Einen First Look vom Bausatz gibt es hier: Airbus A 321-100 "Lufthansa" (Retro Design) man kann auch im IPMS-Journal 4/2005 nachschlagen.
Meine Aussagen im First Look haben sich während des Baus voll bestätigt, und das ist sehr positiv gemeint. Über den Bau gibt es eigentlich nichts Besonderes zu berichten. Die Passgenauigkeit ist gut. Auch sonst typische Problemzonen wie die Cockpitscheibe sind nicht vorhanden. Bei diesem Flieger konnte ich sie einfach einclipsen und mit ein wenig Crystal Clear fixieren. Ich habe noch die Vortexbleche an den Triebwerken dünngeschliffen. Man sollte aber vor der Lackierung und dem Aufbringen der Decals entgegen der Bauanleitung noch nicht alle Teile anbringen. Hier meine ich das Höhenruder, Triebwerke und natürlich die filigranen Antennen und Ablässe. Das erleichtert das Finish bzw. macht es überhaupt erst möglich.
Bei der Lackierung stellt Lufthansa Revell und den Modellbauer vor ein Rätsel, denn das Hellgrau am Rumpfbauch und an den Triebwerken ist nicht einmal im Wartungscomputer der LH mit einer RAL-Nr. versehen, wie Uwes Bruder, welcher in Frankfurt beim "Kranich" tätig ist, festgestellt hat. Revell's Angabe mit Silber 90 stimmt nicht. Mein Versuch mit Xtra-Color Corrugard X 331 ist eindeutig zu dunkel. Die Farbe ist heller als das Standardgrau der LH, aber nicht mit Metallic-Effekt, sondern nur hochglänzend. Hmm, vielleicht 'ne Art Boeinggrau ... . Für die Flügel habe ich von Xtra-Color das Airbusgrey benutzt.
Der Decalbogen ist - wie schon im FL festgestellt - einfach erste Sahne. Die Decals haben einen minimalen und vernachlässigbaren Trägerfilm, sind schön dünn und dabei nicht allzu empfindlich. Ich verwendete Mr. Mark Setter und Softer (beide von Gunze). Damit wird das Anbringen der zahlreichen Bilder zu Vergnügen. Für die beiden großen Flächen am Bug sollte man am besten ein wenig Ruhe haben und ordentlicht den Untergrund mit Setterflüssigkeit bzw. Wasser feucht halten, damit man Zeit hat, die beiden großen Bilder zu positionieren.
Wer fein ordentlich und mit Geduld alle Markierungen(Hinweise etc.) anbringt, gibt den Modell so eine für diesen Maßstab fast schon ungeheuere Detailierung. Natürlich ist die Oberfläche eigentlich 2-D und man sollte meinen, chemische Hilfsmittel seinen nicht notwendig, aber an einigen Positionen sind ja Gravuren, wo sich die Stencilis nach der Behandlung mit Weichmacher reinziehen. Als Besonderheit habe ich an diesem Modell an der linken Seite die Fenster verspachelt und die Fensterdecals verwendet. Rechts habe ich sie offen gelassen und die Silverframes aus dem Bausatzbogen verwendet. Jetzt kann ich mir mal augenscheinlich eine Meinung bilden, was ich nun besser finde...
Nachdem alle Nassschiebebilder aufgebracht waren, wurde das Modell mit einer Schicht Klear(Future) versiegelt. Bei diesem Modell habe ich mal ein Washing mit Ölfarben gemacht. Dazu habe ein stark verdünntes Schwarzbraun in die Gravuren am Rumpfbauch, in die Fahrwerksschächte und die Fahrwerksbeine fließen lassen. übergelaufene Farbe habe ich mit einem Ohrbohrer wieder aufgenommen bzw. in Fahrtwindrichtung abgewischt. Sicherlich ist so ein Washing maßstäblich gesehen übertrieben, aber es gibt den Modell doch eine schöne 3-D Optik. Gerade am Triebwerksfan wird dieses deutlich.
Der Bau hat wirklich eine Menge Spass gemacht. Ok, die Farbe stimmt nicht hundertprozentig, aber beim Betrachten des fertigen Airbus habe ich vor Augen die alten Connies gehabt, und das ist doch das Ziel dieses Livery oder.....
Sebastian Adolf, Berlin