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Boeing C-17A Globemaster III "Spirit of Berlin"

Revell - 1/144

Vorbild: Über die C-17 allgemein hat ja Andreas Wolf in seinem First Look schon einiges geschrieben. Kurzgesagt ist das Flugzeug eine Kombination der Ladefähigkeit der C-5 Galaxy in Bezug auf übergroße Landung (Panzer z.B.) und der C-130 Herkules in Bezug auf den Einsatz von kleinen Behelfsflugplätzen. Die Globemaster III erfüllt die Aufgaben des strategischen und taktischen Lufttransport gleichermaßen. Diese Fähigkeiten haben mittlerweile auch andere Nationen erkannt, denn neben der US Airforce (total bestellt 190) hat auch die RAF (6), die RAAF (4) und die Candian Forces (4) die Maschine im Einsatz. Bestellt sind weitere von der Nato und von Qatar.

Die hier von mir gebaute Maschine ist die "Spirit of Berlin" c/n 96-0006 des 437th Airlift Wing aus Charleston, South Carolina. Das Flugzeug wurde am 28.Februar 1998 an die Air Force ausgeliefert. Im Rahmen der 50 Jahre Luftbrücke Feierlichkeiten wurde die Maschine am 14.Mai 1998 im Beisein von Präsident Bill Clinton, Bundeskanzler Helmut Kohl und Bürgermeister Ebehard Diepgen auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof auf den Namen "Spirit of Berlin" getauft. Damit will man die Tradition und die Männer ehren, welche die Berliner Luftbrücke 1948/1949 durchführten und ihr Leben gaben. Die 15th Airlift Squadron, welche diese Maschine als Teileinheit des 437th Wings einsetzt, hat an dieser Operation auch teilgenommen. Der Bauzustandes des Modells entspricht dem Aktuellen, so wie sie u.a. auf der ILA 2008 zu sehen war.

Modell: Groß war die Freude als Revell die C-17A ankündigte. Um es vorweg zu nehmen, diese ist noch größer, wenn man das fertige Modell vor sich sieht. Man muss sich bei Revell wirklich bedanken, das sie den Mut aufgebracht haben, so eine Neuentwicklung zu wagen. Ich hoffe der Erfolg gibt ihnen recht und ebnet den Weg für andere Modelle in Zukunft. Mit einem Transportflugzeug spricht man sicher Airlinerfans und Militärflugzeugbauer gleichermaßen an. Nun aber zum Bau.

Dieser beginnt wie üblich mit dem Cockpit. Es ist relativ einfach gehalten, wie halt üblich für ein 1/144 Modell. Eine gute Bemalung reicht sicherlich für die meisten Ansprüche aus. Am fertigen Modell ist zumindest der vordere Teil durch die großen Fenster ganz gut zu sehen. Als nächstes wird die Bodenplatte des Laderaumes bearbeitet. Hier muss man sich entscheiden, welche Konfiguration das fertige Modell haben soll. Ich entschied mich für geschlossene Rampen, um die Linie des Flugzeug nicht zu stören. Der Bau setzt sich fort mit der Montage des Laderaumbodens und der Cockpitsektion.

Auf die Montage des Bugfahrwerkes in dieser Phase verzichtete ich aus Bruchgefahr, man kann es auch noch zu einem späteren Zeitpunkt problemlos montieren. Da ich ja einen geschlossenen Laderaum baute, war keine aufwendige Farbgebung des selbigen nötig. Aus o.g. Gründen musste auch das Einkleben des Hauptfahrwerkes in die Kästen warten.

Die Montage der wesentlichen Teile eines Flugzeuges stand als nächster Punkt auf der Agenda. Hier bei gab es keine Probleme. Wenn man wie ich eine geschlossene Heckrampe baut, sollte man jedoch nicht auf das Einsetzen eines Ballastgewichtes verzichten, damit das Modell auch auf dem Bugfahrwerk steht.

Bei Verbinden der beiden Rumpfschalen mit dem Innenleben und dem Bodenteil 19 war bei meinem Bausatz etwas Druck notwendig, um Spalten zu vermeiden. Einfache Gummi´s helfen hier schon sehr gut. Der Bau der vier Triebwerke brachte auch keine Überraschung, die von Revell gewählte Teilung des Pylons passt sehr gut. Nur in der Bauanleitung hat sich ein Fehler eingeschlichen, die in Schritt 24 gebauten Triebwerke gehören an die Außenpositionen, die von Schritt 26 nach innen. Aber kein Problem, sie passen nur so. Wie schon erwähnt, klebte ich das Fahrwerk und die Klappen erst nach der Lackierung entgültig an.

Farbgebung und Decals: Die Globemaster III sind heute alle in AMC Proud Grey FS 26173 über alles lackiert. Laut der Farbtabelle des IPMS Stockholms entspricht Humbrol 156 diesem Farbton, dieser Meinung kann ich mich nur anschließen. Nachdem kleine Spachtelarbeiten beendet waren, habe ich noch das Klarteil 55 für das Cockpit maskiert. Dazu verwendete ich Bare Metal Foil, welche die Gravuren aufgrund ihrer Dünne sehr gut sichtbar macht. Mit einem scharfen Skalpell wurde die Folie entsprechend zu geschnitten.

Um die eintönige Lackierung etwas interessanter zu gestalten, habe ich mal ein Preshading an diesem Modell durchgeführt. Dazu wurden mit der Airbrush und schwarzer Farbe entlang der Gravuren entlang gesprüht. Anschließend wurde das Grau möglichst dünn über alles aufgetragen. Die dunkle Farbe schimmert nun noch leicht durch und es ergeben sich somit Farbnuancen, ganz wie bei Original.

Für den Auftrag der Decals wurde das Modell mit einer Schicht Future vorbereitet. In meinen Fall die der "Spirit of Berlin" Maschine. Die Abziehbilder sind gut gemacht und schmiegen sich mit Hilfe von Weichmacher gut an. Der Walkway 38 muss eingeschnitten werden um um die Antenne zu kommen. Nach dem alle Bilder ihre Position hatte, wurde das Modell mit matten Fotoretuschierlack versiegelt.

Jetzt erfolgte die Montage des Fahrwerkes. Ein dezentes Washing mit verdünnter Ölfarbe brachte das gewünschte benutzten Aussehen. Der Bau schloss mit dem Anbringen von Fotoätzteilen für die Scheibenwischer und Pitotsonden ab. Dazu verwandte ich ein ursprünglich für die Embraer und CRJ Modelle von Authentic Airliners gedachtes Set von Flying Fish Models, es passt auch hier gut. Einfach mal bei FFM nachfragen.

Fazit: Mir hat der Bau sehr viel Spaß gemacht. Ich werde sicherlich auch noch eine weitere C-17 bauen. Jedenfalls habe ich gleich mal die im Lager schlummerne KC-10 Extender, auch von Revell, begonnen. Auch die C-5 Galaxy ist jetzt ein Thema....

Sebastian Adolf, Berlin (Januar 2009)