Vorbild: Von 1942 bis 1945 wurden von der Deutschen Reichsbahn (DR) vier Güterwagenarten zum Transport von Kriegsmitteln entwickelt und gebaut. Im Gegensatz zu den Wagen der Kriegsbauart begann die Serienproduktion der geschweißten Güterwagen schon 1933, ihre Weiterentwicklung wurde aber durch die Kriegsauswirkungen eingeschränkt. Da es im Güterwagenbau beim Wechsel von der einen zu der anderen Bauart zu Überschneidungen kam, lassen sich diese zeitlich auch nicht genau eingrenzen.
Der aus geschweißten Blechträgern und Profilen gefertigte vierachsige Flachwagen wurde 1940 für den Transport von schweren Lasten neu entwickelt. Die ersten dieser auch als "Schwerlastwagen" bezeichneten Güterwagen trugen anfangs das Gattungszeichen "SSkra" und wurden den Gattungsbezirk "Köln" zugeordnet. Auffällig war an diesen Wagen die geschwungenen, fischbauartigen Außenlangträger und die zwei geschweißten Pressblechdrehgestelle mit einem Achsstand von 1800mm und einem Drehzapfenabstand von 6150mm bei einer Länge über Puffer von 10800mm mit Bremserstand und einem Eigengewicht von 15,5 Tonnen. Sie hatten eine Ladelänge von 8800mm bis zur Bremserbühne und eine Gesamtladelänge von 9500mm. Anfangs noch mit einem Ladegewicht von 48 Tonnen änderte sich dies durch das neue Gattungszeichen "SSy". Das Nebengattungszeichen "y" stand bei diesen Wagen für ein Ladegewicht von 50 Tonnen, einen offenen Bremserstand, eine Ladelänge von 8800mm und die Übergangsfähigkeit auf Breitspur. Sie verfügten auch über ein absenkbares Bremserbühnengeländer, ein Handrad für die Feststellbremse an jeder Wagenseite, vier abnehmbare stählerne Rungen auf jeder Wagenseite und eine Hildebrandt-Knorr-Druckluftbremse. Die ab 1942 gebaute zweite Generation SSys war an den geänderten eckigen fischbauartigen Außenlangträgern zu erkennen und für eine Höchstgeschwindigkeit von 90km/h zugelassen. Der Drehzapfenabstand betrug nur noch 5 950mm.
Diese 1942 gebauten Flachwagen verfügten über zwei dreiachsige Drehgestelle mit Gleitlagerradsätzen. Sie wurden für die Beförderung von schwereren Einzellasten, wie beispielsweise für Raupen- oder auch für militärische Fahrzeuge entwickelt. Äußerlich waren diese Schwerlastwagen an den äußeren, eckigen fischbauartigen Langträgern zu erkennen, weiter verfügten sie über ein absenkbares Bremserbühnengeländer und an jeder Wagenseite über ein Handrad für die Feststellbremse. Der Wagenboden bestand vollständig aus Holz und hatte keine Ladeschwellen. Das Nebenzeichen "ym" beinhaltet: Ladegewicht über 50 Tonnen, offener Bremserstand, Ladelänge über 8800mm und umsetzbar auf Breitspur. Sie waren für eine Höchstgeschwindigkeit von 90km/h zugelassen und hatten acht abnehmbare stählerne Rungen. Diese Wagen hatten eine Ladelänge von 11900mm, eine Ladefläche von 36,7m² und ein Ladegewicht von 80 Tonnen. Ihre Tragfähigkeit lag bei 82 Tonnen, ihr Eigengewicht bei 23,6 Tonnen und ihre Länge über Puffer betrug 13200mm. (nach Wikipedia)
Bausatz: Aus dem Kasten kann man vier Flachbettwagen und zwei Panzer bauen. Der E-50 und E-75 sind die bekannten Modelle von Modelcollect. Der gut gestaltete Karton ist bis obenhin mit Insgesamt 33 hellgrauen Gießästen, der Bauanleitung, sechs Abziehbilderbögen und sechs kleinen Fotoätzplatinen gefüllt.
Davon entfallen 16 Gießäste auf die Flachbettwagen. Für jeden Wagen liegt ein gut gestalteter und sauber gedruckter Decalbogen bei. Es können zwei verschiedene Flachbettwagen gebaut werden zum einen der Vier- und zum anderen der Sechsachser.
Die Teile sind sauber und Gratfrei wiedergegeben. Nur die Angüsse sind mir etwas zu dick. Da muss man beim Abtrennen von dem Gießast aufpassen das gerade die kleinen und dünnen Teile nicht zerbrechen. Die Oberflächenstrukturen der verschiedenen Materialien sind schön detailliert.
Für eine Präsentation liegen auch Schienen bei.
Bauanleitung/Bemalung: In neun schritten führt die übersichtlich gestaltete Bauanleitung zum fertigen Model. Für die Flachbettwagen liegen Decalbögen bei die verschieden technische Hinweise enthalten. Die Abziehbilder für die Panzer sind die bekannten.
Fazit: Ein sehr schönes Modellset aus dem man eindrucksvolle Dioramen bauen kann. Anfängergeeignet.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Jan Willisch, Potsdam (Mai 2019)