Vorbild: Emil Schäfer wurde am 17. Dezember 1891 in Krefeld geboren. Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Krefeld verbrachte er seinen Wehrdienst zunächst beim 10. Jäger-Regiment. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, befand sich Schäfer in Paris, konnte aber doch noch nach Deutschland zurückkehren und kam schließlich zum 7. Reserve-Jäger-Regiment.
Im September 1914 bekam er das Eiserne Kreuz II. Klasse und wurde zum Vizefeldwebel befördert, bevor er durch eine ernsthafte Verwundung bedingt sechs Monate ins Hospital musste. Im Mai 1915 nahm er seinen Dienst erneut auf und wurde Berufssoldat. Er bat um Versetzung zur noch jungen Fliegertruppe, erwarb er seine Fluglizenz und wurde am 30. Juli 1916 zur 8. Staffel der KG 2 an die Ostfront versetzt. Diese Einheit wurde im Januar 1917 an die Westfront verlegt. Dort konnte Schäfer, nun bei der Kasta 11 (KG 3) fliegend, seinen ersten Abschuss erzielen.
Am 21. Februar 1917 kam er dann zu Manfred von Richthofens Jasta 11. Schnell konnte er aber seine Bilanz auf 23 Abschüsse erhöhen und erhielt daher am 26. April das Kommando über die Jasta 28. An diesem Tag erhielt er auch den Pour le Mérite und das Ritterkreuz des Hohenzollern Hausordens mit Schwertern. Schäfer wurde auch mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem bayerischen Militärverdienstorden IV. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet.
Nachdem er seinen 30. Luftsieg errungen hatte, fiel er am 5. Juni 1917 im Luftkampf. Um 16:05 Uhr wurde seine Albatros D.III während eines Gefechts gegen FE2d Jäger der No.20 Squadron des Royal Flying Corps vermutlich durch die Piloten Lieutenant Harold Satchell und Lieutenant Thomas Lewis über der belgischen Stadt Ypern in Brand geschossen. Seine Maschine explodierte und verlor daraufhin die Tragflächen. Augenzeugen berichteten, dass von der oberen rechten Tragfläche nur das Leitwerk gefunden wurde. Die linke Tragfläche wurde in der Nähe von Zandvoort südöstlich von Ypern gefunden.
In der Nacht fand man auch die Leiche Emil Schäfers und brachte sie zunächst nach Lille. Eine Obduktion ergab, dass nahezu jeder Knochen in seinem Körper gebrochen war, sein Schädel war zerschmettert und sein Herz zerrissen. Es wurden jedoch keine Schussverletzungen festgestellt. Schäfer starb durch den Aufprall beim Absturz seiner Maschine. Sein Leichnam wurde in die Heimat nach Krefeld überführt und dort auf dem Hauptfriedhof bestattet. Das Grab existiert dort noch heute.
Quelle: Wikipedia: Emil Schäfer vermutlich ist die grundlegende Quelle dieser Biografie der Eintrag zu Paul Emil Schäfer in Jasta Pilots von Norman Franks. Von dieser wurden einige Korrekturen übernommen (z.B. Kasta 11).
Modell: Wie so oft hatte ich einfach mal wieder Lust auf etwas Anderes. Also landeten alle Wk2 Flugzeuge wieder in ihren Schachteln und es sollte mal wieder ein Drahtverhau werden. Eigentlich hatte ich mir die Albatros D.V von Revell (Eduard) in der Streifenbemalung von Fritz Rumey vorgenommen. Der Bau ging auch zügig voran, leider passen aber die Decals von FCM nicht zu den bekannten Fotos … also nahm auch dieser Bausatz erst mal Platz in der "im Bau"-Vitrine.
Da das aber baulich ganz gut geklappt hat, zog ich einen anderen Eduard-Bausatz aus dem Regal und es war diese D.II … mit den "Ohrenkühlern" hat die Kiste auch was besonderes. Abziehbilder hatte ich schon vor einiger Zeit aus dem Kagero Heft über die Jasta 11 (sic!) zur Seite gelegt. Zusätzlich hatte mir noch den Detailsatz von Black Dog für die Albatros D.I/D.II zugelegt
Lost geht’s wie immer im Cockpit. Hier habe ich größtenteils mit den Bausatzteilen agiert. Lediglich den Sitz des Resinsatzes fand ich schöner. Die Bemalung in Schwarz/dunkelbraun habe ich von einem Foto eines erhaltenen Originals, das Stephen Lawson in einem Review auf Aeroscale veröffentlicht hat. Ich fand den Kontrast sehr nett. Ansonsten ist hier alles Standard ohne viel "Schisslaweng".
Die Trockenzeiten habe ich für den Motor, das Leitwerk und die Flächen genutzt. Oben wurden die Querruder abgetrennt und auch die Schlitze in den Flügel gesägt, die beim Eduard-Bausatz fehlen. Die Bemalung habe ich anhand eines Artikels des kürzlich verstorbenen Dan-san Abbott ausgeführt. Dieser hat in aller Ausführlichkeit die Bemalung der Albatros D.II nach Herstellern und Werknummernblöcken beschrieben. Einschließlich Zeichnungen und einer Beschreibung der Maschine von Emil Schäfer. Die Farbtöne sind per Augenmaß nach den Profilen im Windsock Datafile 100 Albatros D.I/D.II gemischt worden.
