Vorbild: Die KC-135 im Dienst der USAF ist sicherlich ein Symbol für ein langlebiges Flugzeug. Die von mir dargestellte Maschine mit der Seriennummer 58-0001 wurde am 20.Februar 1959 an die Air Force übergeben. Im September 1990 erhielt der ursprünglich als KC-135A ausgelieferte Tanker die CFM F108 Triebwerke und wurde somit zur R Variante. Mein Modell stellt sie als Maschine des 100th Air Refueling Wing aus Mildenhall/England um 2014 rum da.
Das Modell: Mit diesem Modell betritt Authentic Airliners(nachfolgend AA) alias unserem Mitglied Kurt Lehmann die "dunkle Seite" des 1/144 Modellmarktes. Vorher gab es von ihm wie der Name der Firma erahnen lässt "nur" Airliner. Hier war die 707 natürlich auch im Programm, wer allerdings hier denkt, dass damit eine (K)C-135 leicht möglich ist, liegt falsch. Im Original und im Modell liegen schon einige elementare Unterschiede zwischen den Typen. Von Minicraft gibt es einige der verschiedenen Ausführungen als Plastikbausatz. Allerdings muss man schon sagen, dass es sich eher um eine Karikatur handelt, was insbesondere bei gebauten Modellen aus diesem Kit im Bereich der Nase deutlich wird. Nun hatte Kurt auf Wunsch von einigen Modellbauern ein Erbarmen und hat dieses wichtiges Muster in drei verschiedenen Auflagen mit den unterschiedlichen Triebwerken J57, TF33 und F108 als Resinbausatz auf den Markt gebracht. Aus dem Kasten lassen sich somit die verschiedenen Tanker und die C-135 / C-135B leicht bauen.
Wer sich schon mit den Bausätzen von AA beschäftigt hat, wird feststellen, dass die seit einigen Jahren nun mehr oder weniger einteiligen Rümpfen den Bau unheimlich vereinfachen. Dies gilt auch hier, der Rumpf ist bereits mit der Montage des Heckkonus komplett. Wichtig hierbei ist, dass man das kleine Loch an der Unterseite nicht verschließt. Es dient später für die Montage des Tankauslegers. Ein interessantes Thema bei der Darstellung einer "Stratotanker" sind sicherlich die markanten und gut sichtbaren Stringer bzw. Verstärkungsstreifen im Bereich zwischen den Tragflächen und dem Seitenleitwerk. Bei AA hat man sich dabei für eine Darstellung mittels 3D Decals entschieden. Diese sind vor dem Lackieren anzubringen, Basis ist dabei das Montageloch für das Seitenleitwerk. Die 3D Abziehbilder stammen dabei von Authentic Airliner Decals. Dem Satz liegt für das Aufbringen eine Lehre bei. Nach diesen Schritten geht der Bau schnell und ohne große Probleme voran.
Aufwendiger stellt sich der Bau der Triebwerke da. Hier müssen die Teile von den Angüssen mittels einer feine Säge und Schleifmitteln befreit werden. Bevor man die Teile zusammenfügt, sollte man aus Gründen der Einfachen Handhabung den Fan und den Einlauf lackieren. Für die grauen Flächen im Einlauf habe ich durchgängige Decalfolie mit der Airbrush in einem grau gespritzt. Anschließend werden sie passend geschnitten. Die Breite erfolgte nach Augenmaß, die Länge ergibt sich aus Umfang = d * 3,14. Wichtig ist noch, dass das eine dargestellte Gitter mit Spachtel verschlossen werden muss. Bei den Triebwerkspylonen ist Kurt als Urmodellbauer einen neuen Weg gegangen und hat sie als umlaufende Pylonen ausgelegt. Ich hab bei der Montage zunächst die Unterseite fest gegen die Unterseite der Tragflächen geklebt und den oben entstehenden kleinen Spalt mit dem Acrylspachtel von Vallejo verschlossen. Nach diesem Schritt konnte auch schon die Lackierung losgehen. Vorher habe ich noch ein temporäres Fahrwerk aus Zahnstochern angebracht.
Sämtliche Antennen sollte man erst ganz zum Schluss anbringen, um Bruch während der nun folgenden Prozesse zu vermeiden. Für die Grundierung habe ich den weißen One Shot Primer von Ammo of Mig genutzt. Das AMC Gray FS 16173 kommt von Model Master. Die bei meinem Modell verwendeten Abziehbilder kommen von Caracal und entstammen dem sehr umfangreichen Bogen CD144001 für die KC-135R. Stichwort Decals, solche liegen dem Bausatz nicht bei. Das sorgt vielleicht bei einigen für Verärgerung, auf der anderen Seite hat man so auch keine Markierungen, die einem sowieso nicht gefallen. Jedenfalls ließen sich die Abziehbilder von Caracal gut verarbeiten und passten ohne Probleme, auch wenn sie für das Minicraft-Modell entworfen sind. Für die Cockpitfenster habe ich die fotorealistischen Decals von Authentic Airliner Decals verwendet. In dem Satz ist auch die APU der R Variante enthalten. Nach diesem Schritt erfolgte die Montage des Fahrwerkes. Die Räder hatte ich vorher schon auf den Angussriegeln lackiert, was sich gut handhaben lässt. Der Bau dieses Abschnittes ist ohne große Probleme und geht gut von der Hand. Hier wirken sich zum Beispiel die einteiligen Hauptfahrwerkklappen voll aus.
Den Abschluss bildete das Montieren der Antennen. Der größte Teil kommt von dem kleinen Ätzteilebogen, welcher dem Bausatz beiliegt. Die GPS Antenne entstand im Eigenbau, genauso wie die gespannte Drahtantenne, welche aus sehr feiner Angelsehne entstand. Für die Positionen und das Aussehen der verschiedenen Antennen kann man sehr einfach auf Bilder in den bekannten Seiten wie jetphotos.com zurückgreifen.
Fazit: Ohne Zweifel ist das fertige Modell kein günstiges Vergnügen, aber wie ich finde ist der Unterschied zum auch nicht unbedingt billigen Minicraft-Modell schon eklatant.
Sebastian Adolf, Wettstetten (August 2020)