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Mikojan-Gurewitsch MiG-15bis

Nikolai Wassiljewitsch Sutjagin 17. IAP - Korea Krieg 1951-52

Modell: Trumpeter
Maßstab: 1/48
Decals: H-Models

Pilot: Nikolai Wassiljewitsch Sutjagin wurde am 5. Mai 1923 in der Nähe von Nishnii Nowgorod (damals Gorki) geboren. Seine Eltern waren Schauspieler. Als Nikolai 11 war, zog die Familie in die Stadt. Hier wurde er 1939 Mitglied des Komsomol hatte er die Gelegenheit in ein DOSAAF-Programm zur Flugausbildung zu kommen. Diese absolvierte er auf Polikarpow U-2. Im März 1941 wurde er zur Roten Armee eingezogen und zu den Fliegerstreitkräften versetzt.

Die Jagdfliegerschule schloss er 1942 ab und wurde zur mit I-16 ausgerüsteten 5. IAP (Jagdfliegerregiment) in den Fernen Osten versetzt. Er verblieb hier für den Rest des Krieges. 1944 wurde die Einheit mit Jak-7 und später Jak-9 ausgerüstet. und konnte nur nach der sowjetischen Kriegserklärung an das Kaiserreich Japan ein wenig Kampferfahrung sammeln. Nach dem Krieg erhielt er eine Fortgeschrittenenschulung, wurde er auf die P-63 Kingcobra umgeschult und wurde Ausbilder auf P-63UTI Schulflugzeugen.

Im April 1947 wurde Nikolai Sutjagin zur 17. IAP (Teil der 190. IAD - Jagdfliegerdivision) in den Fernöstlichen Militärdistrikt versetzt. 1950 erfolgte eine Umgruppierung und die 17. IAP wurde der neuen 303. IAD zurgeordnet, welcher auch das 523. IAP und das 18. Gardejagdfliegerregiment unterstanden. Die Division wurde mit dem neuen Strahljagdflugzeug MiG-15 ausgerüstet. Sutjagin absolvierte 54 Flüge, bevor die Division auf eine geheim Tour befohlen und dem 64. Jagdfliegercorps Mukden (Manschurei) unterstellt wurde. Die Regimenter wurden entlang der chinesisch-koreanischen Grenze auf den Flugplätzen Myaogao und Antung stationiert, um den rasch vorrückenden UN-Kräften entgegenzustehen.

Sutjagins Kampfeinsatz begann am 14. April 1951 mit seinem ersten Feindflug. Fünf Tage später beanspruchte er seinen ersten Abschuss und weitere 3 bis Ende Juni. Zwischen bis Ende Juli kamen 6 hinzu, im August und September je eine Meteor. Bis Ende des Jahres konnte er 8 weitere Feindflugzeuge bezwingen und schließlich im Januar 1952 noch mal 3. Als er Korea im Februar verließ hatte er auf 149 Feindeinsätzen und 66 Luftkämpfen 21 persönliche Luftsiege und 2 Abschussbeteiligungen beansprucht.

Ich möchte mich hier nicht in Detaildiskussionen ergehen. Sicher war im Koreakrieg wie auch in vorangegangenen Kriegen ein gewisses Maß an Fehlern in diesen Abschussmeldungen enthalten. Einige Gegner werden es angeschlagen bis nach Hause geschafft haben, andere wurden vielleicht gar nicht getroffen und konnten sich durch Manöver entziehen.

Wie dem auch sei: Nikolai Wassiljewitsch Sutjagin gilt als der erfolgreichste sowjetische Jagdpilot im Koreakrieg. Er wurde mit dem Goldenen Stern „Held der Sowjetunion“ ausgezeichnet und war auch darüber hinaus hochdekoriert. Nach seiner Rückkehr in die Sowjetunion absolvierte er die Luftakademie (1956) gefolgt von der Generalstabsakademie (1964), einhergehend mit entsprechenden Beförderungen. 1970 unterstand ihm die Fliegerschule in Charkow als Generalmajor der Luftstreitkräfte.

Sutjagin absolvierte 1970-71 eine weitere Auslandsmission als Leiter der Flugausbildung bei den Luftstreitkräften der Volksrepublik Vietnam und lehrte Luftkampftaktik, die MiG-17 und MiG-21PF fliegend. Wegen sich verschlechternder Gesundheit wurde er zur Westgruppe der Streitkräfte in die DDR versetzt, um sich zu erholen. Aufgrund seiner jetzt eingeschränkten Sehfähigkeit musste ihm auch der Flugstatus entzogen werden.

Nikolai Sutjagin ging im Mai 1978 mit 55 in den Ruhestand und verlebte den Ruhestand mit seiner Familie in Kiew, wo er am 12. November 1986 verstarb. Während seiner Laufbahn flog Sutjagin 20 Flugzeugtypen und absolvierte mehr als 3300 Flugstunden.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Nikolay_Sutyagin und Stalins Falcons (Tomas Polak mit Christopher Shores, Grub Street 1999)

Der Bausatz von Trumpeter gehört zu den eher frühen Produkten der chinesischen Firma. Trotzdem gilt er als recht formgetreu und dem Vorbild besser entsprechend als das Tamiya Modell, welches hauptsächlich im Leitwerksbereich Probleme aufweist. In der Schachtel sieht das Trumpeter-Produkt auch recht gut aus, wenn auch die Gravur etwas verwaschen und breit ist und der Bausatz aus der „Mad-Riveter“ Phase stammt.

Bau: Den Tamiya Bausatz hatte ich bereits einmal angefangen und mit dem Ciro Models Korrekturheck versehen. Das Modell wird dadurch leider extrem hecklastig, wofür ich keine gute Lösung gefunden habe. Da ich aber unbedingt mal eine MiG-15 in meiner Vitrine stehen haben wollte griff ich zum Trumpeterkit.

