wieder auf und war in den 1950er Jahren einer der Mitbegründer der Flugsportvereinigung Celle. Auch im Alter von über 90 Jahren war er selbst am Steuerknüppel anzutreffen. Am 12. August 2013 verstarb Hans-Ekkehard Bob in seiner Heimatstadt Freiburg im Breisgau
(Kombination des deutschen und englischen Wiki )
Bausatz: Begonnen habe ich den ICM-Kit wahrscheinlich irgendwann 2007, genau weiß ich es nicht mehr, aber die ersten Bilder stammen aus der Zeit. Die Ursprüngliche Idee war der Bau von Werner Mölders Bf 109F-1, die prima zur Figur von Ultracast passt, die nach einem Bild von Mölders aus der Zeit modelliert ist. Zunächst war es recht schwierig, Markierungen für den Vogel zu finden, aber nach etwas suchen konnte ich den Abziehbildbogen 48002 "Hornchurch vs. Luftwaffe" von "Southern Expo Decal" erwerben. Die Anführungszeichen, weil es sich um einen Spezialbogen zu der britischen Ausstellung handelte. Ein Zoom Satz von Eduard und Masken aus gleichem Hause runden den Bau ab.
Bau: Die Montage verlief nach dem klassischen Schema. Zuerst Cockpit und Flächen, dann beides verbinden und es kann eigentlich schon mit der Lackierung losgehen. Der Motor gefiel mir damals recht gut, so dass der ursprüngliche Plan die offene Darstellung der linken Motorhaube umfasste. Das Modell wurde dann lackiert und für die Decals vorbereitet (Klear). Der Anstrich erfolgte in RLM02/71, was für eine Bf 109F-1/2 schon ein wenig besonders ist. Nachdem ich die ersten Decals angebracht hatte, merkte ich bald, dass da irgendwas nicht stimmen konnten. Die taktischen Markierungen waren deutlich zu groß. Mangels Alternativen und wegen des Aufwandes zum entfernen der Abziehbilder landete das Model im allseits bekannten "Regal der Schande" aka "shelf of shame"… für eine sehr lange Zeit.
Nach den beiden zu Anfang des Jahres fertiggestellten Fw 190A von Eduard kamen gleich mehrere Bf 109E/G von Eduard, sowie die Ki 61 und die Spitfire Mk.I von Tamiya auf den Basteltisch. Aber irgendwie ging es nicht so recht vorwärts - ich sag nur: Cockpits -, so dass mich die fast fertige Bf109F-2 erneut reizte. Mit der Eduard Royal Class der Bf 109F hatte Eduard einen Bausatz der Superlative auf den Markt gebracht. Fast alle Bemalungsvarianten sprachen mich an und die Mölders-Maschine war auch dabei. Inzwischen wollte ich natürlich auch das Cockpit auf den frühen Ausrüstungszustand anpassen (z.B. Bf 109E-Sitz), so dass ich dafür den Eduard-Bausatz verwenden werde.
Also konnte ich eine andere Bemalungsvariante aus der Royal Class für diesen ICM Kit verwenden. Eine wintergetarnte Bf 109 hatte ich noch nicht im Regal, so dass die Entscheidung zugunsten des Vorbilds von Hans Ekkehard Bob fiel. Also versuchte ich mein Motivationsloch mit diesem Restaurationsprojekt zu füllen. Zunächst kam die Flasche "Paint Remover" von Revell zum Einsatz und die Tarnung samt Decals musste größtenteils weichen. Hier fiel mir wieder auf, warum ich den ICM Kit nicht so besonders mag. Der gesamte untere Rumpf ab der Tragfläche ist viel zu kastig ausgefallen (wie bei "Bernd, dem Brot"). Ich habe die Kanten mit Feilen und Schleifstäben bearbeitet, so dass der Effekt etwas besser wurde, allerdings ist der Bereich jetzt leicht asymmetrisch.