Nun konnte der Rumpf zusammengeklebt und nach der Trocknung verschliffen werden. An ein zwei Punkten habe ich etwas mit Mr. Surfacer 500 nachgeholfen. Das Höhenleitwerk habe ich auch um die Steuerfläche erleichtert und gleich angeklebt (bereits bemalt). Das Resinteil von Black Dog passt leider nicht sehr doll. Den Bug habe ich dann RLM 02 von Gunze gespritzt, welches vielleicht etwas zu warm für den Farbton aus dem Ersten Weltkrieg ist, diesem aber für meinen Geschmack nahe genug kommt.
Nun kommt der erste Spaß. Ich wollte unbedingt mal die Holz-Decals von HGW ausprobieren. Also habe ich mir einen Bogen mit "Holzplatten", also Rechtecken gekauft und hier getestet. Für den meisten Teil funktioniert dies ganz gut. Allerdings sind die Abziehbilder recht steif und spröde, was sich über den Kühlluftöffnungen am Bug und mehrdimensional gekrümmten Flächen bemerkbar macht. Das Ergebnis sieht aber sehr schön aus.
Leider habe ich den folgenden Schritt nicht sehr gut hin bekommen. Die Albatros D.II waren oft mit Schellack versiegelt, der mit der Zeit recht stark nachdunkelt, aber die Holzstruktur weiterhin sichtbar lässt. Eigentlich wollte ich diesen Effekt mittels des Flesh Washes von Citadel /Games Workshop darstellen. Leider konnte ich keine gleichmäßige Schicht erzielen, weshalb ich auf die Spritzpistole zurückgriff und das Wash etwas dicker als beabsichtigt auftrug. Der Farbton gefällt mir ganz gut, allerdings hätte ich mir ein etwas besseres Durchscheinen gewünscht.
Nun ist es, wie es ist und von einem halben Meter Entfernung sieht's gut aus. Also ging es weiter im Text. Die Untere Tragfläche habe ich an den Stellen wo die Verspannung ansetzt durchgebohrt. Die obere Tragfläche nur angebohrt. Hier wurden die Drähte durch "unsichtbares Nähgarn" (rauchfarben) simuliert. Die untere Tragfläche habe ich dann an das Modell geklebt und weitere Details, wie die Kühler aus dem Detailsatz, angebracht.
Die nächsten Schritte sind kurz beschrieben kosten aber ne Menge Nerven. Stiele einkleben, dann obere Tragfläche drauf, alles ausrichten, so dass es in jeder Richtung korrekt sitzt bzw. fluchtet. Nach durchtrocknen wurden die Drähte durch die Löcher gezogen, gespannt (aber nicht zu fest) und mit Sekundenkleber verklebt.
Aufgrund irgendeinen dussligen Malheurs hat sich die obere Tragfläche dann etwas gesenkt (sicher mein Fehler, aber keine Ahnung warum). Da ich mal gehört hatte, dass man die Drähte mit Hitze wieder spannen kann, musste ich dies also versuchen … mit erwartetem Ausgang. Ein Kabel hat's bei minimaler Berührung sofort zerschmolzen und beim Abtrennen der Reste hab ich noch ein Kabel erwischt .. alles Sch.... Ich habe die Spannversuche dann eingestellt und die beschädigten Drähte mehr schlecht als recht repariert .. nun ist es nicht optimal, aber wie oben schon mal geschrieben: ab 50cm Entfernung kaum noch wahrzunehmen.
Nun mussten noch die Durchbruchstellen am Unterflügel kaschiert, der Rumpf fertig beplankt und mit PE-Details versehen und das Fahrwerk ergänzt werden. Eigentlich wollte ich noch die Gummibänder der Federung darstellen, aber mit hat's zu diesem Zeitpunkt schon gereicht und "fertig werden" war mir wichtiger als die letzten Details herauszukitzeln. Zwei dinge mussten es dann doch noch sein. Ein Foto im Windsock Datafile zeigt eine Leitung, die vom Ausgleichsbehälter über dem Motor auf den Flügel führt. Diese habe ich mit Draht dargestellt. Und auch ein Rückspiegel war zu erkennen, welchen ich mit einer Lochzange Plastic Sheet und Spiegelfolie (Hasegawa) darstellte.
Achso, im Decalbogen des Kagero Hefts fehlen die weißen Kreise für die Höhenflosse. Diese habe ich zunächst mittels der 72er Decals dargestellt, was aber zu klein war. Daher musste ich noch mal in einen Kreisschneider investieren und die Dinger mit der Spritzpistole auflackieren (allerdings ohne schwarzen Rand). Das Modell habe ich abschließend mit Mattlack versiegelt.
Fazit: Trotz einiger Missgeschicke und etwas schlaffer Verspannung bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Das Eduardmodell ist gut gemacht und leicht zu bauen.
Mir bekannte publizierte Bilder des Vorbilds:
Steffen Arndt, Barsinghausen (August 2012)