Dieser ließ sich dann nicht so schön bauen, wie angenommen und erforderte auch mehrfache Unterbrechungen, damit der Hobel nicht an der Wand landete. Im Cockpit habe ich den Eduard Zoom Satz und einen Sitz von NeOmega verbaut. Hier ist natürlich ein wenig Anpassungsarbeit vonnöten gewesen, aber nichts wirklich Dramatisches. Das Modell sollte geschlossen dargestellt werden, daher konnte ich den ganzen Triebwerkszusammenbau auf wenige Teile reduzieren. Auch die Bremsklappen sollten geschlossen sein. Nachdem nun das Heck zusammengebaut war, kam das große Spachteln, Schleifen und Nachgravieren. Eigentlich kein Problem, aber gerade letzteres macht mir keinen Spaß.

Dann ging es vorne weiter. Hier passte irgendwie nichts zusammen, was durch den stark modularen Aufbau begünstigt wurde. Alle Elektronikabteil, Einlaufkonus und Waffenabteil wurden soweit wie möglich mit Bleischrot und anschließend die Resthohlräume mit der Ballastknete von Uschi von der Rosten gefüllt. Danach wurde der Bug des Modells mit Feile und Schleifstäben in Form gebracht … wie gesagt die Passgenauigkeit in diesem Bereich ist mangelhaft. Dabei hat es leider auch den Kameraknubbel entschärft, so dass dieser mit Magic Sculp wieder aufgebaut werden musste, Dabei habe ich dann auch versucht den Lufteinlauf etwas glatter zu gestalten. Die Waffenwanne habe ich dann mit Sekundenkleber stuck für Stück eingeklebt, so dass hier der Spachtelaufwand minimiert werden konnte.

Auch am Flügel passten die Teile nicht wirklich optimal. Die Klappen sollten geschlossen dargestellt werden, was der Bausatz wiederum nicht wirklich vorsieht. Das Loch für den Landescheinwerfer und das Frühe einkleben des Klarteils gefiel mir nicht. Daher habe ich das Loch mit Magic Sculp aufgefüllt und eine Vertiefung eingedrückt. Nach der silbernen Lackierung (ganz am Schluss), wurde das Scheinwerferglas dann mittels Bondic dargestellt.

Nun wurden Bug und Heck des Flugzeugs vereint. Natürlich passte auch hier nicht alles optimal, aber die Probleme konnten auf die Unterseite beschränkt werden, so dass oben ein halbwegs brauchbarer Übergang entstand. Da ich zwischendurch einige Unterbrechungen hatte, konnte ich noch einige Zubehörteile kaufen: Räder von Royal Resin sowie Kanonenrohre, Pitot und Antennensockel von Master. Gerade letzteres ist sehr zu empfehlen und verbessert den Gesamteindruck enorm.



Die Lackierung erfolgte mit dekantiertem Tamiya TS 30 und AKAN Rot. Nach einer Versiegelung mit wurden die Decals von H-Model für das Flugzeug von Nikolai Sutjagin aufgebracht. Anschließend wurde erneut mit Klear versiegelt und ein unregelmäßiges Wash in umbra natur und schwarz aufgebracht (Wasserfarben mit ein wenig Spülmittel zum Brechen der Oberflächenspannung). Danach kam schon ein Mattes finish, denn ich wollte bei diesem Projekt wenigstens noch mal was neues Ausprobieren: die Verwendung von Pitt Artists Pens zum Altern bzw. in diesem Fall zum Absetzen einiger Paneele.

Die Stifte wurden mir von Jean-Luc empfohlen und auf einer Ausstellung hat er auch mal seine Vorgehensweise demonstriert. Ich habe daraufhin einen Satz mit verschiedenen grauen Schattierungen (6 Stifte mit je 3 warmen und kalten Grautönen) und einen mit bräunlichen Tönen gekauft. Für dieses Projekt kamen nur die grauen Stifte, dafür aber alle zum Einsatz … wie gesagt es diente zum Test des Effekts und zur Übung. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, auch wenn ich einige der Flächen weniger opak hätte ausführen sollen. Trotzdem, der Metallglanz scheint durch und da ich ohnehin kein Freund der hochglanzpolierten Einsatzmaschinen bin, passt der Effekt aus meiner Sicht.

Nun kamen noch die Kleinteile dran. Für die Masterteile mussten entsprechende Löcher gebohrt werden. Die Messingteile wurden vorher in mit einem Produkt von UvdR geschwärzt oder besser brüniert, denn die schwarze Oxidationsschicht löst sich leider sehr leicht. Die Teile wurden dann verklebt und werten das Modell deutlich auf! Die Räder wurden Gummi und grün bemalt und angebaut, genauso wie die Fahrwerksklappen, die wiederum nicht so recht passen wollten. Der Antennenmast unterscheidet sich deutlich vom Vorbild. Ich habe ihn gekürzt und nach Fotos angeklebt. Das kurze Verbindungsstück zum Antennendraht (UvdR Verspannungsgarn Normal)wurde mittels gezogenen Gussastes simuliert, das sich dieser Teil der Antenne nicht in die Länge ziehen soll.

Fazit: Insgesamt bin ich mit dem fertigen Modell zufrieden, allerdings war der Weg dahin sehr steinig. Eigentlich möchte noch mehr MiG-15 in meiner Sammlung haben, aber ich hoffe, das Eduard über kurz oder lang dem feinen 1/72 Bausatz auch ein entsprechendes 1/48er Modell folgen lässt.

Steffen Arndt, Barsinghausen (August 2015)