Ein Bild der Maschine fand sich in Ace Profiles 1 "Hans Ekkehard Bob". Dieses zeigt das Flugzeug allerdings mit stark abgenutztem Winteranstrich. Dies wollte ich so nicht und habe einen nur leicht abgenutzten Anstrich angestrebt. Sehr gut ist das Bild bezüglich der Position der Embleme. Hier ist die Eduardanleitung bezüglich Gruppenemblem und Welle falsch. Doch zuvor musste ich mich um die Motorhaube kümmern. Im Laufe der Jahre hatte ich das ICM-Teil verloren und bereits ein passendes Teil von Hasegawa aus meiner Ersatzteilkiste gefischt. Die offene Darstellung fand ich heutzutage nicht mehr erstrebenswert und habe das Teil daher eingepasst und verklebt. Bis auf einen kleinen Spalt unter dem Ladereinlauf bzw. der analogen Stelle auf der gegenüberliegenden Seite. Passte diese Haube recht gut, musste jedoch ein wenig eingeschliffen werden.
Weiter ging es mit dem Anstrich. Zunächst habe ich die gelben Flächen lackiert und nach dem Trocknen abgeklebt. Dann wurde die Unterseite in RLM76 lackiert und der Rumpf in RLM 71 für den durchscheinenden Effekt unter dem temporären Winteranstrich. Wegen der bereits erwähnten sparsamen Abnutzung beließ ich es bei einer Farbe statt eines Tarnanstrichs. Ich musste ja nun öfter auf das Bild des Vorbilds schauen und je öfter ich dies tat umso unsicherer wurde ich wegen des Radausschnitts (rund oder halbrund mit zwei Ecken). Der Bausatz zeigt die frühe eckige Form, später habe ich mich jedoch für Rund entschieden und die Ecken gefüllt. Nicht ganz professionell, aber der Eindruck passt.
Da es sich hier ohnehin um ein Gebrauchtprojekt handelte, habe ich ein wenig mit den Alterungsmethorden experimentiert. Mit dem Chipping Fluid von Vallejo komme ich nachwievor nicht zurecht. Es sieht einfach nicht gut aus. Den linken Flügel habe ich mittels Tupftechnik mit einem Rest Schaumstoffverpackungsmaterial (z.B. aus einer Brassin Box) gealtert. Auf der anderen Seite habe ich die Farbe herunterpoliert und mittels weicher Messing-Drahtbürste einige Kratzer erzeugt. Die letztgenannte Variante gefällt mir am besten. Am Rumpfband habe ich nur leicht überlackiert, so dass die Tarnfarbe durchscheint. Die Abziehbilder aus der Royal Class funktionieren einwandfrei auch auf dem ICM-Modell. Die Balkenkreuze kommen von einem alten Aeromaster Bogen und sind auf der Flügelunterseite nicht ganz korrekt … aber gut genug.
Nach etwas mehr Alterung ging es dann ans Finish. Der Antennenmast ging ebenfalls verloren und wurde durch ein Eduard Teil ersetzt. Auch die Räder von Eduard gefallen mir besser und wurden statt der Bausatzteile montiert. Den kleinen "Antennenmast" am Leitwerk wieder aufzubauen war nicht ganz einfach, da das Leitwerk sehr dünn ist. Ich habe dafür ein stück Kupferdraht flachgefeilt und geformt und danach mit Sekundenkleber angeklebt und angepasst. Ich kann nur hoffen, dass dies dauerhaft hält.
Ein weiteres interessantes Detail ist der mehrfarbige Propellerspinner. Die Maskierung und Lackierung waren recht aufwendig, sind aber ohne größere Unfälle über die Bühne gegangen. Nun noch der Masseausgleich für die Querruder und das Pitot aus zwei Stahlröhrchen von Albion Alloys und das Modell ist fertig.
Fazit: Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Tests mit der Alterung liefen ganz gut und das Modell ist durch die gelb-weiße Erscheinung sehr auffällig in meiner Vitrine. Sicher kann man Vieles besser machen, aber für mich ist es gut, endlich wieder etwas fertig bekommen zu haben.
Steffen Arndt, Barsinghausen (Mai 2019)