Hier konnte ich auch mal ein Modell fertig stellen, dessen Bau sich auch über 2 Jahre hinzog. Wie es immer so ist, entstehen ja die guten Ideen meist auf Ausstellungen, da man hier die Zeit hat, sich in Ruhe zu unterhalten und neue Produkte sieht. Geschehen so auf der Go Modeling 2011 in Wien. Zusammen mit Kurt Lehmann war ich bei den Freunden des IPMS Österreich anlässlich der Airliner-Sonderausstellung zu Gast.
Beim Anschauen der Ätzteilesets der Firma Extratech fiel mir das Set für die CL-604 in die Hand. Dieses bot die Möglichkeit, die Eingangstreppe in offener Stellung zu bauen. Wie man weiß, stammen ja die CRJ´s von der CL-600 Familie ab, das heißt im Bereich der Nase sind sie weitestgehend gleich. Daher kam mir die Idee, bei meinem gerade im Bau befindlichen CRJ-900 dieses Set zu verwenden.
Daher wurde der eigentlich schon fertige Rumpf an einer Gravur durchgesägt und mittels eines Fräsers die Frontsektion ausgehüllt. Hier war besondere Vorsicht nötig, um nicht zu viel Material zu entfernen und die Oberfläche zu beschädigen. Die Türöffnung entstand, in dem ich das Ätzteile als Schablone nutzte, welche an der richtigen Stelle auf dem Rumpf temporär befestigt wurde. Dann bohrte ich mittels eines Bohrers die vier Ecken an und säge anschließend die Öffnung aus. Nachdem ich mittels Passproben der Ätzteile für die Inneneinrichtung die nötige Menge an Resin entfernt hatte, konnte das Innenleben installiert werden.
Aufgrund meiner damaligen täglichen Arbeit am Original als Loadmaster in Berlin-Tegel wurde das Ganze entsprechend gestaltet und bemalt. Nachdem der Rumpf wieder zusammen gesetzt war, ruhte das ganze Projekt über einen halb Jahre bedingt durch meinen Umzug. Nun habe ich mich des Thema wieder angenommen und das Modell dann fertig gestellt.
Zur Lackierung habe ich für das SAS-Grau und das SAS-Rot die passenden Farbtöne von Xtracolor verwendet, für das Blau kam Revell 54 zum Einsatz. Für das Grau der Tragflächen und Höhenruder kam das beliebte Voodoogray von Model Master in die Airbrush. Die Abziehbilder für das Liverie der SAS sind von Lima November Decals, für die Fenster verwendete ich allerdings jene von Nazca, da mir die schattierten Fensterflächen besser gefallen. Die Verwitterung entstand wie immer bei mir mit Ölfarben und Terpentinverdünnung. Zum Schluss kam noch eine Stewardess von Preiser an die Tür, um die Gäste oder den Loadmaster zu begrüßen.
Sebastian Adolf, Gaimersheim (April 2013)
